Bilder und Informationen
aus Oberfranken

Das Maintal und der Fluss Main

von Bad Staffelstein bis Bamberg

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Bei Lichtenfels und Bad Staffelstein fließt der Main zu Füßen des Staffelbergs, der Wallfahrtskirche und Basilika Vierzehnheiligen und dem Kloster Banz in einem breiten Tal, eine Gegend, die im Frankenlied von Victor von Scheffel

Gottesgarten

genannt wird. Der Gottesgarten vom Staffelberg gesehen

Der Staffelberg

mit seinem Felsplateau bietet einen herrlichen Ausblick auf den Gottesgarten.
Der Staffelberg bei Bad Staffelstein
Auf dem Staffelberg hoch über dem Maintal

Die Basilika Vierzehnheiligen

, eine Wallfahrtskirche am Südhang des Maintals
Basilika Vierzehnheiligen

Die Pilgerwege nach Vierzehnheiligen

von Seßlach und von Untermerzbach mit vielen Skulpturen und Stationen queren das Maintal
Pilgerwege nach Vierzehnheiligen, Skulptur im Maintal

Renaturierte Baggerseen

Zu Füßen des hoch über dem Main liegenden Klosters Banz liegen mehrere Seen, der Reundorfer See, der Schönbrunner See, und weiter westlich drei Seen mit den "phantasievollen Namen" Ostsee, Mittelsee und Westsee. Der Ostsee ist ein Badesee und Freizeitsee, während die anderen renaturierte Baggerseen vom Kiesabbau sind, einige bilden das Naturschutzgebiet Mainaue bei Oberau.

Kloster Banz

hoch über dem Maintal
Kloster Banz hoch über dem Maintal

Der Westsee

bei Bad Staffelstein
Der Westsee bei Bad Staffelstein

Adam Riese

Ihrem wohl bekanntesten Sohn hat Bad Staffelstein ein Denkmal gewidmet. 1492, als Staffelstein noch zum Hochstift Bamberg gehörte, wurde er hier als Sohn des Besitzers der Stockmühle als Adam Ries geboren. Heute ist er als Rechenmeister Adam Riese bekannt. Es war die Zeit, als die Römischen Zahlen, mit denen sich schlecht rechnen ließ, durch die indisch-arabischen Zahlen ersetzt wurden. Unser Zahlensystem, das wir heute Arabische Zahlen nennen, hat etwas, das den Römischen Zahlen fehlt: Die Null! Für uns heute selbstverständlich.

Das

Adam-Riese-Denkmal

in der historischen Altstadt von Bad Staffelstein stammt von Andreas Krämmer und wurde im Jahr 2009 hier nahe des Marktplatzes aufgestellt. Es zeigt ihn mit einem Schüler, dem er sein Rechensystem mit einem Rechenbrett beibringt.
Adam Riese in Bad Staffelstein
 in Bad Staffelstein

Radwegenetz im Maintal

Flussabwärts und Flussaufwärts führen von Bad Staffelstein Radwege und Wanderwege durch das Maintal. An vielen Stellen kann man zwischen links und rechts des Flusses wählen, und so eine Runde fahren. Offene Flächen wechseln mit naturbelassenen Flussabschnitten und renaturierten Altarmen.

Ebensfeld

Auf Höhe von Ebensfeld findet man bei Dittersbrunn den weithin sichtbaren Ansberg. In der markanten Baumgruppe auf dem Gipfel verbirgt sich die Kapelle St. Veit, die römisch-katholische Filial- und Wallfahrtskirche St. Vitus oder auch Wallfahrtskapelle zum heiligen Veit von Staffelstein. Der Hügel wird deshalb auch Veitsberg genannt. Die Kapelle wurde um 1718 auf dem alten Burgstall Ansberg errichtet. Diese abgegangene Burg wurde schon im Jahr 1087 erstmals urkundlich erwähnt, aber schon ab dem Ende des Mittelalters hört man nichts mehr von ihr.
 

Der Ansberg oder Veitsberg


Der Ansberg oder Veitsberg bei Dittersbrunn und Ebensfeld

Die Sankt-Veit-Kapelle

auf dem Ansberg (Veitsberg) bei Ebensfeld
Die Sankt-Veit-Kapelle auf dem Ansberg (Veitsberg) bei Ebensfeld

Mainschleife Unterbrunn

Südlich von Ebensfeld kommt man zur Mainschleife Unterbrunn. Das Innere ist Renaturierungsbereich und als Natura 2000 Gebiet geschützt. Es ist als Laichgebiet für Amphibien, Brutgebiet und Rastgebiet für Vögel ökologisch besonders wertvoll. Das durch die Mäander langsam fließende Wasser bietet sich für

