Grünes Band
Einige Jahrzehnte des 20. Jahrhunderts lang durchschnitt der
Eiserne Vorhang Europa. Er trennte nicht nur die Bundesrepublik und die DDR mit der
Innerdeutschen Grenze, sondern auch die großen Machtblöcke: Die westliche Welt und den Ostblock, NATO und Warschauer Pakt, Soziale Marktwirtschaft und Kommunismus, freiheitliche Demokratie und Unfreiheit in lebensgefährlichen unüberwindlichen Grenzen. In dem gefährlichen Todesstreifen mit den breiten Sperranlagen der DDR konnte in einer Art Niemandsland ein langgestreckter artenreicher Bereich Naturlandes überdauern, das als
Grünes Band Europa bekannt ist. Seit der
Wiedervereinigung Deutschlands und dem Zusammenbruch des Ostblocks ist das Grenzgebiet auch hier wieder gefahrlos zu betreten, ein Überschreiten der Grenze ist allerdings offiziell nur an den dafür zugelassenen Stellen gestattet.
Neuhausen (Rehau)
Schon im Jahr 2017 begannen die Planungen, im Rehauer Ortsteil
Neuhausen an der Grenze von Oberfranken zu
Tschechien, ein Großprojekt in Angriff zu nehmen, das auf die Bedeutung des
Grünen Bandes für den Natur- und Artenschutz in Europa hinweist. Die ehemalige Grenze vom bayerischen Oberfranken zu Tschechien beschreibt hier eine Schleife, in der als schmale Landzunge, einem sogenannten
Grenzschlauch, deutsches Wiesenland ins tschechische Staatsgebiet hineinragt. Der bayerischen Landzunge liegt auf tschechischer Seite die Ortschaft Krásná (früher Schönbach) gegenüber und von Neuhausen erreicht man auf einer eindrucksvollen, früher viel befahrenen Altstraße, zu Fuß oder mit dem Fahrrad das tschechische Asch (Aš). Für den Autoverkehr ist diese Straße gesperrt.
Arte Noah
Hier, auf einem sanften Hügel, dem
Wagnersberg, soll das
Erlebniszentrum für Artenvielfaltunter der Bezeichnung
Arte Noah entstehen und auf künstlerische, unterhaltsame Art den Besuchern die Biodiversität im Grünen Band Europa nahebringen und ökologische Zusammenhänge erklären: