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Pilgramsreuth

am Kornberg im Fichtelgebirge
in Oberfranken (Bayern)

Reiseberichte mit Bildern
 Oberfranken
 Fichtelgebirge
An sich ein kleines Pfarrdorf am Ende der Welt, ist Pilgramsreuth bekannt wegen seiner großen, alten evangelischen Pfarrkirche und des ersten urkundlich verbrieften Kartoffelanbaues auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.
Pilgramsreuth
Kartoffeldenkmal in Pilgramsreuth

Das Kartoffeldenkmal in Pilgramsreuth


Nähert man sich der Pilgramsreuther Dorfkirche, fällt im Pfarrhof eine Skulptur auf, die zeigt, wie man sich den Bauern Hans Rogler mit seiner Frau beim Kartoffelgraben vorstellen muss. Sie tragen Bauerngewänder, wie sie im 17. Jahrhundert üblich waren. Als 1647 in Pilgramsreuth Hans Rogler und andere Bauern aus Roßbach bei Asch in Böhmen Kartoffeln erhielten und mit dem Anbau begannen, gab es Streit, da der Zehnt, die damalige Steuer, nur für Getreide und andere landwirtschaftliche Erzeugnisse festgelegt war und die Bauern die Kartoffeln für sich behielten. Von einer Gerichtsverhandlung im nahen Hof an der Saale sind Aufzeichnungen erhalten, die diesen frühen Kartoffelanbau hier urkundlich belegen.

Ausführlicher können Sie dies beim Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen nachlesen:  Die Geschichte des Kartoffelanbaus im Fichtelgebirge
Pilgramsreuth: Erster urkundlich verbrieften Kartoffelanbaues auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands

Die Dorfkirche Pilgramsreuth

Schon von weitem fällt die für das Dorf sehr große gotische Dorfkirche aus dem 15. Jahrhundert ins Auge. Schon im Jahr 1308 wird an der Stelle eine Kapelle der Pilgrime im Wald erwähnt. 1874, als fast das ganze untere Dorf einem großen Brand zum Opfer fiel, wurde auch die Kirche beschädigt. Der Turm, das Dach und die Orgel stammen deshalb aus dieser Zeit. Vorher besaß die Kirche einen Zwiebelturm.
Dorfkirche Pilgramsreuth

Die Innenausstattung der Dorfkirche Pilgramsreuth

Von der ursprünglichen gotischen Innenausstattung ist nur noch wenig erhalten, da der Kirchenraum von 1692 bis 1721 wie damals üblich barockisiert wurde. Aus dieser Zeit stammen auch die Gemälde an den Emporen, die biblische Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zeigen.
Dorfkirche Pilgramsreuth: Emporen und Orgel

Die Kanzel der Dorfkirche Pilgramsreuth

Die Kanzel der Dorfkirche Pilgramsreuth
Der Altar der Dorfkirche Pilgramsreuth

Altar und Kanzel

der Dorfkirche Pilgramsreuth stammen vom Bayreuther Hofbildhauer Elias Räntz. Die Barockisierung von 1692 bis 1721 wurde sehr behutsam durchgeführt, so dass Barock und Gotik hier gut harmonieren.
Diorama oder eingelassenes Hochrelief als Altarbild in der Dorfkirche Pilgramsreuth

Das Altarbild

ist eine Art eingelassenes Hochrelief oder besser ein Diorama, welches das Heilige Abendmahl zeigt.

Einer der Jünger ist auch hier anders dargestellt als die anderen. Zur Linken von Jesus sitzend hat er leicht weibliche Züge. Nicht so deutlich zwar wie in anderen Darstellungen, aber ein weiteres Detail fällt auf: Im Gegensatz zu den anderen Jüngern hat er (sie?) einen offenen Umhang, so dass man das Kleid darunter sieht.

Glaubt man den Theorien von  Michael Baigent oder  James D. Tabor, wollten die alten Künstler andeuten, dass  Jesus eine Frau hatte, vielleicht sogar Familie oder zumindest eine Freundin.

Auch  Dan Brown greift in seinem Roman Sakrileg - Der Da Vinci Code das Thema auf.

Oft wird die Vermutung geäußert, dass  Maria Magdalena Jesu Frau war.
Der Jünger Johannes mit leicht weiblichen Zügen, oder doch Maria Magdalena?

Bücher und Kartenmaterial übers Fichtelgebirge:
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