Bilder und Informationen
aus Oberfranken
Das Maintal und der Fluss Main
von Kulmbach bis Lichtenfels
Ausflugsziele, Wanderungen
Fahrradtouren, Fotos, Tipps,
Reiseberichte, Radwege
Der Mainzusammenfluss
Der
Weiße Main aus dem Fichtelgebirge und der
Rote Main aus der Fränkischen Alb vereinigen sich westlich von Kulmbach beim Schloss Steinenhausen zum
Fluss Main. Wenn man Glück hat, kann man den Unterschied in der Farbe nach stärkerem Regen am Mainzusammenfluss sehen. Wird dabei der rötliche Boden aus der Bayreuther Gegend aus den Feldern ausgeschwemmt, färbt er das Wasser des Roten Mains rötlich, der verwitterte Granit des Fichtelgebirges und der Diabas aus Bad Berneck färbt den
Weißen Main hellgrau.
Kulmbach
Nicht weit Nördlich des Mainzusammenflusses findet man das
Kulmbacher Naherholungsgebiet Mainaue
, von den Leuten nur
Kieswäsch genannt. Dort gibt es Bademöglichkeiten mit kostenlosen Umkleiden und Duschen, einen Kiosk für das leibliche Wohl, einen Beachvolleyballplatz und Spielplätze. Die Wasserfläche beträgt 26 Hektar, wovon 3,5 Hektar zum Baden freigegeben sind. Der südliche Teil ist relativ naturbelassen und hier findet man eine erstaunliche Vielfalt an Wasservögeln. Die
Plassenburg über
Kulmbach ist von vielen Stellen ein dominierender Blickfang.
Radwege
Hier beginnt ein Radwegenetz im breiten Maintal, wo man oft zwischen mehreren Radwegen wählen kann: Gerade, gut ausgebaute Radwege entlang der Straße oder Eisenbahn für sportliche Fahrer und andere, für Fahrräder geeignete Wege, durch naturnahe Landschaften. So finden Naturliebhaber, Familienausflüge und sportliche Radfahrer viele Möglichkeiten von Kulmbach über Lichtenfels bis Bad Staffelstein.
Baggerseen und Kiesteiche bieten vielen Tierarten eine Heimat, die Wasserflächen genauso wie zum Beispiel die Steilufer, in denen sich Eisvögel oder Uferschwalben ihre Brutröhren bauen, oder alte Weiden entlang des Flusses.
Radweg auf einer alten Landstraße mit Alleebäumen
Geheimnisvolle Pfade
führen zu heimlichen Anglerstellen oder einsamen Waldwiesen
Mainleus
Der Main fließt in Mainleus direkt zwischen dem Schwimmbad und den Sportplätzen hindurch. Hier lohnt es sich, auch mal die Umgebung zu erkunden. Versteckt im Tal des Dörflesbachs liegt das Schloss Buchau
. Der Ort Buchau ist sehr alt und wurde schon 1124 erstmalig urkundlich erwähnt. Das mittelalterliche Schloss Buchau wurde von dem fränkischen Adelsgeschlecht Giech erbaut, dem auch die bekannte Giechburg östlich von Bamberg gehörte. Man kann es leider nur von außen besichtigen, aber eine Wanderung vom Herrenstein, einem behauenen Felsen für die Jagdgesellschaften der Grafen von Giech über das Kreuzsteinnest durch das Dörflesbach-Tal lohnt sich schon wegen der Landschaft.
Wer gerne eine schöne Aussicht genießt, kann den Görauer Anger bei Zultenberg entlangspazieren, ein beliebter Startpunkt für Gleitschirmflieger.
Wasserfall Veitlahm
Auf der Nordseite des Maintals findet man bei Veitlahm die Burg Wernstein
, in den Wäldern den Teufelsfelsen mit geheimnisvollen Einritzungen und einen kleinen Wasserfall. Die Schwedenschanze nicht weit davon ist ein alter Turmhügel am Rand einer Felsklippe über dem Lindigsgraben. Wer gerne eine schöne Aussicht genießen will, sollte zum nahen Patersbergturm hinaufwandern.
