Tarot - das alte Spiel Tarock

. . . mit Erklärung des Tarot, Vorstellung verschiedener Kartendecks und Link zum Selberlegen unten auf dieser Seite

Tarot-Fee

Die Ursprünge des alten Spiels liegen im Dunkel der Geschichte vergraben. Lediglich, was daraus geworden ist, ist bekannt. Unsere allseits beliebten Romméekarten gehen auf das ursprüngliche Tarock zurück, und der Markt der Tarotkarten und das des Kartenlegens allgemein boomt. Die Rückkehr des magischen Zeitalter hat begonnen ...

Wie ist ein Tarotspiel aufgebaut?

Ein Tarotspiel besteht aus 78 Karten, den 22 Großen Arkana, den 16 Hofkarten und den 40 Kleinen Arkana. Arkana bedeutet "Geheimnis". Die Tarotkarten beschreiben also ein großes und ein kleines Geheimnis.
Die Großen Arkana sind - wenn man es als reines Spiel betrachtet - die Trumpfkarten und entsprechen damit dem Joker aus dem Romméespiel. Tatsächlich ist der Joker die einzige Trumpfkarte, die aus dem Tarock übrig geblieben ist.
Die Hofkarten entsprechen den Hofkarten unseres Rommée, waren aber zu viert: außer Bube, Dame und König gab es noch den Ritter. In den modernen Spielen werden diese Karten am meisten individuell ausgelegt, da können es auch schonmal Schamanen und Hexen sein, Weise aus allen vier Himmelrichtungen etc. Dazu aber später mehr.
Die kleinen Arkana entsprechen den Zahlenwerten unseres Romméespiels von 1-10. Ursprünglich wurden sie auch lediglich als Zahlen dargestellt, hatten aber jeweils ihre numerologischen Bedeutungen. In den modernen Spielen werden diese Zahlen in der Regel auch bebildert und gemäß ihrer Bedeutung symbolisch dargestellt.
Genau wie im Rommée gibt es die vier Spielfarben:

~ aus den Münzen - in neueren Spielen auch Scheiben - wurde Karo,
~ aus den Kelchen wurde Herz,
~ aus den Schwertern wurde Pik und
~ aus den Stäben Kreuz

Gerüstet mit diesen Grundinformationen können wir uns nun dem Sinn und Zweck der Großen Arkana zuwenden: sie symbolisieren den "Weg des Helden", was nichts anderes bedeutet als den oder einen Entwicklungsweg,den jede/r von immer wieder von Neuem gehen muss. Die erste Karte ist die Null, der Narr, der das Unbefangene und die Unschuld - in einer neuen Sache - symbolisiert. Über die folgenden 21 Entwikclungsschritte geht es bis zur Karte "Die Welt", die die Meisterschaft in der entsprechenden Sache symbolisiert. Karte Nr. 22 ist wieder die Null: ab hier geht es in eine neue Runde mit neuem Ziel - oder weiter in einem unentrinnbaren Teufelskreis für denjenigen, der die Veränderungen scheut, die ein eigentlich notwendiger Entwicklungsschritt mit sich bringt. Ein paar Ideen zur Bedeutung der Acht dindet Ihr hier.

Nun aber zu den

Tarotkarten



Das erste bekannte Tarot ist das alte MARSEILLER TAROT aus der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Man weiß nicht genau,ob es zum Spielen oder bereits zu divinatorischen Zwecken, also Wahrsagen etc. benutzt wurde.
Es gibt Vermutungen, dass im Tarock - italienisch: Tarocco - uraltes Wissen über mysitsche Wahrheiten verschlüsselt überliefert werden solte, nachdem die Macht der Kirche all dieses Wissen verboten hatte und auszurotten versuchte.
Die Karten sind sehr schlicht gehalten und beschränken sich auf das Wesentliche, die Kleinen Arkana enthalten nur Zahlen, keine Bilder.
Um das Wesen des - ursprünglichen - Tarot zu verstehen, halte ich eine Auseinandersetzung mit diesen Karten für sinnvoll. Das Bild hier wurde dem Buch Altes Marseiller Tarot. 78 Karten. Mit deutscher Anleitung und deutschen Untertiteln entnommen.


