Porzellankunst: Walter Schott
Porzellan, das zur Keramik zählt, ist ein sehr vielfältiger Werkstoff. Die Glasur verleiht ihm ein edles, glänzendes Aussehen. Rechts eine Porzellanfigur nach dem alten und vielfach kopierten Kunstmotiv
Faun mit Nymphen, das Walter Schott um 1900 erstmals ersann und modellierte. Porzellanfiguren nach diesem Motiv wurden besonders bei Rosenthal vielfach hergestellt und verkauft. Manchmal nennt man das Motiv einfach
die Sünde.
Faun, eigentlich Faunus, ist eine römische Gottheit der Natur und des Waldes, er beschützt die Bauern und Hirten und entspricht etwa dem griechischen Hirtengott Pan. Seine Gefährtin ist die Fauna, die wir als Begriff für die Tierwelt kennen. Manchmal wurde er auch wie Pan als Mischwesen zwischen Mensch und Ziegenbock, und als Waldgeist dargestellt. Mit seinen Hufen erinnern manche Abbildungen auch an unseren Satan, den Teufel. Nymphen sind weibliche Naturgeister und repräsentieren die Naturkräfte von Pflanzen, Tieren und Menschen. Was der Faun mit ihnen so treibt, darüber kann man nur spekulieren, natürliche Sachen eben.
Walter Schott (1861 - 1938) war ein deutscher Bildhauer. Bekannt ist sein Nymphenbrunnen auf Burg Schlitz und die Skulptur
Die Kugelspielerin an der Königsallee in Düsseldorf.
Technische Keramik
In Selb wurde auch technische Keramik hergestellt. Isolatoren für Hochspannungsleitungen zum Beispiel. Die keramischen Kondensatoren von Rosenthal hatten Weltruf. Es gab sie von ganz winzig bis riesig, auch als Durchführungskondensatoren zum Abblocken von Hochfrequenzen bei hohen elektrischen Spannungen. Sie konnten im
Hochvolthaus erprobt werden, das heute zur Firma LAPP Insulators GmbH gehört und ebenfalls als Industriedenkmal gilt. Dort können zu Forschungs- und Prüfzwecken elektrische Spannungen bis zu 2000 kV (2 Millionen Volt) erzeugt werden. Auch Keramik-Gefäße, die 1500°C aushalten sind kein Problem.