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Der Mord an der Göttin
(die auch die Gattin war)
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Die Große Mutter
Am Anfang war die Finsternis, und sie gebar das Licht. Sie gebar die Sonne, den
Mond und die Sterne mit ihren Planeten. Schwarz enthält alle Farben. Weißes
Licht enthält alle Farben. Die Finsternis gebar, was sie selber war, nämlich:
ALLES.
Alles Leben entsteht in der Finsternis: das Samenkorn wird in die Erde gelegt
und keimt im Dunkeln, im Ei ist es dunkel, im Schoß der Mutter ist es (fast)
dunkel, im tiefen Wasser ist es dunkel. Auch die Raupe verpuppt sich und wird
im Dunkeln zum Schmetterling.
Die Finsternis ist die Mutter von allem. Sie schöpft unentwegt aus ihrem
unermeßlichen Reichtum. Sie gebiert unerläßlich aus ihrer großen Vielfalt. Sie
ist der Reichtum, die Vielfalt und das Leben.
Sie ist die Nährende, die, die ihre Schöpfung ernährt. Es ist genug für alle
da. Sie läßt die Sonne scheinen über dem Guten wie über dem Bösen. Ihr Reichtum
versiegt niemals.
Die Schöpfung entspringt sowohl ihrem Schoß als auch ihrem Hirn: sie ist die
Schöpferin aller Ideen und aller Formen, des Geistes und des Körpers.
Sie ist das ursprünglich Weibliche, die Herrscherin über Leben und Tod. Sie ist
furchterregend und häßlich, denn sie hat die Macht, das Leben zu geben, und sie
hat die Macht, das Leben zu nehmen. Sie hat das Recht, das, was sie gibt, auch
wieder zurückzufordern.
Als Garanten der Vielfalt der Formen erschuf sie das Männliche als Gehilfin des
Lebendigen. In der Natur ist der Mann das vom Weiblichen Abgeleitete: in den
ersten drei Monaten der Schwangerschaft ist jeder Embryo weiblich, erst ab dem
vierten Monat entwickeln sich bei den Jungen die Hoden aus den Schamlippen und
der Penis aus der Klitoris. Das Geschlecht des Kindes läßt sich in den ersten
drei Monaten nur durch eine Fruchtwasseruntersuchung feststellen, da der Körper
immer weiblich ist.
Das Weibliche in der Natur konnte immer nur sich selbst erschaffen: die
geschlechtslose Zelle teilt sich, und es entstehen zwei gleiche neue Zellen.
Damit ist das ursprünglich Weibliche potentiell unsterblich, denn beide neuen
Zellen sind in der Lage, sich unendlich lange weiter auf dieselbe Art und Weise
fortzupflanzen - sofern sie nicht vorher gefressen werden . . . , aber selbst
dann lebt die ursprüngliche Zelle in all ihren überlebenden Töchtern weiter.
Die geschlechtliche Fortpflanzung dagegen bewirkt durch die immer wieder neue
Kombination der Gene eine unendlich Vielfalt der Formen. Jedes neue Lebewesen
wird dadurch zu einem Individuum mit ganz individuellen Eigenschaften. Diese
Individuation bedingt allerdings gleichzeitig die Sterblichkeit des einzelnen,
wobei die individuellen Eigenschaften eines bestimmten Lebewesens wieder
verloren gehen und so nie wieder neu entstehen.
Die Geschlechtlichkeit hat bei Tieren und Pflanzen einen unterschiedlichen
Verlauf genommen. Bei den sogenannten niederen Pflanzen gibt es männliche
Pflanzen und weibliche Pflanzen. Beide haben ihre eigenen Daseinsberechtigung:
ein Baum ist ein Baum und hat als solcher seine eigene Daseinsberechtigung. Der
männliche Baum unterscheidet sich in nichts vom weiblichen Baum außer dem
Geschlecht, das sich in der Form der Blüten zeigt. Da beide Geschlechter quasi
gleich sind, entwickelten sich Pflanzen, die beide Geschlechter in einer
einzigen Pflanze vereinigen. Diese Pflanzen sind im allgemeinen auf
Fremdbestäubung , also auf den Samen einer anderen Pflanze, angewiesen, wen
sich eine Frucht daraus entwickeln soll, die in der Lage ist, eine neue Pflanze
zu erzeugen. Nur in Ausnahmefällen funktioniert auch noch die Selbstbestäubung,
wenn keine Befruchtung durch den Samen einer fremden Pflanze erfolgt ist.