Kanu-Touren und Wasserwandern auf dem Main

an. Beim Vogelbeobachtungsturm Unterbrunn gibt es eine anfahrbare Einstiegsstelle mit Parkmöglichkeit.
Bei der Mainschleife Unterbrunn - Natura 2000 Gebiet
Kanu-Touren und Wasserwandern auf dem Main
Nistkästen-Sammlung
Nistkästen-Sammlung an einer dicken Pappel
Nistkästen-Sammlung an einer dicken Pappel
Im Maintal bei Unterbrunn

Unterleiterbach

Der Kiesabbau hat nach der Renaturierung abwechslungsreiche Biotope hinterlassen. Aus Kiesgruben wurden Baggerseen und an den Ufern blühen die unterschiedlichsten Wildblumen.
Baggerseen als Biotope
Insel im Angersee bei Unterleiterbach
Ein schwarzer Stein im weißen Kies:  Lydit

Graureiher und Kormoran

Auch die Räuber sind natürlich da: Graureiher und  Kormoran sind nicht überall gern gesehen. Teichwirte würden sie am liebsten erschießen, was ich durchaus verstehen kann.
Graureiher
Kormorane

Kanadagänse

Auch hier findet man wie an vielen Orten
die allgegenwärtigen Kanadagänse.
Kanadagänse
Wo sich im Uferbereich Massen davon aufhalten,
wächst nicht mal mehr Gras.
Kahle Uferbereiche durch Massen von Kanadagänsen

Abwechslungsreiche Landschaft

Baggerseen, Sümpfe und Flussauen wechseln sich ab mit landwirtschaftlichen Flächen, Wildblumenwiesen und trockenen Bereichen.
Renaturierte Baggerseen
Landwirtschaft und Wildblumenflächen im Maintal

Maintal bei Zapfendorf

Renaturierte Baggerseen
Weide in Baggersee im Maintal
Gewitterstimmung über dem Main bei ZapfendorfGewitterstimmung über dem Main bei Zapfendorf
Im Maintal bei Zapfendorf
Im Maintal bei Zapfendorf
 
Blickt man zurück, sieht man sie hoch über dem Maintal noch einmal nebeneinander: Den Staffelberg bei Staffelstein und den Veitsberg (Ansberg) bei Ebensfeld Staffelberg und Veitsberg vom Maintal aus gesehen
Bei Ebing führt Richtung Zapfendorf eine

Furt durch den Main

, gedacht für Baumaschinen des Kieswerks. Für Mountainbikefahrer, die keine Angst haben nass zu werden, müsste das zu schaffen sein.
Eine Furt durch den Main

Ebing im Maintal

Ebing in Oberfranken ist ein Gemeindeteil von Rattelsdorf. Beide liegen im Maintal nordlich von  Bamberg. Wo einst eine Mainschleife war, liegt heute der

Ebinger See

mit einem Campingplatz. Das Flussbett wurde Richtung Osten verlegt. Weiter südlich wurden Kiesabbaue renaturiert und als Ruhezone für Wasservögel ausgewiesen, besonders am sogenannten Ochsenanger.
Ebing
Ebing im Maintal
Baggersee bei Ebing
Baggersee bei Ebing
Zwischen Ebing und Breitengüßbach liegen viele große Baggerseen, teilweise renaturiert. Bei einem Teil wird auch heute noch Kies abgebaut, dort sollte man vor allem an Werktagen die Warnschilder respektieren.
Baggersee südlich von Ebing
Baggersee bei Ebing
Wasservögel in der Abendsonne
Wasservögel in der Abendsonne
Nilgänse über dem Wasser
Nilgänse über dem Wasser
Wildnis und Dickicht vor der Itzmündung in den Main
Wildnis und Dickicht vor der Itzmündung in den Main

Der Fluss Itz

Bei Ebing nähert sich dem Main von Norden der Fluss Itz. Bevor die Itz bei Breitengüßbach in den Main mündet durchfließt sie eine naturbelassene bzw. renaturierte Auenlandschaft mit vielfältiger Natur mit teilweise sumpfige Bereichen.
Der Fluss Itz kurz vor der Mündung in den Main
Der Fluss Itz kurz vor der Mündung in den Main
Naturlandschaft im Itztal
Abwechslungsreiche Natur im Itztal bei Breitengüßbach

Wässerwiesen

Historische Bewässerungsanlagen an der Itz

Südlich von Daschendorf hat die Itz ab und zu die Wiesen überschwemmt. Da es noch keine Kläranlagen gab, war das Wasser nährstoffreich und sorgte mit kostenloser Düngung für kräftiges Wachstum. Deshalb baute man im 19. Jahrhundert Bewässerungsanlagen, um die Wässerwiesen auch bei Trockenheit mit dem Flusswasser bewässern und dadurch auch düngen zu können. Dazu wurde mit einem Wehr Wasser vom Fluss abgezweigt und mit weiteren Wehren geregelt verteilt. Diese sind als Element der historischen Kulturlandschaft hier teilweise noch erhalten, werden aber nicht mehr genutzt. Die Wasserverteilung war schriftlich geregelt, um eine gerechte Verteilung zu gewährleisten. Die Wiesenwässerung war früher eine weit verbreitete Wirtschaftweise, die historischen Anlagen sind heute Kulturdenkmal.  Wässerwiesen
Historische Bewässerungsanlagen im Itztal
Historische Bewässerungsanlagen im Itztal
Historische Bewässerungsanlagen im Itztal
Östlich von Breitengüßbach lohnt sich ein Abstecher zum

ehemaligen Munitionsdepot Breitengüßbach:

