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Wallfahrtskapelle Maria Loreto in Böhmen
(Svatá Loreta)
Loreto ist eine Stadt in Italien. Der Legende nach brachten Engel zur Zeit der
Kreuzfahrer das Haus der Heiligen Familie von Nazareth hierher.
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Tatsächlich
erwiesen ist, dass die Adelsfamilie Angeli (zu Deutsch: die Engel) die Steine
des Hauses übers Meer nach Loreto gebracht und das Haus der Heiligen Familie
gemäß dem Originalgrundriss wieder aufgebaut hat. Im 15. Jahrhundert wurde dem
Haus noch eine Basilika hinzu gefügt, und die Verehrung der Jungfrau Maria von
Loreto verbreitete sich von da an über ganz Europa. Auch im tschechischen
Böhmen, das bis 1918 ja zur österreich-ungarischen Habsburger-Monarchie
und erst danach zur neu gegründeten tschechischen Republik gehörte, wurden nach
der Gegenreformation im 17. und 18. Jahrhundert verschiedene Maria Loretos
gebaut. Wir beginnen unsere Besichtigung des Heiligtums mit dem Kreuzgang, setzen ihn fort mit dem Heiligtum in der Mitte und beenden ihn auf dem Friedhof und im Meditationsgarten mit den barokcen Steinskulpturen.
In wunderschöner Lage in Altkinsberg (Hroznatov) bauten die Jesuiten aus
Eger (tschechisch Cheb) dieses bekannte Maria Loreto (Svatá Loreta). Die Gräfin Elisabeth von
Heissenstein, die aus dem Geschlecht des selig gesprochenen Hroznata stammte,
und die auf der Burg ein wenig unterhalb der Basilika zu Tode gemartert wurde,
unterstütze den Bau finanziell.
Auf dem Foto unten ist der Sockel einer ehemaligen Heiligenstatue zu sehen, von
denen mehrere hier aufgestellt sind.
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Die Burg in Altkinsber/Hroznatov wrid gerade restauriert.
Durch ihre besondere Lage im Grenzland zwischen Tschechien und Deutschland war
Maria Loreto/Svatá Loreta auch dem Kugelhagel der Gewehre ausgesetzt. Als
Erinnerung und Mahnung an den Weltkrieg wurde die kleine Marienfigur über dem
Eingang nicht restauriert sondern die Einschusslöcher gelassen, wie sie waren.
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Wir betreten nun den Kreuzgang, in dessen Mitte das Allerheiligste steht, und
wenden uns nach links. In der linken Ecke betrachten wir Mariae verkündigung:
der Erzengel Gabriel erscheint der Jungfrau Maria, um ihr die Geburt eines
Sohnes zu verkündigen, den sie Jesus nennen solle. Der Heilige Geist schwebt
als weiße Taube über ihnen. Der Name Maria kommt vom lateinischen Wort mar,
maris und bedeutet Meer. Er erinnert an die früheren Göttinnen des
Matriarchats, von denen auch einge aus dem Meer kamen. Die bekannteste
Meeresgöttin, die allerdings aus einer bereits patriarchalen Zeit stammt, ist
Aphrodite, die Schaumgekrönte Göttin der Liebe, womit in den alten Zeiten nicht
nur Sexualität sondern alles dem Leben Dienende gehörte. Die Bezeichnung
Jungfrau meinte demnach auch keine junge oder alte Frau mit intaktem
Jungfernhäutchen sondern eine Frau, die sich selbst gehörte und über sich
selbst bestimmte wie z.B. die Jagdgöttin Diana. Eine Jungfrau war eine Frau,
die keinem Man sondern eben nur sich selbst "gehörte" und damit auch frei über
ihr Liebesleben bestimmte.
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Wir gehen nach rechts weiter durch die Wandelhalle bzw. den Kreuzgang und
finden in der nächsten Ecke die Flucht aus Ägypten. Als das Jesuskind zwei
Jahre alt war und Herodes alle männlichen Kinder bis zum Alter von zwei Jahren
töten wollte, da flohen Maria und Josef mit dem Kind auf einem Esel nach
Ägypten. In der Bibel taucht Jesus dann erst wieder zehn Jahre später im
Jerusalemer Tempel auf und überrascht die dortigen Priester mit seiner
übergroßen Weisheit. Wo hat er die her gehabt? Ist er wirklich als Sohn eines
Zimmermanns in der Schreinerwerkstatt seines Stief(?) oder Adoptiv(?)vaters in
Nazareth aufgewachsen? Ägypten war zur damaligen Zeit DIE Kultur - und
Zivilisationsnation überhaupt. Das römische Reich, von dem Israel damals
besetzt war, hatte ja eher Barbarei und Kriege zu bieten als Kultur, die es
selber zum Teil aus Ägypten importierte. Teil der ägyptischen Kultur waren viele
buddhistische Klöster, in denen laut einer Idee von Eugen Drewermann (
Glauben in Freiheit: Bd 3.1
) Jesus
seine Weisheit gelernt haben könnte, wenn denn die Eltern aus
Sicherheitsgründen tatsächlich mit dem Kind in Ägypten geblieben und erst
heim nach Nazareth zurück gekehrt sind, als die Luft wieder rein war.