Im Tierreich ist die Entwicklung den entgegengesetzten Schritt gegangen. Nur in
Ausnahmefällen gibt es bei den sogenannten niederen Tieren noch Arten, die
zweigeschlechtlich in einer Person sind, z.B. die Schnecken. Bei fast allen
Tierarten gibt es männliche und weibliche Tiere, wobei die Männchen alles tun,
um vor den Weibchen so zu glänzen, durch Schönheit oder andere Eigenschaften,
die das Weibchen davon überzeugen sollen, dass sie die Richtigen sind, mit deren
Genen Gesundheit und Überleben der gemeinsamen Nachkommen gesichert sind.
Das Männchen als Person ist dabei im allgemeinen überflüssig, da es im
allgemeinen keine weitere Aufgabe hat, als die Gene zu liefern. Bei den Spinnen
wird das Problem des überflüssigen Männchen so gelöst, dass es von der
Spinnenfrau zum Nachtisch verspeist wird, wenn es sich nicht ganz schnell von
dannen macht. Die Seepferdchenmänner machen sich nützlich, indem sie die
befruchtete Brut austragen. Drohnen und männliche Ameisen sterben, nachdem sie
die Stammeskönigin mit Spermien für den Rest deren Lebens versorgt haben.
Viele Vogel- und Säugetiermännchen treffen sich nur zur Paarung mit dem
Weibchen, das dann die Jungen alleine großzieht. Andere gehen lebenslange
Beziehungen ein, wieder andere leben in Rudeln, wobei es da auffällt, dass die
Rudel HAUPTsächlich aus Weibchen bestehen und einem oder wenigen Männchen. Die
weiblichen Nachkommen werden im allgemeinen Mitglied des Rudels oder der Herde,
während die erwachsenen Männchen vertrieben werden und ein neues Rudel erobern
müssen. Besonders bei den hochintelligenten Elefanten ist zu beobachten, dass es
viele einsame Junggesellen gibt, die mit der Zeit gefährlich und aggressiv
werden. Aus all diesem geht hervor, dass die Männchen als Individuen völlig
überflüssig sind und nur als Genspender gebraucht werden, wenn sie sich nicht
selbst eine Aufgabe innerhalb der Gemeinschaft suchen und sich so für die
Weibchen unentbehrlich machen.
Wie ist denn nun das Menschenmännchen mit seiner relativen Bedeutungslosigkeit
umgegangen? Während die intelligenten Affen- und Delphinmännchen sich in die
Gemeinschaft integriert haben, ereilte das Menschenmännchen ein ähnliches
Schicksal wie das der Elefanten: es sonderte sich ab und wurde aggressiv. Und
da kommen wir dann schon zum nächsten Kapitel:
Der Sturz der Großen Mutter
Am Anfang war die Große Mutter, die Spenderin allen Lebens und des Todes. Sie
war häßlich und furchterregend, uralt und voller Weisheit, kraftvoll und schön,
jung und immer wieder neu. Alles war in ihr enthalten, und alles kam aus ihr,
denn sie schöpfte aus dem Vollen. Ihr Reichtum war unermeßlich, und ihr Geben
war unendlich, ebenso ihr Nehmen.
Aus sich heraus gebar sie den Sohn. Der Sohn war ein Teil der Mutter, aber er
war nicht die Mutter. Er besaß ein Hirn wie sie und konnte ebenso Ideen gebären
wie sie, aber er besaß keinen Schoß, so dass er kein Leben gebären konnte. Seine
Aufgabe war es, die Vielfalt zu erhalten und zu erweitern, so dass er aus diesem
Grunde sich nicht aus sich heraus vermehren konnte, sondern nur in der
Vereinigung mit der großen Mutter neues Leben zeugen konnte. Die Große Mutter
war ALLES und er ein Teil davon. Sie war fähig, alleine neues Leben zu
erzeugen, er nur in Verbindung mit ihr. Sie war frei und unabhängig, er war
abhängig von ihr.
Die Große Mutter vermählte sich mit ihrem Sohne, und von da an gehen die
uralten Geschichten unterschiedlich weiter. Isis und Osiris waren fruchtbar und
bekamen das gemeinsame Kind Horus.
