Demonstration
am neuen Kur-Zentrum
am Weißenstädter See
beim außerordentlichen
CSU-Parteitag am 8.12.2007
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Die Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn lud für Samstag, den 8.
Dezember 2007, ein zur Demonstration vor dem neuen Kurzentrum am Weißenstädter
See in Weißenstadt. Hier sollte um 11.00 Uhr der außerordentliche
Bezirksparteitag der
CSU stattfinden, auf dem ein neuer Vorsitzender für Franken gewählt werden
sollte. Vorsitzender der CSU in Bayern, Erwin Huber, wurde auch erwartet.
Die Gäste des Parteitags erhielten die Resolution der Bürgerinitiative gegen
eine Fichtelgebirgsautobahn, die im Folgenden hier abgedruckt wird. Erwin Huber
sprach mit der BI und dem Vertreter des BUND Naturschutz und war der Ansicht,
eine Autobahn würde uns Arbeitsplätze bringen, siehe
Argumente für und gegen eine neue Autobahn bzw. Ausbau B303neu.
Da eine der möglichen Trassen nahe am neuen Kurzentrum hier vorbei führen
würde, gehen wir eher davon aus, dass die gerade neu hier geschaffenen
Arbeitsplätze gleich wieder verloren gehen würden: wer kurt schon im Dunst und
Lärm und Dreck der Autobahn?
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Gemeinsame Resolution
der Bürgerinitiativen gegen die Fichtelgebirgsautobahn
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Wir lehnen eine weitere Zerschneidung des Natur- und Erholungsraumes
Fichtelgebirge durch den Bau einer Autobahn oder den Bau einer „B 303 neu“ ab.
1.Wir fordern, alle laufenden Planungen für die „B 303 neu“ umgehend
einzustellen!
Das umfasst sowohl alle Neutrassierungen, wie z.B. die noch verbliebenen
Korridore B, C und D, aber auch die sog. Z-Linie, die als durchgehend
4-spuriger Ausbau der „B 303 alt“ mit kilometerlanger Neutrassierung
nordwestlich von Bischofsgrün geprüft wird. Dem empfind-lichen Naturpark
Fichtelgebirge dürfen solch massive Eingriffe nicht mehr zugemutet werden,
sondern allenfalls noch einzelne Verbesserungen an bereits bestehenden Straßen
sowie Maß-nahmen zum besseren Schutz der Anwohner.
2.Wir unterstützen Forderungen nach einer Reaktivierung der
Bahnlinie Selb
-
Asch
und nach einer
Elektrifizierung der Bahnlinie Prag-Marktredwitz-Nürnberg
. Letztere ist bereits im aktuellen
Bundes-verkehrswegeplan im vordringlichen Bedarf enthalten.
3.Wir unterstützen auch die Forderung, den Transit-Schwerlastverkehr aus dem
Fichtelgebirge heraus auf die bereits vorhandenen Autobahnen umzuleiten.
Begründung:
Es hat sich massiver Widerstand gegen die Planungen zur „B 303 neu“ im gesamten
Fichtelgebirge formiert:
Auf politischer Ebene
Sowohl die Bürgermeister von Gefrees, Zell, Sparneck, Münchberg, Weißdorf,
Schwarzenbach/Saale, Marktleuthen, Weißenstadt, Röslau, Wunsiedel, Thiersheim,
Thierstein und Höchstädt, als auch der Hofer Landrat samt Kreistag des
Landkreises Hof haben sich klar gegen die sog. „Fichtelgebirgsautobahn/ B303
neu“ ausgesprochen.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil alle Planungen verkehrspolitisch unlogisch
sind, denn sie mün-den nicht direkt in die A 70, sondern nördlich der
unfallgefährdeten Schiefen Ebene auf die A9.
Auf der Ebene der Verbände
Bund Naturschutz, Landesbund für Vogelschutz und neuerdings auch der Bayerische
Bauern-verband, aber auch Vertreter der heimischen Wirtschaft sowie der
Tourismusbranche sprechen sich deutlich gegen eine Fichtelgebirgsautobahn aus.
Auf der Ebene der Bewohner des Fichtelgebirges
Weit über 30.000 Menschen des Fichtelgebirges haben sich mit ihrer Unterschrift
mit den Zielen unserer Bürgerinitiativen solidarisch erklärt. Die Menschen im
Fichtelgebirge wollen, dass dieses Schreckgespenst Autobahn endlich wieder
verschwindet.
In nahezu allen Orten gab es seit Beginn der Planungen im Jahr 2000
Demonstrationen gegen dieses Vorhaben. Bereits im Jahr 2001 fand am
Regierungssitz Bayreuth ein Protestmarsch mit annähernd 2.000 Teilnehmern
statt. Ebenso viele Demonstranten fanden sich z.B. am 1. Mai 2006 bei der
alljährlich stattfindenden Kundgebung am Waldstein ein.
Das Fichtelgebirge ist ein geschützter Naturpark
Eine Autobahn würde Transitverkehr in großer Menge in unseren höchst sensiblen
Naturpark holen. Deshalb wäre eine Autobahn, egal ob im Norden, in der Mitte
oder im Süden des Fichtelgebirges eine Katastrophe für diesen sehr
empfindlichen Natur- und Erholungsraum.
Jeder der geplanten Korridore würde FFH-Gebiete, Natural-2000-Gebiete und
andere Schutzgebiete tangieren, denn das Fichtelgebirge ist zwar eines der
kleinsten deutschen Mittelgebirge, aber es ist wie kaum ein anderes gespickt
mit äußerst wertvollen und sehr empfindlichen Flächen.
Besonders ausgeprägt sind im Fichtelgebirge aufgrund seiner Hufeisenform
sogenannte „Inversionswetterlagen“. Dabei werden Luft und Abgase unter einer
Wolkendecke festgehalten und von der Bevölkerung eingeatmet.
Atemwegserkrankungen bei den Menschen und Waldschäden resultieren daraus.
Große Nachteile ergeben sich aus dem Flächenverbrauch für die heimische
Landwirtschaft, die sich dagegen deutlich zur Wehr setzt.
Überall im Fichtelgebirge finden sich große Trinkwasservorräte, die in Gefahr
geraten würden.
Eine Vielzahl von gefährdeten Tierarten ist hier heimisch. Man denke nur an
Luchs, Wildkatze, Schwarzstorch, Auerwild, Fischotter und viele andere mehr.
Fazit:
Sinnvoller als eine Autobahn wäre es, den Status eines
„EU-Biosphärenreservats“ für das Fichtelgebirge anzustreben.
Kornbach, den 5.12.2007
Sandra Krause
Sprecherin der Gesamt-Bürgerinitiative gegen die Fichtelgebirgsautobahn
Stephan Poersch
Sprecher der Bürgerinitiative Wunsiedel/Marktredwitz
Uwe Döbereiner
Sprecher der Bürgerinitiative Höchstädt
Peter Hottaß
Sprecher der Bürgerinitiative Gefrees und Umgebung
Renate Ide
Sprecherin der Bürgerinitiative Thiersheim
Karl Hahn
Sprecher der Bürgerinitiative Waldstein-Landkreis Hof
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Bürgerinitiative gegen eine Autobahn durch das Fichtelgebirge
Sprecherin: Sandra Krause,
Amselweg 8,
95239 Zell
Tel. 09257 – 7285
Internet: www.fichtelgebirgsautobahn.de
E-Mail: bi@fichtelgebirgsautobahn.de