Interessant ist auch in der Bibel, dass so viel Wert darauf gelegt wird, dass
Jesus zumindest von der doch eigentlich nicht blutsverwandten Seite her aus dem
Hause Davids stammte. Als Kind fiel mir schon die Unlogik auf, wieso er durch
Josef und nicht Maria aus dem Hause Davids stammen sollte, wenn doch Jesus mit
Josef gar nicht verwandt ist ... das aber nur am Rande. Da er ja nun mal aus
dem Hause Davids, des ehemaligen Königs stammte, hatte er ja nicht erst seit
Dan Brown's Romanen (insbesondere
Sakrileg. The Da Vinci Code
) eine tatsächichen Anspruch auf den Thron, war also
wesentlich weniger ein Zimmermanns- sondern wirklich ein Königskind und damit
eine ernst zu nehmende Gefahr für den damaligen regierenden König. Das würde
auch bedeuten, dass die Eltern in Ägypten viel Wert auf seine Bildung gelegt
haben könnten und er auf diese Weise all die Weisheit aus Ägypten mit brachte,
die dem Judentum eher fremd war, mir aber die Nähe Jesu zu buddhistischen
Weisheiten
und buddhistischem Gedankengut schon lange aufgefallen war und das so gar nciht
zu dem eifer- und rachsüchtigen Gottes des ALten Testaments zu passen scheint.
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Gegenüber vom Eingang befindet sich der Eingang zur Heilig-Geist-Kirche, in der
seit 1993 einmal im Jahr, und zwar am ersten Sonntag im Oktober, die Heilige
Messe mit deutschen und tschechischen Katholiken gefeiert wird. Neben dem
Eingang hängt eine Tafel zu Ehren des Waldsassener Unternehmers und gebürtigen
Neukinsbergers Anton Hart, der sich nach dem Fall des Eisernen Vorhangs für den
Wiederaufbau der nach dem Krieg verfallenen Gebäude von Maria Loreto/Svatá
Loreta tatkräftig eingesetzt hatte und die Wallfahrtstätte gemeinsam mit José
Koci aus Pograth/Podhrad wieder aufbaute. Mitte der Neunziger erstand die
Gnadenstätte unter geistlicher Unterstützung des Pilsener Bischofs Frantisek
Radkovsky aus Ruinen wieder zu neuem Leben.
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Weiter geht es zu den nächsten beiden Eckkapellen: in der ersten sehen wir
Mariä Himmelfahrt und in der vierten von allen, wieder neben dem Eingang, das
neu geborene Jesuskind mit Maria und Josef und den Tieren im Stall.
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Im Heiligtum in der Mitte der vier Gänge befindet sich die
Mutter-Gottes-Kapelle mit einer Schwarzen Madonna. Schwarze Madonnen waren
schon immer etwas Besonderes. Warum eigentlich? Die biblische Maria war eine
Jüdin, damit also eine Weiße. Wenn sie eine Afrikanerin gewesen wäre, wäre das
mit Sicherheit in der Bibel erwähnt worden. Und wie wäre Josef überhaupt in
Israel an eine schwarze Frau gekommen? Wenn die Überlegung, dass Jesus in
Ägypten, also Afrika, aufgewachsen wäre, stimmt, dann hätte Jesus natürlich
viel eher Bezug zu einer schwarzen Frau gehabt als sein Vater, zumindest wenn er
seiner Heimat auch als Erwachsener noch treu geblieben wäre. Die Bibel sagt
nichts darüber aus, ob der Zwölfjährige nach seinem beeindruckenden Auftritt im
Tempel wieder zurück nach Ägypten ging oder in Galiläa blieb, da taucht er erst
bei seiner(?) Hochzeit wieder auf. Ein nicht verheirateter Jude hätte niemals
ein ernst zu nehmender
Rabbi werden können, also musste Jesus verheiratet gewesen sein. Aber warum
schweigt die Bibel sich dann aus über seine Frau? Stimmte etwas mit dieser Frau
nicht, so dass sie einfach totgeschwiegen wurde? Oder wurde gar nicht SIE tot
geschwiegen sondern nur das, was sie mit Jesus verband? Nämlich die Ehe? Was
hätte denn an ihr so schlimm sein können, dass sie, auf die die Jünger in den
Apoktyphen oft so eifersüchtig waren, weil er ihr viel mehr Zeit widmete als
ihnen, im Nachhinein bei den ausgewählten Evangelien nicht mehr in ihrer wahren
Stellung zu Jesus erwähnt wurde?