In den anderen uralten Mythen konnte der Sohn sich mit seiner - wie er es sah -
untergeordneten Stellung nicht abfinden und erschlug die Mutter. Der Muttermord
war der Beginn unserer Kultur.
Gottvater
Was Mutter kann, kann ich schon lange, sagte sich der junge Mann und schwang
sich auf zum Vater aller Dinge. Zeus gebar aus sich heraus die Göttin Athene,
eine Kopfgeburt, wie jeder weiß: Athene entsprang dem Kopfe des Zeus.
Nun war auf einmal das Weibliche das vom Manne abgeleitete. Die Kopfgeburt des
Mannes war auch weniger bedrohlich als das ursprünglich Weibliche, das Macht
über Leben und Tod hatte.
Nun maßte der Mann sich die Macht an über Leben und Tod. Da er aber gar keine
Macht hatte, das Leben zu gebären, konnte er seine Macht über Leben und Tod nur
dadurch, beweisen, dass er Macht über den Tod gewann. Er maßte sich an, das
Leben, das die Frau gab, zu nehmen. Er erfand Recht und Gesetz und den Krieg,
wodurch er diese Macht demonstrieren konnte. Letztendlich hat er aber kein
Recht dazu, das zu nehmen, was er gar nicht geschaffen hat. Alles, was ich
geschaffen habe, kann und darf ich auch wieder zerstören, aber niemals das, was
ein anderer geschaffen hat, egal ob es eine Sandburg, ein Gemälde, eine
Skulptur, ein Haus, eine Handarbeit oder das Leben ist. Das, was ein anderer
geschaffen hat, ist immer mit Achtung und Respekt zu behandeln. Der Mann kann
immer nur einzelne Formen, einzelne Lebewesen zerstören, aber niemals das Leben
als solches.
Da der Mann nicht gebären konnte, kam er auf die Idee, die Idee als das
Höchste anzusehen, denn Ideen konnte er ja genug gebären. Aber seinen Ideen
fehlt der Körper, das Fleisch, das Leben. Sie hängen abstrakt im Raume und
haben mit dem Leben oft nichts zu tun.
Der Mann machte Gottvater zum obersten Gott. Sein Weg geht nun vom Vater über
die Erde zum Vater, vom Licht durch die Finsternis zum Licht, wobei das Licht
mit dem Vater assoziiert wird und das Licht als das Ewige angesehen wird, das
von Urzeiten an da war.
Buddha lehrt zu schauen. Buddha lehrt, dass Erkenntnis durch Anschauen der
Dinge, wie sie sind, entsteht. Buddha lehrt außerdem die große Weisheit der
Entsprechung: wie oben, so unten - wie im Kleinen, so im Großen usw.
Wer Augen hat, der sehe, sagt Jesus. Und was sehen wir, wenn wir Augen haben
zu sehen? Wir sehen, dass wir aus der Finsternis kommen, dass alles Leben aus der
Finsternis kommt: aus dem dunklen Schoß der Mutter, aus dem Ei, in dem es
dunkel ist, aus dem Samen, der in die dunkle Erde gelegt wurde, aus der Puppe,
in die die Raupe sich verwandelt hat und in der es ebenfalls dunkel ist.
Wer Augen hat zu sehen, der sehe, dass alles Leben im Dunkeln entsteht und dann
das Licht der Welt erblickt oder dem Licht entgegen wächst.
Was alles hat der männliche Geist sich ausgedacht, um den Muttermord vergessen
zu machen und sich selbst an die Spitze zu stellen! Welch ein Irrsinn, welch
eine Anmaßung ist es doch zu beHAUPTen, dass der Mensch vom Vater käme und zum
Vater gehen würde! Wir kommen von der Mutter und gehen zum Vater, wir kommen
aus der Finsternis und strecken uns dem Licht entgegen. Die Finsternis ist der
Urgrund allen Seins. Das Licht beleuchtet nur das, was schon da ist, was
bereits geboren wurde.