Altwasser und Altarme des Mains
sind zu Seen oder Sumpfgebieten geworden, oder sie sind jetzt Flutmulden von Hochwasserschutzanlagen wie hier bei Pölz:
Die Bauernschlacht bei Schwarzach
Westlich von Mainleus fließt der Zentbach von Schwarzach kommend in den Main. Dieses unscheinbare Bächlein bildete schon im 16. Jahrhundert die Grenze zwischen dem Markgraftum Kulmbach-Bayreuth und dem Fürstbistum Bamberg. Nachdem die Markgrafen ihr Territorium protestantisch machten, also auch zwischen evangelischer und katholischer Kirche, was teilweise noch heute zu merken ist. Im Dreißigjährigen Krieg um 1632 hatten sich protestantische Truppen in der Burg Wernstein eingenistet und griffen ab und zu das nahe bambergische Gebiet an. Deshalb zogen von Westen 800 katholische Soldaten das Maintal hinauf, um diese zu bekämpfen. 300 Bauern aus Schwarzach und der Umgebung von Kulmbach stellten sich ihnen östlich von Schwarzach in den Weg. Die Hälfte von ihnen kam bei den Kämpfen um, der Rest musste flüchten. Die Katholischen steckten Schwarzach in Brand und plünderten die Kirche.
Das Maintal bei Rothwind
Besonders im Frühling und Frühsommer blüht es an den Baggerseen in allen Farben. Rothwind gehört noch zum Markt Mainleus im Landkreis Kulmbach. Möglich, dass der Name von dem hier rötlichen Boden kommt, der durchaus bei Trockenheit und Sturm einen roten Wind erzeugen kann. Auf dem übernächsten Bild hat sich Wilder Wein in eine Weide hochgerankt, was von weitem wie ein glühender Baum aussah.
Das Maintal bei Mainroth
Zu Burgkunstadt, und damit in den Landkreis Lichtenfels gehört dagegen schon das Pfarrdorf Mainroth.
Ruhig zieht der Main in dem breiten Tal seine Bahnen.
Steilufer für Eisvogel und Uferschwalbe
Maineck im Maintal
Auf den steinernen Sitzbänken im Schatten der alten Dorflinde lässt es sich auch im Sommer gut aushalten. Auf der anderen Fluss-Seite liegen Mainklein und Theisau. Das heutige schlossartige Gebäude, das oft Schloss Maineck genannt wird, ist nicht das alte Schloss oder die mittelalterlichen Burg, die einst hier stand. Es ist ein Amtshaus vom Ende des 18. Jahrhunderts und einst Sitz des Dompropsteiamtes.
Maineck ist durch das hohe Gebäude der alten Malzfabrik und das sogenannte Schloss schon von weitem über das Maintal unverwechselbar.
Die Landschaft im Maintal ist abwechslungsreich und bietet immer wieder beeindruckende Naturerlebnisse.
Pappelallee zwischen Maineck und Altenkunstadt bei
Prügel
Meister Lampe zwischen Löwenzahn-Lämpchen
Strössendorf
Ein Ortsteil der Gemeinde Altenkunstadt
im Maintal ist das Pfarrdorf Strössendorf. In der Nähe fand man 1928 ein Beil aus Bronze und zwei bronzene Knopfsicheln aus dem 12. Jahrhundert vor Christus, also der Bronzezeit. Der Legende nach soll es schon vor dem heutigen Schloss Strössendorf Befestigungsanlagen von Karl den Großen gegen die Wenden gegeben haben. Das heutige Schloss Strössendorf hat seinen Ursprung im 12. Jahrhundert. Auch die heutige Pfarrkirche St. Katharina hatte einen Vorgängerbau, stammt aber aus dem 17. Jahrhundert. Davor liegt der Schlossgarten und hinter dem Schloss zieht sich ein Schlosspark am Main entlang.
Trebitzmühle
Nach Strössendorf verringert sich die Fließgeschwindigkeit des Mains da ein Wehr seinen Lauf anstaut. Trebitzmühle ist ein Ortsteil der Gemeinde Altenkunstadt. Als Besitz des Klosters Langheim wird sie schon 1390 urkundlich erwähnt. Hier wird der Main mit einem großen Wehr aufgestaut und die Energie des Wassers zur Gewinnung von elektrischem Strom genutzt. Mit einer Nennleistung von 245 Kilowatt werden durchscnittlich 1600 Megawattstunden Energie pro Jahr gewonnen, von der ein Teil für ein Sägewerk genutzt wird. Das wäre nach meiner Rechnung eine durchschnittliche elektrische Leistung von ca. 180 Kilowatt. Von der alten Mahlmühle ist nichts mehr erhalten. Sie besaß drei Mahlgänge mit drei Mühlrädern.
