Marktleuthen im Fichtelgebirge
Oben sehen Sie die charakteristische Silhouette der Altstadt von Marktleuthen im
Fichtelgebirge bei einem Sonnenuntergang.
Die kleine Stadt, meine Heimat, liegt in einem flachen und breiten Teil des
Egertals, wodurch sie auch entstand und sich entwickelte. Es gab hier nämlich
eine Furt, und es kreuzten sich die
Straßen von Wunsiedel über den Schieda-Pass nach Hof und die von
Bayreuth über den Pass bei Dorfmoorhölle Richtung Selb und ins nördliche
böhmische Egerland, den sogenannten
Ascher Zipfel
mit der Stadt Asch (Aš).
In großen Mäandern floss die Eger früher träge dahin und überschwemmte zur
Schneeschmelze oder bei Starkregen das Flusstal. Heute ist der Fluss im
Stadtgebiet begradigt und Hochwässer bilden kein Problem mehr.
Einen Blickfang bildet unsere Eisenbahnbrücke aus dem Jahr 1877, die in hohen
Bögen aus Granit das Egertal überspannt.
Ab hier darf die Eger auch wieder mäandrieren und in aller Ruhe das Tal
überschwemmen, die Häuser halten Abstand.
Auch vor der Altstadt erhält der Fluss genug Platz, um sich bei Hochwasser
auszubreiten.
Im Stadtgebiet bildet das Tal der Eger ein grünes Band mit einem Eger-Park mit
ruhigem Wohnmobil-Stellplatz, Eger-Stegen und schattigen Spazierwegen.
Auch in den kalten Wintern des Fichtelgebirges friert die Eger nur selten zu,
und auch das nur dort, wo sie langsam fließen kann.
Die Eger im winterlichen Stadtgebiet
An der Brücke der Staatsstraße steht auf einem Granit-Findling der
Rußbuttenträger, im Volksmund "Roußbuttnbou" genannt.
In der Rußhütte, etwas außerhalb der Stadt, wurden in früheren Zeiten in
speziellen Öfen mit mehreren Kammern und geringer Luftzufuhr verschiedene
Qualitäten von Ruß erzeugt. Im Umland gab es genug Wald, um harzreiches Holz
für die Pech- und Rußbrenner zu liefern. Der Ruß wurde in kleine Span-Butten
verpackt und für Schuh- und Wagenschmiere verwendet.
Die Rußbuttenträger transportierten das schwarze Pulver auf Kraxen weit ins
Umland und bis nach Sachsen.
Nach dem alten Volkslied "Bin i niat a schäiner Roußbuttnbou" benannte sich
eine Volksmusikgruppe, die
Roußbuttnboum