Der Mann sieht sich selbst als das Aktive und das Gebende. Was aber gibt der
Mann im Gegensatz zur Frau? Was sind die paar Tropfen Sperma, die der Mann
gibt, im Gegensatz zu den neun Monaten, die die Frau das Kind nährt, indem sie
ihm von sich selber gibt? Anschließend gibt sie das Kind der Erde und nährt es
auch dann noch, indem sie von sich selber gibt. Wie - bitte schön - kann sich
der Mann da noch las der Gebende empfinden? Im Gegenteil: er nimmt doch
unaufhörlich. Ihm gehört 90% allen Besitzes dieser Erde, während die Frau 90%
aller Arbeit dieser Erde erledigt. Wenn er der Gebende wäre, müßte das
Verhältnis ja anders herum sein. Und was noch viel schlimmer ist: durch sein
permanentes Nehmen, ohne etwas zurückzugeben, NIMMT er vielen die
Existenzgrundlage weg. Wie kann er es wagen, das Männliche als das gebende
Prinzip hinzustellen, während er gleichzeitig durch sein permanentes NEHMEN
unser aller Existenzgrundlage zerstört?
Des weiteren beHAUPTet der Mann, das Männliche sei das Aktive und das
Weibliche das Passive. Er bewegt sich von einem Ort zum anderen, und das
Weibliche hocke immer an derselben Stelle, ohne sich zu bewegen. Damit mag er
recht haben, denn das Weibliche braucht sich nicht zu bewegen, um irgendwo
hinzukommen, es ist nämlich immer und überall schon da - wie die Igelin in dem
Märchen "Der Hase und der Igel".
Auch die notwendige Furcht vor der Frau, vor dem Weiblichen findet sich im
Märchen. Es werden immer nur die männlichen Kinder ausgeschickt, das Fürchten
zu lernen. Im Märchen "Von einem, der auszog, das Fürchten zu lernen" lernt der
junge Mann am Ende das Fürchten, und zwar im Bett mit der Frau. Es wird niemals
eine Frau ausgeschickt, das Fürchten zu lernen, denn die Frau hat durch ihr
Frausein teil an der Macht des Weiblichen. Sie wird bestenfalls in den Wald zu
einer bösen Hexe geschickt, wo sie in die Geheimnisse von Leben und Tod
eingeweiht wird. Die Einweihung von Jungen erfolgt immer über die Furcht,
sowohl im Märchen als auch bei Eingeborenenstämmen. Da, wo der Junge die Furcht
nicht zu akzeptieren und in sein Leben zu integrieren lernt, lehrt er die
anderen das Fürchten! Dazu braucht man nur das Christentum und den Islam zu
betrachten.
Bis heute hat der Mann Angst vor der Finsternis, und selbst diese hat er
männlich besetzt, und zwar mit dem Teufel. Bis heute hat der Mann Angst vor der
Rache der Frau. Warum wohl? Warum hat er Angst vor der RACHE der Frau und nicht
ganz allgemein vor ihrer Boshaftigkeit? Rache bedeutet immer die Vergeltung
eines Unrechts. Allein das Wort Rache bedeutet, dass der Mann weiß, dass er der
Frau ein Unrecht zugefügt hat, und damit rechnet, dass sie sich irgendwann
einmal dagegen wehren wird.
Das Furchterregende der Mutter wurde durch einen fürchterlichen, rächenden
Vater ersetzt. Die Mutter, die für alle da war, wurde durch den Vater ersetzt,
der einzelne begünstigt, die es schaffen, die sein Wohlgefallen zu erregen. Die
befürchtete Rache der Mutter wurde auf den rächenden Vater projiziert. Der
Vatermord wurde zum größten Verbrechen stilisiert.
Das Weibliche als Kopfgeburt des Mannes
Kommen wir zurück zu Athene, die dem Kopf des Zeus entsprungen ist. Was
bedeutet denn dies nun für unsere Kultur und für das Weibliche in unserer
Kultur?
Da das Weibliche so furchterregend und deshalb mit Angst besetzt war, wurde es
weitestgehend aus dem Leben eliminiert. Lediglich der Körper der Frau wurde
noch zum Zwecke der Fortpflanzung gebraucht. Damit der Mann sich fortpflanzen
konnte, mußte er allerdings die Frau dazu bringen, ihm ihre Kinder zu schenken.
Sie mußte quasi seine Kinder gebären.
Um dies zu gewährleisten, mußte der Mann dafür sorgen, dass die Frau niemals
von dem Muttermord erfährt, niemals, denn sonst könnte sie ihre Macht ja wieder
zurückfordern - nein nicht einmal fordern, sondern sie einfach wieder ausüben,
und der Mann stünde machtlos davor oder müßte einen neuen Gattinnenmord
begehen, um seine Macht zu wahren.