Das MUNA-Gelände

Das hört sich gefährlich an, ist aber heute ein Park, in dem es sich gemütlich spazieren gehen oder radfahren lässt. Er ist noch eingezäunt, aber tagsüber öffentlich zugänglich. Die Natur darf sich hier ausbreiten und ab und zu trifft man auf Munitionsbunker oder alte Militärgebäude, von denen sogar manche sogar unversperrt sind. Es hatte einen eigenen Gleisanschluss, aber was hier gelagert wurde, will ich gar nicht so genau wissen. Nach Ende des Kalten Krieges wurde es als Munitionslager aufgegeben und nicht mehr benötigt. Wer weiß, was passiert, wenn Deutschland wieder "wehrfähig" werden soll und Kriege immer näher rücken und plötzlich Kriegsberichterstattung wieder ganz normal die Nachrichten dominiert.
Gleisanschluss des MUNA-Geländes bei Breitengüßbach
Gleisanschluss des MUNA-Geländes bei Breitengüßbach
Bunker im MUNA-Gelände bei Breitengüßbach
Bunker im MUNA-Gelände bei Breitengüßbach
Es ist erstaunlich, welche Vielfalt die Natur hervorbringt, wenn die Erde vielfach bearbeitet wurde und man sie dann in Ruhe lässt. Als Beispiel hier ein Pilz:

Der Gemeine Tiegelteuerling (Crucibulum laeve),

er war Pilz des Jahres 2014 und lebt auf verfaulendem Holz.
Der Gemeine Tiegelteuerling (Crucibulum laeve)
Gemeiner Tiegelteuerling (Crucibulum vulgare)

Lachsfarbener Schleimpilz (Tubifera ferruginosa):

Schleimpilze (Myxomyceten) sind keine Pilze und keine Pflanzen. Sie haben Eigenschaften von Tieren und Pilzen! Sie können sich bewegen, also kriechen, allerdings so langsam, dass man es nur im Zeitrafer sieht, vermehren sich aber mit Sporen aus ihren Fruchtkörpern. Am ähnlichsten sind sie wohl den Amöben (Wechseltierchen).

Aufwändig fotografiert hat sie
Heinz Spath, Marktleuthen im Fichtelgebirge:
 Schleimpilze
Lachsfarbener Schleimpilz (Tubifera ferruginosa)

Bamberg, Hallstadt, Dörfleins

Bei  Bamberg nimmt der Main nahe Hallstadt und Dörfleins die

Regnitz

auf, die auch den Main-Donau-Kanal bildet. Auch hier befinden sich noch mehrere renaturierte Baggerseen mit naturnahen Bereichen mit intakten Biotopen. Am Säugriessee hat der  Anglerverein Hallstadt e.V. ein Häuschen, und wenn man Glück hat, bekommt man dort auch was zu trinken.
Altwasser am Main bei Bamberg
Main-Altwasser am Säugriessee
Der Main kurz vor der Regnitzmündung
Boot auf dem Main kurz vor der Regnitzmündung
In einem Altwasser bei Hallstadt leben verwilderte

Schmuckschildkröten

. Die Art stammt aus Nordamerika und sie verdrängen oder gefährden teilweise die einheimischen Europäischen Sumpfschildkröten.
Schmuckschildkröten im Main bei Bamberg
Schmuckschildkröten im Main
Baggersee am Main bei Bamberg, Blutweiderich
Baggersee am Main bei Bamberg, Blutweiderich

Netzwerk Natura 2000 und Fauna-Flora-Habitat-Gebiet FFH

Das Maintal von Bad Staffelstein bis Hallstadt bei Bamberg ist Fauna-Flora-Habitat-Gebiet FFH und damit Teil des Netzwerks Natura 2000, eine größere Region mit Abschnitten unter Natur- und Landschaftsschutz, die Lebensräume für seltene Tierarten und Pflanzenarten bieten. In dem Flusstal liegen zwei Landschafts-Schutzgebiete und ein Naturschutzgebiet.

Was fehlt bei den nächsten zwei Bildern?
Corona-Himmel über einer Scheune bei Ebing
Corona-Himmel im Maintal
Richtig: Die Kondensstreifen fehlen!
Es ist ein

Corona-Himmel

bei Ebing ( Corona).
   

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