Durch das nördliche Bayern und seine Regierungsbezirke Oberfranken und Oberpfalz verläuft von Nordwesten nach Südosten eine große geologische Verwerfung, die
Fränkische Linie. Sie entstand durch den Zusammenstoß zweier tektonischer Platten, als die variszische Gebirgsbildung eigentlich schon abgeschlossen war. Das ist etwa 100 Millionen Jahre her. Das Fichtelgebirge und der Steinwald östlich von Goldkronach wurden angehoben, wodurch die Erdkruste brach und sich die westlich gelegene Vorland-Scholle senkte. Fährt man die Autobahn A9 von Bayreuth nach Hof, kann man den Höhenunterschied an der berüchtigten
Schiefen Ebene erleben. Auch das
Deutsche Kontinentale Tiefbohrprogramm (KTB) bei Windischeschenbach in der Oberpfalz erforscht diese tektonische Störung.
Damit sich aber Gold, das von Natur aus extrem dünn im Gestein oder Magma verteilt ist, oberflächennah ablagert und anreichert, müssen ganz bestimmte Bedingungen zusammentreffentreffen. Dies war eben hier bei Goldkronach am Goldberg der Fall. Der Ort erhielt im Jahr 1365 gleichzeitig mit der Stadterhebung eine Bergbauberechtigung vom Nürnberger Burggrafen Friedrich IV. Nach anfänglich großem Erfolg gab es auch immer wieder Rückschläge. Da es noch keine leistungsfähigen Pumpen gab, war es nicht möglich in größere Tiefen vorzudringen oder es waren große Investitionen für Entwässerungsstollen notwendig. Besonders um den Dreißigjährigen Krieg kam der Bergbau hier ganz zum Erliegen.
Alexander von Humboldt
Die Bayreuther Markgrafen versuchten später wegen ihres Geldbedarfs den Goldbergbau wieder in Schwung zu bringen.
Markgraf Christian Ernst ließ im Jahr 1695 Golddukaten aus Goldkronacher Gold prägen. Nachdem 1792 die Fürstentümer Anbach und Bayreuth an Preußen fielen, wurde diese Gegend von einem
Freiherrn von Hardenberg verwaltet. Dieser wandte sich an den
preußischen Minister für Bergbau und Hüttenwesen, Freiherr von Heinitz, um die
neuen Provinzen bergbaulich erkunden zu lassen. Dieser schickte 1792
Alexander von Humboldt, um über den Bergbau im Fichtelgebirge und Frankenwald zu berichten und Verbesserungsvorschläge zu machen. Im gleichen Jahr wurde er hier zum Oberbergmeister ernannt und war damit Direktor der Bergämter Goldkronach, Naila und Wunsiedel. Er wohnte eine zeitlang in Goldmühl und beklagte sich in Briefen über die geringe bergbauliche Ausbildung der Arbeiter. Um dies zu verbessern gründete er Bergschulen in Bad Steben und Arzberg. Schon 1795 bat
Alexander von Humboldt um seine Entlassung als Oberbergmeister, um größere Reisen durchzuführen. Durch eine Beförderung zum Oberbergrat ließ er sich bewegen, noch ein Jahr zu bleiben. Dann kündigte er jedoch und verließ die Gegend. Er hatte ja bekanntlich Größeres vor. Daraufhin nahmen die bergbaulichen Aktivitäten in unserer Gegend wieder ab.
Im Jahr 1921 wurde schließlich die Aktiengesellschaft
Fichtelgold AG gegründet und man hoffte auf die sprichwörtliche Goldgrube. Bereits ein Jahr später musste man jedoch wegen Geldmangels aufgeben. Parallel zum Untertageabbau wurde Gold im Fichtelgebirge auch immer wieder aus dem Flusssand gewaschen. Vor allem am Zoppatenbach hier bei Brandholz und im Tal der Röslau bei Schönbrunn und Wunsiedel hatte man damit (meist nur bescheidenen) Erfolg.