Diese wahrt er mit folgendem Trick: er entHAUPTet die Mutter und spricht ihr
nur den Leib zu. Den Kopf beansprucht er für sich alleine und spricht ihn der
Frau einfach ab. Er spaltet die frühere Einheit der Mutter, von der er ja nur
ein Teil ist, beansprucht den einen Teil für sich und läßt den anderen der
Mutter. Gleichzeitig beHAUPTet er, dass sein Teil, der Kopf, das Denken, das
Abstrakte usw. das Wesentliche ist.
Zusätzlich erfindet er einen männlichen Gott, der der Einheit entspricht, aus
der der Mann ursprünglich gekommen ist. Die Einheit war die Mutter, und er
lebte in der Einheit mit der Mutter. Die ganze Vielfalt des Lebens kam aus der
Mutter, die er ermordet hat. Nun träumt der Mann von der Einheit, die
anscheinend unwiederbringlich verloren ist. Er bekämpft die Vielfalt der
Mutter, er erfindet den dreifaltigen männlichen Gott und übersieht, dass die
Drei das Symbol der Mutter ist, aber alles, was er erreicht, ist nicht die
Einheit, sondern die Einfalt. Das Leben wird immer ärmer, da immer mehr Tier-
und Pflanzenarten aussterben.
Die Einheit könnte er nur wieder zurück erlangen, wenn er sich mit der Mutter
verbinden würde, aber niemals, solange er sie bekämpft. Mit der gezähmten
Weiblichkeit, der Saft- und Kraftlosigkeit des Weiblichen, das dem Kopfe des
Mannes entsprungen ist, läßt es sich wohl scheinbar angstfreier und bequemer
leben, aber letzten Endes wird dadurch auch Leben vernichtet.
Das nicht gelebte Weibliche fällt auf eine andere Ebene und wird dadurch umso
mächtiger: die Erde lebt und wehrt sich gegen ihre permanente Vergewaltigung:
Vulkane brechen aus, Erdbeben und andere Katastrophen brechen über die
Menschheit herein und lassen sich mit den männlichen Mitteln nicht beherrschen.
Durch die vielen Östrogene im Wasser entstehen bei einigen Fischarten nur noch
weibliche Fische, die sich ohne Männchen nicht mehr vermehren können usw.
Das ursrpünglich Weibliche lebt. Es läßt sich weder töten noch entmachten noch
beherrschen. Wir Frauen können weiterhin versuchen, das saft- und kraftlose
Bild zu leben, das die Männer für ihren Seelenfrieden brauchen. Wir können aber
auch aufstehen und teilhaben an der Macht des Weiblichen und die Erde wieder in
einen Ort des Lebens zurückverwandeln. Allerdings müssen wir dafür die
aufgeblasene Männlichkeit wieder an ihren Platz verweisen und sie dazu
auffordern, ihren Platz in der Gemeinschaft des Lebendigen einzunehmen und
auszufüllen.
Die Konsequenzen
1.Das Weibliche ist die Einheit, aus der die Vielfalt entstand. Das Männliche
ist ein Teil der Vielfalt.
2.Die Finsternis ist der Ursprung allen Seins und hat das Licht
hervorgebracht. Das Licht beleuchtet nur das, was schon geboren ist, das Leben
selbst entsteht in der Finsternis.
3.Das Weibliche vereinigt Geist und Körper, die Ideen und das Lebendige. Das
Männliche hat Teil an der Erschaffung der Ideen.
4.Das Weibliche ist das Nährende und damit das Gebende, das Männliche nimmt,
ohne etwas zurückzugeben. Die Tier- und Pflanzenwelt zeigt, dass dieses
Verhalten nicht zwangsläufig sein muß, sondern auch Männchen in der Lage sind,
ihren Teil der Verantwortung für das Allgemeinwohl zu übernehmen.
5.Das Weibliche ist Herrscher über Leben und Tod, das Männliche kann nur
Herrschaft über den Tod erlangen, aber niemals aus sich heraus Leben
erschaffen, auch wenn dies schon immer ein Männlichkeitstraum war. Auch im
Labor ist der Mann auf DIE Technik angewiesen.
6.Das Weibliche ist nicht der Gegenpol des Männlichen, sondern das Männliche
ein Teil des Weiblichen, biologisch so eine Art Unterart, das sich aus dem
Weiblichen entwickelt hat.
