Zwischen Elisenfels und Arzberg hat der Fluss Röslau ein enges Tal ins Gestein gefräst. Es heißt im Volksmund Gsteinigt, geologisch Röslaudurchbruch. Er ist ein Geotop im Geopark Bayern-Böhmen.
Die Röslau hat eine Schlucht gebildet und dabei Felsformationen aus Phylliten und Quarziten freigelegt. Das Tal steht als geschützer Landschaftsbestandteil unter Naturschutz.
Der Fluss Röslau hat sich im Lauf der Jahrmillionen sein Bett in eine sehr alte Gesteinsart gegraben: Schon im Kambrium und Ordovizium vor ca. 500 Millionen Jahren lagerte hier ein Meer Tonschiefer ab. Im Zuge der variskischen Gebirgsbildung (variskische oder variszische Orogenese) wurde dieser verformt und großem Druck ausgesetzt, was eine Metamorphose zum Phyllit hervorrief, auch Phyllitschiefer, Tonglimmerschiefer oder Urtonschiefer genannt.
Wanderweg Elisenfels - Arzberg
Zwischen der Röslau und den Felswänden verläuft ein schöner Wanderweg.
Historischer Bergwerksstollen
Etwa auf halbem Weg zwischen Elisenfels und Arzberg findet man den St.-Georg-Stollen, dessen Bau 1722 begonnen wurde. Lange Zeit war er zugeschüttet, 2008 legte man ihn wieder frei. Der Eingangsbereich ist neu und mit Infomaterial ausgestattet. Sein Hauptzweck war die Entwässerung der Arzberger Bergwerke, vor allem des Morgenstern-Schachts. Es war also ein Erbstollen. Das Wasser aus den Bergwerken bildet jetzt die Silberquelle.
Naturschutzgebiet
Nicht weit davon macht ein Schild den Wanderer auf einen vom Blitz getroffenen Baum aufmerksam, eine Fichte.
In dem windgeschützten und feuchten Tal gedeihen Moose und Flechten.
Zersetzer
Da in dem Naturschutzgebiet nur wenig Forstwirtschaft betrieben wird, können Zersetzer ihr Werk ungestört betreiben. Dazu gehören Baumschwämme genauso, wie Insekten, von denen wiederum Vögel und andere Tiere leben. Bei genauerem Hinsehen entdeckt man auch Schleimpilze.
Hier hat sich etwas über einen alten verfaulten Baumstumpf hergemacht. Von weitem dachte ich an einen riesigen Schleimpilz. Bei einer Berührung fühlte er sich eher wie ein Baumschwamm an. Ich halte es für eine besondere Wuchsform eines Baumschwammes, vielleicht des Rotrandigen Baumschwammes (Fomitopsis pinicola), auch wenn er hier keinen roten Rand besitzt, oder ein Zunderschwamm (Fomes fomentarius).
In Elisenfels wird die Röslau für ein kleines Wasserkraftwerk angestaut. Um eine durchgehende Wanderung der Fische und anderer Lebewesen zu ermöglichen, wurde eine naturnahe Fischtreppe als Tierwanderhilfe (Fischaufstiegsanlage) angelegt, offiziell auch als Rauhgerinne-Beckenpass bezeichnet.