Beim Rumstöbern habe ich noch dieses Buch entdeckt, was ich demnächst mit Sicherheit lesen werde. Ich glaube nicht, dass der Tarot im Gegensatz zu Gott und dem Göttlichen steht. Mit Kartenlegen und das dadurch erfolgte Analysieren einer Situation und dem, was dahinter steckt und den Menschen am Glücklichsein hindert, habe ich schon so vielen so viel weiter geholfen, dass ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass das Hilfreiche NICHT göttlichen Ursprungs sein soll. Hier der Titel des Buches: Der Mensch als Abbild und Gleichnis Gottes. Die Deutung der Genesis durch das Marseiller Tarot



Mit diesen Karten und diesem Buch habe ich das Kartenlegen angefangen. Hier wird ein Legesystem - Der Weg - in allen Einzelheiten und auf allen Positionen beschrieben, also genau erklärt, was eine bestimmte Karte auf der Verstandes-, der Gefühls- oder Handlungsebene bedeutet, und wie sie je nachdem, ob sie eher den Vergangenheits- oder den Zukunftsaspekt beleuchtet, gedeutet werden kann, so dass man ei gutes Gefühl dafür bekommt und bei den weiteren vorgeschlagenen Legesystemen dann aleine weiter kommt. Hajo Banzhaf ist wohl der derzeit bekannteste Kartendeuter. Näheres zu ihm und seiner Homepage habe ich hier beschrieben.
Die Karten selbst stammen von Arthur Edward Waite und Pamela Colman Smith aus dem Jahr 1910 und sind noch stark an das Marseiller Tarot angelehnt, alledings sind die Kleinen Arkana mit Bildern versehen. Den Namen erhielten sie nach dem Verlag.
Rider war Mitglied des Order of the Golden Dawn, einer esoterischen Vereinigung aus England aus der Mitte des 19. Jahrhunderts. Die Regeln des Golden Dawn - der goldenen Morgenröte - legten sehr viel Wert auf die Benutzung des Tarot als Mittel der Selbsterkenntnis.
Hier nun die genauen Angaben zu Buch und Karten: Das Arbeitsbuch zum Tarot. Mit Rider Tarot Deck
Und hier die Karten alleine: Tarotkarten, Rider Tarot: Der Magier


Für Fortgeschrittene eignet sich diese Buch, denn hier gibt es viele Legesysteme, die Karten enthalten lediglich Stichwörter für die Deutung. Da es nicht so groß wie das obige ist, kann man es auch gut für unterwegs mitnehmen. Hier ist der genaue Titel: Schlüsselworte zum Tarot


Ein anderes Mitglied des Golden Dawn, Aleister Crowley, schuf gemeinsam mit Lady Frieda Harris den berühmt-berüchtigten Crowley- oder Thoth-Tarot. Man sagte Crowley einen Hang zum Okkultismus und Sataismus nach. Wie alle Mitglieder des Golden Dawn distanzierte er sich davon, bezeichnete sich aber andererseits auch als die Nr. 666 und „To Mega Therion“ (=dasGroße Tier) der biblischen Offenbarung. Er lebte wurde 1875 im puritanischen England geboren und starb auch dort 1947, nachdem er ein äußerst abenteuerliches und freizügiges Leben geführt hatte.
Die Karten, die er gemeinsammit Frieda Harris gestaltet hat, sind sehr ausdrucksstarkt und verwenden sehr viele alte symbolische und msytische Symbole,mit denen er auf seinen vielen Reisen rund um die Welt in Kontakt gekommen war.
Hier der Link zu den Karten: Tarotkarten, Original Aleister Crowley Thoth Tarot, Pocketausgabe


Wem die Karten aufgrund der Vorgeschichte des Aleister Crowley nicht zu suspekt sind, der möge ihren ausdrucksstarken Reichtum und die vielschichtige Symbolik genießen. Bilder und Symbole sind die Sprache der Seele. Sie sind auf verschiedenen Ebenen gleichezitig wahr und können deshalb wesentlich mehr auf gleichzeitg (aus)sagen als die menschliche Sprache in ihrer Linearität es jemals vermag. Bilder und Symbole wirken durch ihre Zeitlosigkeit wie aus der jenseitigen Dimension des Göttlichen auf den göttlichen "Teil" des Menschen, auf die Seele und werden deshalb nicht rational sondern intuitiv, also sinnhaft, verstanden, ohne dass man es unbeidngt in Worte fassen könnte.

Ein sehr schönes Buch, das viel auf die Symbolik eingeht, ist das Buch Tarot, Spiegel der Seele von Gerd Bodhigyan Ziegler. Näheres konnte ich über den Autor leider nicht herausfinden.
In diesem Buch wird jede einzelne Karte zunächst in ihrem Symbolgehalt und mit Bedeutung beschrieben. Anschließend gibt es dazu Denkanstößte und eventuell auch Aufgaben. Zuletzt erfolgt eine Affirmation, also ein kurzer Satz, der quasi als Merksatz das Wesen der Karte und ihre Handlungsaufforderung zusammen fasst. Ich finde dieses Buch sehr geeignet für das Kartenlegen zum Zwecke der Selbsterkenntnis.


