Gerhard Wundlerlich an der Zither
Singen und Spielen für Brot für die Welt
In Marktleuthen endet die Weihnachtszeit mit einem Konzert. Pfarrer Ralf Haska erinnert an die drei Weisen aus dem Morgenland.
Marktleuthen - Ja, ist denn Weihnachten schon wieder vorbei? In den Geschäften schon lange, Weihnachtsartikel gibt es für die Hälfte. Christbäume und Schmuck verschwinden nach und nach aus den Häusern. Mit Epiphanias, dem Dreikönigstag oder auch Oberst genannt, ging am 6. Januar auch in den westlichen Kirchen die Weihnachtszeit offiziell zu Ende.
Einer langen Tradition folgend, fand dazu in der evangelischen Kirche Marktleuthen wieder das "Singen und Spielen für Brot für die Welt" statt. Mitwirkende waren verschiedene musikalische Talente der Egerstadt, sodass für die Zuhörenden eine abwechslungsreiche gute Stunde geboten wurde. Was wäre Weihnachten, was wäre Kirche ohne Posaunenchor? Die Bläser des evangelischen Posaunenchors um Gabi Pecher eröffneten mit einer weihnachtlichen Weise und begleiteten auch die folgende Stunde die gemeinsamen Lieder. An die heiligen drei Könige aus dem Orient, die unbeirrt dem Stern folgten, erinnerte Pfarrer Ralf Haska. Eigentlich seien sie "zu spät" gewesen; kamen, als schon alles vorbei war, brachten wertvolle Geschenke und besannen sich rechtzeitig, nicht als Spione Meldung an Herodes zu machen. Und doch, so Haska, tauchten die drei Könige in der Geschichte nie mehr auf, von den jährlichen Krippenszenen einmal abgesehen.
Schwungvoll wanderten die Männer der Sängerriege Einigkeit zusammen mit den Pechlohnmusikanten durch den "Weißen Winterwald", wurden andächtig beim zweiten Lied und endeten pfiffig mit Frontsänger Ernst Zollitsch mit "Oh when the Saints go marching in". Der Männerchor des FGV, ebenfalls unter der Leitung von Ernst Zollitsch, besang mit drei Liedern das Wunder der heiligen Nacht, die staade Zeit, den Winter. Die Weihnachtsgeschichte, von Sieglinde Fisch vorgetragen, verdeutlichte, dass vor der Krippe Reich und Arm gleich werden, dass niemand sich mehr vor dem anderen fürchten müsse. "Jesus ist kommen" – in den Grund ewiger Freude durften dann alle einstimmen.
Der Kirchenchor unter der Leitung von Heidi Sprügel sang vom Geheimnis und dem Wunder um das "Kindlein im armen Stall", mit "Als ich bei meinen Schafen wacht" aus der Perspektive der Hirten und schloss die Weihnachtsgeschichte mit der leicht orientalisch klingenden Erzählung der "Könige aus Morgenland", die dem Kind verschiedene Gaben zur Krippe brachten. Der "Dreig’sang" mit Christian Peter Rothemund, Eva Sommerer und Anja Lohneisen hatte vier innige alpenländische Lieder im musikalischen Gepäck: "Rorate! Ach tauet Ihr Himmel herab", "Jetzt fangen wir zum Singen an", "Es wird scho glei dumpa" und den Andachtsjodler. Zur musikalischen Begleitung hatte sich Zitherkünstler Gerhard Wunderlich aus Kirchenlamitz dazugesellt, der mit einem Solostück für einen weiteren Höhepunkt der musikalischen Stunde sorgte. Mit dem Segen und einem prächtigen stimmgewaltigen "O du fröhliche" mit allen Mitwirkenden und Zuhörern ging dann Weihnachten in Marktleuthen wirklich zu Ende, die Lieder und Worte klingen vielleicht noch eine Weile nach.
»Wunderbar, da kam nochmal Weihnachtsstimmung auf«, war noch am selben Abend eine der Resonanzen auf der Facebookseite der Evangelisch-Lutherischen Kirchengegemeinde Marktleuthen/Großwendern.
A.L.