7.Das Weibliche kann nicht getötet werden. Das Männliche hat lediglich die
Verbindung zu dem ursprünglichen und furchteinflößenden Weiblichen
abgeschnitten.
8.Weibliche Macht dient dem Leben, männliche Macht dient sich selber.
Weibliche Macht koordiniert, während männliche wie ein Krebsgeschwür wirkt, das
den Wirt, von dem es lebt, am Ende zerstört.
9.Es ist genug für alle da. Wahrer Reichtum entsteht durch Geben, nicht durch
Nehmen und Horten. Wer alles für sich hortet, wird sich niemals reich fühlen
und auch die Welt nur ärmer machen.
10. Das menschliche Männliche ist anmaßend und muß die Demut lernen.
Was folgt daraus für unser Handeln? Es liegt in der Verantwortung der Frau,
sich ihrer Macht wieder bewußt zu werden und diese wieder für das Allgemeinwohl
einzusetzen. Der menschliche Mann muß (wieder?) den ihm zustehende Platz
einnehmen und die Ehrfurcht vor dem Leben und dem, was andere erschaffen,
(neu?) lernen. Frauen dürfen dieses anmaßende Verhalten von Männern nicht
länger dulden. Sie müssen die Männer zwingen, ihren Teil der Verantwortung für
die Allgemeinheit zu übernehmen. Wenn jetzt auch Frauen nur noch ihre
männlichen Anteile verwirklichen und das Männliche dadurch noch mehr
Übergewicht bekommt, wird das Weibliche sich mit Gewalt ihr Recht
zurückerobern. Die Erde wird mit Katastrophen darauf reagieren und das
Männliche mit Gewalt auf den ihm zugehörigen Platz verweisen oder es gleich
ganz ausrotten. Das Weibliche ist ohne das Männliche lebensfähig, das Männliche
nicht und viele Tier- und Pflanzenarten auch nicht. Gottvater ist nicht
zwingend notwendig, die Heilige Mutter aber sehr wohl. Sie braucht uns nicht,
aber wir sie. Sie kann jederzeit wieder aus dem Vollen schöpfen und etwas Neues
probieren, wenn wir uns für sie als Irrtum erweisen, wir nicht. Aber wir Frauen
brauchen die Macht der Göttin nicht zu fürchten, denn wir sind weiblich und
können somit teilhaben an ihrer Macht, wenn wir sie verantwortungsbewußt
einsetzen, d.h. wenn wir auf die Bedürfnisse des Lebens antworten und uns von
niemandem reinreden lassen, der diese Verantwortung nicht übernehmen will oder
kann und nichts begriffen hat.
Die Insignien der weiblichen Macht
und was daraus geworden ist
Die Große Mutter wurde weltweit als die Spenderin des Lebens verehrt. Erst
später wurde sie entmachtet und damit auch ihre Insignien entwertet. Die Bibel
bezeugt vor allem im Alten Testament den Kampf gegen die Göttin. Als die Römer
die Germanen eroberten, lebten diese zum großen Teil noch in matriarchalen
Lebensformen. Da sowohl das Christentum und damit der Orient als als auch die
alten Germanen unsere kulturellen Vorfahren sind, werde ich also beiden gerecht
werden und beides beleuchten.
Siehe auch das Forum:
Widersprüche und Kuriositäten in der Menschheitsgeschichte
Symbole
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Ursprung
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Germanen bzw. heute
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Orient
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Schlange
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Symbol des Lebens und von Tod und Wiedergeburt: die alte Haut, die zu eng
geworden ist, wird abgelegt und durch Häutung entsteht eine "neue" Schlange Nur
Eva konnte auf Anraten der Schlange Adam den Apfel vom Baum der Erkenntnis
reichen, da nur sie im Besitze dieser Erkenntnis sein konnte.