Inspiriert von Crowley schuf Haindl seine Tarotkarten samt ausführlichem Wälzer dazu mit sehr bedeutungsschwangeren und geheimnisvollen Bildern, die sehr schön anzusehen und im Gegensatz zu denen von Crowley erst wirklich mystisch wirken. Die Karten werden in Bezug gesetzt zu den Runen, zur Kabbala, Numerologie, Symbolik der Elemente etc. Hier hat der Autor selber dazu geschrieben, was er sich bei der Gestaltung der Karten gedacht hat. Hier der Link zum Buch: Der Haindl Tarot. Buch und Tarotkarten. 78 Symbole der Wandlung


Ganz neue Wege dagegen geht Vicky Noble mit ihren runden Tarotkarten und dem passenden Buch dazu. Sie zeigt in ihren Karten den Weg der Frau und zumindeset potentiellen Mutter, den Weg zu Frieden mit sich selbst und anderen sowie die negativen Auswirkungen des Patriarchats und Wege zu einer positiven und konstruktiven Männlichkeit. Sie zeigt insbesondere Frauen den Weg zu erfüllter und positiver Weiblichkeit mit Bezug auf die alten matriarchalen Kulturen. Ihr geht es darum, das weibliche Selbstbewusstsein zu stärken und quasi als "ganze Frau" unseren Weg zu gehen.
Um den Charakter ihrer ganzheitlichen Sichtweise noch zu unterstreichen, sind nicht nur die Karten sondern auch das einzige ausführlich beschriebene Legesystem rund wie das uralte Symbol der Vollständigkeit und Ganzheit.
Hier der Link zu Buch und Karten: Mythen, Musen und Tarot. Motherpeace, ein Weg zur Göttin (in uns Frauen. Kann es sein, dass wir einen männlichen Gott IN uns tragen? Ist unsere Seele männlich? DIE Seele?)

Gott schuf den Menschen nach SEINEM(?) Bilde ... Mann UND Frau!



Noch konsequenter und überzeugender als Vicky Noble ist Ffiona Morgan mit ihren Tsrotkarten "Daughters of the Moon", also "Töchter des Mondes bzw. der Mondin", wobei mir diese Übersetzung und Ausdrucksweise gar nicht gefällt, da sich die "in"-Form vom Männlichen ableitet, in der Natur das Männliche sich aber genau umgekehrt vom Weiblichen ableitet. DAzu kommt noch, dass es auch eine matriarchale Geschichte dafür gibt, dass der Mond in den nördlichen Ländern männlich und in den südlichen weiblich ist.
Den Karten selbst schadet diese Übersetzung allerdings nicht. Die Bilder sind von unglaublicher Kraft und Ausdrucksstärke. Die großen Arkana wurden so verändert, dass sie das weibliche Lebensgefühl ausdrücken und nicht mehr numeriert. In der beigefügten Anleitung werden die Karten und die Analogien zur Bedeutung der früheren Karten erläutert. Neue Karten wie z.B. das positive Männliche des Pan, oder geänderte Karten, wie z.B. die Zusammenlegung von Herrscher und Herrscherin in der einen Karte Mawu werden ebenso erläutert. Hier geht es darum, dass die Aspekte der MAcht nicht mehr in männliches Denken und weiblich definiertes Handlen getrennt sondern in einer Karte vereinigt werden.
Die kleinen Arkana enthalten wieder die gewohnten 56 Karten, wobei die ehemaligen Hofkarten die in die frühere Heilige Dreifaltigkeit der Dreifaltigen Göttin in ihrem jeweils dem Element geordneten Jugend-, Mutter- und Reifeaspekt dargestellt wird. Dem Element Feuer wurden die Flammen zugeordnet, dem Element Luft die Klingen, dem Element Erde die Pentakel und dem Element Wasser die Kelche.
Hier der Link zu den Karten mit Anleitungsheftchen:
Tarotkarten, Daughters of the Moon Tarot, dtsch. Ausgabe
Hier der Link zu Buch und Karten:
Daughters of the Moon. Tarot. Buch mit 75 Karten. Set


Neugierig war ich dann auf den Göttinnen-Tarot von Maria Caratti und Antonella Platano. Diese Karten folgen wieder dem gewohnten Aufbau und - ich war entsetzt! - auch den gewohnten Bezeichnungen. Alle Karten tragen das Bild einer wunderschön gemalten Göttin und die üblichen Namen. Tarotkarte Nr. 10 z.B. ist ganz einfach "Der Eremit", und auf der Karte selbst ist die entsprechende Göttin Hekate dargestellt. So viel Respekt vor der männlichen Namensgebung dürfte bei einem Göttinnentarot eigentlich nicht sein!
Das kleine Anleitungsheftchen enthält in vielen verschiedenen Sprachen zu jeder Karte einen kleinen Orakelspruch und natürlich den Namen der jeweils dargestellten Göttin.


Hier geht es zu den Karten mit dem Anleitungsheftchen:
Göttinnen Tarot Deluxe Edition. 78 Tarot-Karten + Tarot-Beutel aus Samt, purpur
Hier kann man Kartenlegen kostenlos und ohne Anmeldung ausprobieren: www.tarot.de/Legesysteme

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