Bergbaugeschichte im Fichtelgebirge:
Besucherbergwerk Gleißinger Fels
bei Fichtelberg - Neubau
im Fichtelgebirge in Oberfranken
Die Bilder stammen aus einer Zeit,
als das Bergwerk noch nicht für Besucher
ausgebaut war. Nicht alle gezeigten Bereiche
können heute bei den Führungen erreicht werden.
Öffnungszeiten, Eintrittspreise und
weitere Informationen finden Sie unter
www.bergwerk-fichtelberg.de
Der Eisenerzbergbau begann hier in
Fichtelberg - Neubau
am Fuß des
Ochsenkopfes
im Jahr 1478, zuerst im Tagebau, da die
Erzadern bis zur Erdoberfläche reichen. Nachdem sich in der Grube zu viel
Wasser ansammelte und leistungsfähige Pumpen nicht zur Verfügung standen, mußte
man die Lagerstätte mit Stollen erschließen, durch die auch das Wasser ablaufen
konnte. Die von Hand ausgehauenen Stollen waren geade so groß, dass ein Mann,
der schwer trägt, einigermaßen gut durchgehen konnte.
Die kreisrunden
Stollenquerschnitte im Eingangsbereich entstanden dadurch, dass das Gestein an
den Stollenwänden verwitterte und allmählich nach unten rutschte.
In neuerer Zeit vermutlich begünstigt durch die Erschütterungen der
darüberführenden Straße.
Ein weiteres Zentrum des Eisenerzabbaus war
Arzberg im östlichen Fichtelgebirge.
Der mittelalterliche Eisenbergbau wirkt sehr alt, die Eisenzeit löste jedoch
schon vor fast 3000 Jahren die Bronzezeit ab. Vor allem die
Kelten
profitierten durch die viel härteren Werkzeuge und Waffen aus Eisen.
Ein Schwerpunkt der Eisengewinnung im letzten Jahrtausend vor Christus war das
etruskische Populonia am Mittelmeer.
So sah der Eingang des obersten Stockwerks um 1974 aus.
Heute ist hier der Besuchereingang mit einem
überdachten Eingangsbereich, der einen Informationsraum bildet,
in dem eine Tonbildschau für die Besucher läuft
und sogar Veranstaltungen abgehalten werden können.
Am Anfang hatten wir Angst, die Stollen könnten einstürzen. Völlig unbegründet, der Fels ist nicht brüchig. Die größte Gefahr war wohl, abzustürzen, aber keine Angst, über solche Leitern müssen die Besucher heute nicht
steigen. Die Laterne war immer dabei. Wir hofften, damit Grubengas rechtzeitig zu bemerken (Die Kerze geht dann aus). Auch diese Angst war unbegründet, da Grubengas schwerer als Luft ist, fließt es hier mit dem Wasser nach unten ab.
Schimmel, Algen, Flechten? Weiß jemand genauere Bezeichnungen? Sie leben vom Grubenholz oder eingeschwemmten Nährstoffen. Ein Sonnenstrahl hat sie nie erreicht.
Das Eisen kommt hier in zwei Arten vor: Als Brauneisenerz Limonit in verschiedensten Brauntönen und als Eisenglimmer, einer Form des Eisenglanzes, also Hämatit. Das Glitzern des Eisenglimmers ist die Grundlage der Bezeichnung Silbereisenbergwerk. Silber wurde hier natürlich nicht abgebaut.
Der Eisenglimmer war überall und hing sich in die Kleidung. Selbst nach Hause zurückgekehrt, hinterließen wir eine Glitzerspur!
Hier, dachten wir, geht's nach unten - denkste! Nicht mal im starken Licht des Fotoblitzes ist zu erkennen, daß es sich um Wasser handelt, so sauber und ruhig stand es in der Abbaustelle. Heute erhalten die Besucher nach der Führung Grubenwasser zu trinken - Allerdings von etwas anderer Art!
Hier der Zugang zum mittleren Stockwerk. Lange zögerten wir, da runterzugehen. Wenn der Balken rechts nachgegeben hätte, wären wir unter der Geröllawine links verschwunden!
Links das untere Ende einer Erzrutsche. Hier konnte Erz und Taubes Gestein direkt in Loren verladen werden.
Der Kurbelschacht rechts ist heute bis unten beleuchtet, um den Besuchern einen Eindruck der Tiefe zu vermitteln.