Maria Magdalena aus Magdala, das damals noch gar nicht existierte? Magdolum in
Ägypten existierte, das waren bewachte Grenzstädte an den Grenzen Ägyptens,
und hier kam Jesus hindurch, wenn er von Israel nach Ägypten und wieder zurück
ging. Hat er hier Maria Magdalena kennen gelernt und später in Kapernaum
geheiratet? Und wo ist da das Problem? War sie schwarz? Und noch etwas: mir ist
schon lange aufgefallen, dass gerade an der Grenze zu Kleinasien und
Schwarzafrika zwei konträre Kulturen und Weltsichten aufeinander stießen: das
junge Patriarchat auf asiatischer Seite und die alten matriarchalen Kulturen
aus afrikanischer Seite, mit denen noch Prophet Mohammed im 7. Jahrhundret
n.Chr. seine liebe Not hatte,
als er seine patriarchlae Religion auf Geheiß des Erzengels Gabriel gründete,
der als letzter Engel ein Mann wurde, nachdem er, als der Engel, der u.a. für
Hebammen- und damit auch Hexenkünste etc. zuständig war, am längsten weiblich
blieb. Ist denn der Skandal nun perfekt, wenn der Jude Jesus eine
buddhistische Ausbildung genoss und dann eine schwarze Matriarchin heiratete,
von der er dann Dinge lernte, die für einen guten Christen einfach undenkbar
sind, so dass alles, was in diese Richtung weisen könnte, von den Gelehrten,
die unter Kaiser Konstantin um 300 n.Chr. den "Wahren Glauben" festlegten und
dort auch das Glaubensbekenntnis schufen? Beziehen sich die besonders heil- und
wundertätigen Schwarzen Madonnen also auf das uralte Matriarchat, das sich in
Schwarzafrika am allerlängsten halten konnte und weshalb wir nie etwas über die
eigene Geschichte und die alten Hochkulturen Schwarzafrikas erfahren? Nur über
die "Wilden", die vom Christentum zivilisiert wurden? Nie über das Ureigenste
dieses Kontinents? War Jesus ein Anhänger der Großen Göttin und bezog aus
dieser Lebenszugewandtheit seine Liebe und seine Weisheit und seine Stärke, mit
der die Urchristen noch singend in den Tod gegangen sind und die nach den
konstantinischen Konzilien endgültig dahin gegangen sind und dafür
dem pauinischen und konstantinischen Christentum Platz gemacht haben, mit dem
die Menschheit sich wieder unterdrücken und manipulieren ließ? Ist dies die
heimliche Botschaft der schwarzen Madonnen, die auch schon am Ende des Films
Die Nebel von Avalon
anklingt, obwohl dort eine Weiße gezeigt wird?
Auf dem Friedhof neben der Kirche wurden die gefundenen Grabsteine wieder
aufgestellt und auf dem restlichen Gelände ein Meditationsgarten mit
restaurierten Barockskulpturen angelegt. Hier sehen wir die beiden Jünger nach
Jesu Auferstehung auf dem Weg nach Emmaus, Jesus kommt hinter ihnen her und
wird sie wohl gleich erreichen.
Nicht weit daneben befindet sich die Frauengruppe, die an Jesu Grab getrauert
hat. Im Hintergrund sieht man die letzten der 29 Stationen des Pilgerpfades,
der hier endet.
Werfen wir hier einen Blick in die kleine Kapelle hinter den Frauen, der nur
durch einen engen Maschendraht möglich war, und auf den Pilgerweg, der von weit
unten herauf führt.
Maria kniet vor Jesus als Gärtner
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Jesus wird abgeführt.
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Jesus auf dem Ölberg. Der Gartenpavillon im Hintergrund stammt aus dem Jahre
2003.
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