Eine aufwändig gestaltete
Fischtreppe
sorgt dafür, dass Fischwanderungen entlang des Mains nicht unterbrochen werden. Unterhalb des Wehrs läuft der gesetzlich vorgeschriebene Mindestabfluss über ein gepflastertes Gerinne in das alte Flussbett.
Naturraum Alter Main
Der kaum fließende Abschnitt des alten Mains bietet vielen interessanten und seltenen Pflanzen und Tieren einen Lebensraum. Hier zum Beispiel ein Pfeilkraut, vermutlich Gewöhnliches Pfeilkraut (Sagittaria sagittifolia) mit seiner Blüte. Eine Libelle ruht sich auf einem Blatt des Pfeilkrauts aus. Altwässer des Mains und Kiesgruben bilden im weiten Maintal vielfältige Biotope mit einer interessanten Tier- und Pflanzenwelt.
Hochstadt am Main
Unterhalb der Hochstadter Mühle führte schon in frühen Jahrhunderten eine steinerne Brücke über den Main. Auf diese wichtige Altstraße weist eine gezeichnete Brücke im Wappen Hochstadts hin. Die letzte Brücke von 1783 wurde zum Ende des 2. Weltkriegs 1945 zerstört. Außerdem findet man im Wappen einen goldenen Kelch mit einem Abtstab, weil Bischof Otto II. im 12. Jahrhundert Hochstadt dem Kloster Langheim schenkte. Diesem gehörte der Ort bis zur Säkularisation im Jahr 1803.
Der Hochstadter See
Erst in neuerer Zeit wurde der nahe Hochstadter See angelegt. Er ist ein Paradies für die Natur, für Wasservögel, aber auch für Angler, mit kleinen und großen Buchten und Halbinseln.
Rudufersee
Westlich von Hochstadt findet man am Main bei Schwürbitz und Michelau in Oberfranken ein großes Gebiet mit vielen großen mit Wasser gefüllten Kiesgruben. Bei Michelau überquert der Radweg den Main und man kann beiderseits des Mains hin und zurück oder eine Runde fahren. Der Rudufersee wird als Badesee genutzt und nennt sich auch Badesee Rudufer oder Badesee Michelau - Schwürbitz.
Nassanger
Weiter südlich davon steht ein großer alter Gutshof von 1693 mit einem ringförmigen, leicht ovalen Grundriss. In der Mitte befand sich der Misthaufen und die Planung machte kein Geringerer als der Baumeister Leonhard Dientzenhofer. Bis ins 19. Jahrhundert war er von einem breiten Wassergraben umgeben. In der Nähe, am Nassanger-Weiher sieht man Überreste eines alten Turmhügels. Der Gutshof gehörte dem Kloster Langheim, ist heute in Privatbesitz und gehört zu Trieb, einem Stadtteil von Lichtenfels. Durch Trieb verläuft der Fernwanderweg Fränkische Marienweg.
Gutshof Nassanger
Fachwerkhaus in Trieb
Schwürbitz
Gegenüber, am Nordufer des Mains, liegt Schwürbitz mit seiner markanten katholischen Pfarrkirche Herz Jesu.
Marktzeuln
besitzt eine schöne historische Altstadt mit zahlreichen Fachwerkhäusern. An der katholischen Pfarrkirche Sankt Michael findet man eine
Ölberggruppe mit Skulpturen aus Sandstein. Sie stellt die Szene dar, als Jesus in der Nacht vor seiner Kreuzigung im Garten Gethsemane betet und die Jünger Petrus, Johannes und Jakobus eingeschlafen sind (Luther-Bibel:
Markus 14, Vers 32–52 Matthäus 26, Vers 36–56 Lukas 22, Vers 39–53).
