Zwischen Loket und Karlsbad liegen an der Eger die Hans-Heiling-Felsen.
Die Felsengruppe ist ein sagenumwobenes Naturdenkmal und gernbesuchtes
Ausflugsziel im Egertal.
Auf einer Hängebrücke überquert der Wanderweg die Eger
und führt zu einer Ausflugsgaststätte.
Ab Loket wird der Egerfluss gerne für Bootstouren, Kanufahrten und
Schlauchboot-Rafting genutzt. Bei den Hans-Heiling-Felsen gibt es eine
Boots-Anlegestelle, von wo aus man die Boote und die Leute wieder zurück zum
Ausgangspunkt in Elbogen bringt.
Die Hans-Heiling-Felsengruppe wird in der Legende als eine versteinerte
Hochzeitsgesellschaft, ein Brautzug, gesehen. Dem Brautpaar schreiten ein
Kapuziner und die Ministranten voraus. Es folgt der Hochzeitszug mit den
Musikanten, und auch die Schwiegermutter darf nicht fehlen.
Das Ziel der Gesellschaft ist schließlich ein Schloss.
Die Felsengruppe aus Granit ist wegen des festen Gesteins und der vielen Risse
und Spalten auch interessant für Kletterer.
Teilweise sind Kletter-Routen an den Felsen schon mit Haken und anderen
Kletterhilfen versehen.
Im Egertal findet man auch hier Spuren des Bergbaus auf Eisen und Zinn.
Oben der alte Stollen eines historischen Eisenbergwerks.
Unten Zinngräben, mit denen sogenannte
Zinnseifen
abgebaut wurden. Es handelt sich hierbei um sekundäre Erzlagerstätten.
Das heißt, das Zinnerz wurde in den umliegenden Gebirgen und dem Fichtelgebirge
durch Verwitterung abgetragen und von Bächen zur Eger transportiert, die das
Zinn schließlich an bestimmten Stellen an den Ufern ablagerte.
Schon ab dem 14. Jahrhundert wurde hier neben Zinn auch mittels Goldwäsche
nach vom Fluss abgelagertem Gold aus dem Fichtelgebirge gesucht.
Das Egertal um das Felsmassiv der Hans-Heiling-Felsen wurde schon 1933 unter
Naturschutz gestellt. Die Felsen selbst gelten als eindrucksvolles Naturdenkmal.
Während die vorherrschenden Fichten erst im
19. und 20. Jahrhundert
gepflanzt wurden, wachsen in den Rissen und Klüften der Felsen autochthone,
das heißt, seit Jahrhunderten hier heimischezwergwüchsige Eichen.
Im Felsenschutt und auf Schuttkegeln erhielten sich Reste von Weißtannen
(Abies alba) und Winterlinden (Tilia cordata) mit sehr altem einheimischen
Erbgut aus den Jahrtausende alten Urwäldern.
Keine Seltenheit in Tschechien, aber schön: Die Große Klette, Arctium lappa,
mit ihren purpurfarbenen Blüten und den Haken an den Samen, die sich im Fell
von Tieren und an der Kleidung von Menschen anheften, um die Art zu verbreiten.
Ausgedehnte Wanderwege und ein Naturlehrpfad machen die Gegend zu einem
angenehmen Erholungsgebiet, das auch von Kurgästen aus Karlsbad gerne genutzt
wird.