Beide Stollen führen nur sehr kurz in den Benker Berg hinein. Auch auf der anderen Seite des Tiefenbaches, am Hang des Jobstenbühls, sind noch Spuren des Bergbaues zu finden. Oskar Köhl schrieb in seinem Buch
Zur Geschichte des Bergbaues im vormaligen Fürstentume Kulmbach - Bayreuth:
»1529: Etwas glücklicher trieb man in Sparneck ein großes Kupferbergwerk, aus welchem man im Jahre 1529 2000 Centner, den Centner zu 105 Pfund und den Preis von 5 Gulden, nach Nürnberg lieferte.«
200 Jahre später jedoch:
»... von der großen Berggesellschaft im Jahre 1732 angefangenen und gemutheten Bergwerk "Trau auf Gott" bei Sparneck, woselbst man bei guter Ausbeute eine Röst- und Siedhütte zum Vitriolsieden erbaut hatte. Auch hier sprang ein Gewerke nach dem andern ab, weil man immer nicht auf die Kosten kam und endlich stellte man die Arbeit ganz ein.« Die Vorkommen waren also nicht mehr reichlich genug, um einen dauerhaften gewinnbringenden Betrieb zu gewährleisten.
Es wurde wahrscheinlich Kupfer-Vitriol (Kupfersulfat) und Eisenvitriol (Eisen(II)-sulfat) gewonnen. Beide wurden oft vermischt und als
Adlervitriol vermarktet. Vitriole wurden zum Gerben verwendet und ergaben dunkles bis schwarzes Leder. Vitriollösung hat man auch als Deo unter den Achseln und vielleicht auch noch anderswo verwendet.
Einen großen Teil des Ertrages schöpften im 18. Jahrhundert wahrscheinlich auch die Landesherren, die Kulmbach-Bayreuther Markgrafen ab. Zu der Zeit müsste es sich um Markgraf Georg Friedrich Karl gehandelt haben, der von seinen Vorfahren vor allem Schulden geerbt hatte und Geld brauchte. Dem quirligen Leben in Bayreuth entfloh er oft in das ehemalige Kloster Himmelkron, das er sich schlossartig hergerichtet hatte. Seine Sparsamkeit ermöglichte es seinem Sohn, Markgraf Friedrich III. von Brandenburg-Bayreuth, seiner Frau, der Markgräfin Wilhelmine, einer Tochter von Friedrich Wilhelm I. von Preußen, ein standesgemäßes Leben zu bieten. Sie bauten das Neue Stadtschloss Bayreuth, das Markgräfliche Opernhaus, den Felsengarten Sanspareil, das Schloss Fantaisie, und modernisierten den Felsengarten Eremitage in Bayreuth.
Von Eva Spörl, Geschichtsverein Bad Steben, erhielt ich einen Zeitungsausschnitt von 1972, nach dem hier am Tiefenbach bei Sparneck im Jahr 1923 noch einmal ein Abbauversuch unternommen wurde, der jedoch auch nicht sehr ertragreich war und bald wieder eingestellt wurde:
So wie die Bayreuther Markgrafen im 17. und 18. Jahrhundert vom Kupferbergbau profitierten, waren es 200 Jahre früher die Vorfahren von Martin Luther. Hans Luder, Martin Luthers Vater, war Hüttenmeister, Bergmann und Grubenbesitzer im Kupfer-Bergbaurevier von Mansfeld im heutigen Sachsen-Anhalt, ca. 15 km nördlich von Eisleben. Seine wohlhabenden Vorfahren ermöglichten Martin ein weitgehend wirtschaftlich unabhängiges Leben. Der Kupfer- und Silberabbau bei Mansfeld war wesentlich größer und über die Jahrhunderte ertragreicher als der Abbau bei Sparneck.