Lichtenfels
Schließlich erreicht der Main die Kreisstadt Lichtenfels in Oberfranken. Über einem Stadttor, dem Unteren Tor oder Bamberger Tor, sind Kanonenkugeln eingemauert. Sie erinnern an den Zweiten Markgrafenkrieg, als im Jahr 1553 Soldaten die Stadt verheerten. Auch sollen sie künftigen Feinden zeigen, dass die Mauern so dick und stabil sind, dass es sich nicht lohnt, Munition zu vergeuden.
Der Main speist im Maintal bei Lichtenfels mehrere Seen, wie den Ortswiesensee mit Bademöglichkeit, Wörthsee, Matthäus-See, Kraus-See, Reundorfer See, Schönbrunner See und Baggerseen.
Das Kloster Banz über dem Reundorfer See und die Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen auf der anderen Seite des Maintals gehören beide schon zu Bad Staffelstein.
Die Lichtenfelser Sonnenuhr
VON DIESEN EINE IST EINST DEINE steht auf der Sonnenuhr in Lichtenfels. Ein interessantes Wortspiel. Gemeint ist natürlich die Stunde, wenn deine Stunde gekommen ist und es soll eine Mahnung sein, seine Stunden sinnvoll zu nutzen, weil einst unweigerlich die Todes-Stunde kommt.
Man könnte natürlich spitzfindig sein, und fragen: »Eine Sonnenuhr? Die zeigt ja nur 12 Stunden pro Tag, und was ist dann nachts?« Vielleicht bräuchte man dafür dann eine Monduhr, aber was ist dann bei Neumond? Unsere Lebensuhr tickt eben immer weiter, auch wenn alle anderen Uhren stehenbleiben. Die Sonne und der Mond können das auch nicht ändern. Noch dazu hat jeder von uns bei seiner Geburt unterschiedlich viele Lebensstunden auf seinem Guthabenkonto. Sie sind ungerecht verteilt, und Kontoauszüge bekommen wir nicht, schon die Nächste kann es sein!
Entworfen hat die Sonnenuhr Johann Georg Brückner im Jahr 1723. Johann Georg Faber malte sie im Jahr darauf. Max Schnös hat sie 1936 renoviert. Das Wappen von Lichtenfels rechts unten ist eine Art Bilderrätsel: Zwei Leuchter mit brennenden Kerzen auf einem Felsen ergeben den Namen der Stadt. Der Löwe der Andechs-Meranier kam erst später hinzu und erinnert an die Verleihung der Stadtrechte durch Herzog Otto VII. von Meranien.
Auf dem kreisförmigen Wappenschild des Fürstbischofs Lothar Franz von Schönborn in der Mitte steht ein Bischofsstab für die kirchliche Macht und ein Schwert für die weltliche, dazwischen die Krone der Fürstbischöfe. Das Schönborner Wappen in der Mitte zeigt einen Löwen über drei Spitzen, die den bekannten Frankenrechen bilden. Zwei schwarze Löwen mit Querbalken stammen vom Hochstift Bamberg, das doppelte Mainzer Rad vom Mainzer Erzbischof, die drei Wecken mit Querbalken von den Heppenheimern (an der Bergstraße) und die drei weißen Schilde von den Reichelsbergern. Das Wappen mit den zwei mal drei silbernen Mondsicheln und zwei roten Hähnen links unten gehörte dem Lichtenfelser Oberamtmann Lothar Carl Freiherr von Schrottenberg.
Das Maintal zwischen Lichtenfels und Bad Staffelstein
Unterhalb von Lichtenfels liegt malerisch am Mainufer das Dorf Hausen
. Es gehört wie das Kloster Banz und Vierzehnheiligen schon zu Bad Staffelstein und besitzt ein Wehr im Main mit einem Laufwasserkraftwerk. Eine Marter (Bildstock)
in der Wiesen-Flur des Maintals zeugt vom katholischen Einfluss des Fürstbistums Bamberg in der Geschichte im Gegensatz zu Kulmbach weiter im Osten, das die Markgrafen protestantisch machten. Das Volk hatte zu glauben, was der Landesherr befahl.
Anscheinend ist hier einem Astronauten sein Raumschiff in den Sumpf gefallen. Wird schwierig werden, es wieder herauszubekommen!
Maintal Kulmbach - Lichtenfels