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weibliche Falschheit, gespaltene Zunge,
Symbol der Heilung ist geblieben: die Schlange windet sich um den Äskulapstab
der Apotheken
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ebenfalls weibliche Falschheit und gespaltene Zunge
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Schwein
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heiliges Tier der Göttin
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Glücksschwein
Schwein haben = Glück haben
Schimpfwort, wird mit Schmutz in Verbindung gebracht
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unrein, Juden und Muslime dürfen nicht davon essen, schlimmste türkische
Beleidigung
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Hase
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Symbol der Fruchtbarkeit
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Osterhase
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Spinne
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webt Netze, Vernetzung alles Lebendigen in einem Netz sind alle mit allen
verbunden, alle sind gleichberechtigt
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Symbol des Ekels (Pfui, Spinne!)
inzwischen schließen Frauen sich wieder zu Netzwerken zusammen
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ebenfalls Ekel
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Unke
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lebt im Moor, also da, wo Wasser und Erde noch nicht getrennt sind, vor der
Erschaffung der Welt also, Symbol für die Urmutter, die aus dem Vollen schöpft
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Ekel
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Eule
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Weisheit noch bis zu den alten Griechen,
Göttin des Todes und der Hebammen
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der Ruf des Käuzchens bringt Unglück,
Hebammen wurden später als Hexen verbrannt,
aus dem lateinischen Wort Strix, pl. strigens,
für Eule und später Hebamme wurde das ital. Wort
strega=Hexe
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Wüsten entstanden da, wo der männliche Geist sich von der unaufhörlich
sprudelden Quelle trennte und mit seinem Geist und seiner Macht im wahrsten
Sinne des Wortes die Erde verwüstete.
Nun aber weiter mit den Symbolen:
Symbole/Feste
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Ursprung
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Germanen bzw. heute
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Orient
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Menstruation
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war heilig,
Das Blut, das freiwillig floß, wurde der Göttin geopfert, Felder wurden damit
gedüngt.
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soll unsichtbar sein, nichts Besonderes, das Leben geht "normal" weiter und
bringt eher Leid in Form von Schmerzen und Depressionen. (Worum trauern wir
denn da?)
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.macht die Frau unrein und schließt sie von heiligen Handlungen aus, sie darf
z.B. an diesen Tagen im Ramadan nicht fasten.
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Menarche
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die erste Menstruation eines Mädchens war heilig und ein Grund zum Feiern
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wird schamhaft verschwiegen
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die Frau ist geschlechtsreif und kann verheiratet werden, da sie Eigentum des
Mannes ist und insbesondere die Kinder SEIN Eigentum,muss sie bewacht und
eingesperrt werden, damit der Mann keine fremden Bälger groß zieht und ernährt
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Geschlechtsverkehr
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heilige Handlung, Vereinigung mit dem Göttlichen "Tempelprostitution" fand
statt mit Priesterinnen zum Lobe der Göttin und zum Dank für die Fruchtbarkeit
der Erde und der Frauen
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erlaubt zum Zwecke der Zeugung von Kindern, ansonsten schmutzig,
Prostitution erfolgt nur zur Triebbefriedigung des Mannes,
die Prostituierte wird als schmutzig erlebt
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Sexualität erwünscht zum Zwecke der Zeugung von vielen muslimischen Kindern
Prostitution ist verboten, Ehebruch ebenfalls
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Was also ist zu tun? Als erstes müssen wir Frauen die Insignien unserer Macht
reinigen von all dem Schmutz und Negativem, mit dem sie von den Muttermördern
besetzt worden sind. Und dann müssen wir sie mit unserer Macht nutzen, aber
nicht um der Macht willen, sondern zum Wohle aller, damit wir wieder aus dem
Vollen, aus unserem unermeßlichen Reichtum schöpfen können, von dessen Quelle
die Muttermörder uns getrennt haben. Die Macht des Weiblichen ist und war
furchtbar und furchterregend, aber die Große Mutter sogte für alle, niemand
braucht zu hungern und zu darben, wenn wir uns unsere Macht einfach wieder
nehmen, das aufgeblasene Männliche wieder entmachten und ihm den dienenden
Platz zuweisen. Die vierte Karte des Tarot, "Der Herrscher", bezieht sich auf
das Männliche und bedeutet: "Ich diene, indem ich herrsche; und ich herrsche,
indem ich diene." Das Herrschen haben die Männer gut gelernt, das Dienen aber
dabei vergessen bzw. den Frauen zugeordnet. Macht ohne Verantwortung ist aber
nichts weiter als Willkür. Laßt uns also wieder aus der Fülle leben, indem wir
unsere Weiblichkeit wieder leben.
Diese Ausführungen erheben keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Über weitere
Anregungen würde ich mich sehr freuen.
Link zu einer neuen Seite:
Amargi - Rückkehr zu den Müttern,
also "Rückkehr zum Matriarchat".
Mehr über die Geschichte des Matriarchats?
Heilen mit Steinen: