Das Märchen von den Sterntalern
könnte auf ähnliche Weise inspiriert worden sein. Die
Gebrüder Grimm
veröffentlichten es 1819 und nannten es
Das arme Mädchen.
Erst später änderten sie den Namen auf
Die Sternthaler.
Die Grimms haben sich das nicht ausgedacht, sondern alte Geschichten, Legenden
und Mythen zu Kindermärchen verarbeitet. Sie veröffentlichten die Geschichten
in ihrem Buch
Kinder- und Hausmärchen.
Eugen Drewermann
hat für diese alten Sagen tiefenpsychologische Deutungen veröffentlicht,
ebenso wie für Geschichten der
Bibel.
Die Brüder Grimm, die eine große Menge an Büchern besaßen, kannten bestimmt
auch die Novellen von
Achim von Arnim.
In
Die drei liebreichen Schwestern und der glückliche Färber,
von 1812 wird eine ähnliche Geschichte erzählt und bereits vorher hat der
damals sehr populäre Dichter
Jean Paul,
der in Wunsiedel im Fichtelgebirge geboren wurde, in seinem
biografieartigen Roman
Die unsichtbare Loge
im Jahr 1793 eine ähnliche Textpassage eingebaut, in der ein Kind einen
goldenen Taler findet:
Ein elendes blutjunges Mädchen ohne Haube und ohne Sünden, das, wenn ein Stern
sich putzte, unten einen hübschen Taler fand.
Oder waren die gefundenen Münzen Teil des Schatzes, der angeblich am Ende des
Regenbogens zu finden ist? Alte
keltische
Münzen waren oft schüsselförmig gebogen. Die Form entstand durch die Art der
Herstellung mit einem Münzstempel als Prägewerkzeug. In Südbayern fand man
große Mengen davon und in Bezug auf die Regenbogen-Sage nannte man sie
Regenbogenschüsselchen.
Sie sollten dadurch entstehen, dass Regentropfen, die auf den
Regenbogen
fielen, durch diesen in Gold verwandelt wurden und an ihm hinabglitten bis zu
seinem Ende. Sie bargen geheimnisvolle übernatürliche Kräfte.
Nahm man zum Beispiel Medizin aus diesen Regenbogenschüsselchen ein,
konnte sie viel besser wirken.