Berge im
Fichtelgebirge
Der Waldstein
Fotos und
Informationen
Reiseberichte
mit Bildern
Der Waldstein im westlichen Fichtelgebirge wirkt von weitem eher unscheinbar, was jedoch an der erhöhten Lage der Umgebung um
Weißenstadt liegt.
Dass er genau genommen
Großer Waldstein heißt, liegt daran, dass es nebenan auch den
Kleinen Waldstein gibt.
Im Gegensatz zu den meisten Bergen im Fichtelgebirge kann man auf den Waldstein mit dem Auto bis zum Gipfelbereich fahren. Dort erwartet Wanderer, Biker und Autofahrer eine Gaststätte des Fichtelgebirgsvereins (FGV), die als Unterkunftshaus auch Übernachtungsmöglichkeiten bietet (Telefon: 09257 264):
Das Waldsteinhaus
Im Vergleich zu den parkenden Autos (Foto unten) erkennt man erst die Größe der Granit-Blöcke. Der Felsen im Bild mit meinem Auto gehört zu den kleineren Exemplaren!
Der Teufelstisch
Der Weg zum Gipfel führt vorbei an Felsengruppen und dem Teufelstisch. Der Sage nach saß an diesem Tisch der
Teufel zum Kartenspiel mit Kobolden und Geistern. Da sie eiserne Karten benutzten und übermenschliche Kräfte besaßen, kann man noch heute die Abdrücke der Karten auf der Tischplatte sehen.
Felsformationen
Die aufgeschichteten Felsbrocken sind so groß, dass sie natürlich nur von
Hexen oder Riesen dort hingeworfen und aufgeschichtet worden sein konnten. Johann Wolfgang von Goethe erforschte die Verwitterungsformen und fand heraus, dass im Lauf der Jahrmillionen die Umgebung schneller abgetragen wurde und die harten Granitschichten stehen blieben. Durch Verwitterung an den Kanten und in den Rissen purzelten sie übereinander. Es war also nicht das Werk übernatürlicher Kräfte, sondern Erosion und viel Zeit.
Wie überall im Fichtelgebirge hat die Landschaft auch auf dem Waldstein in jeder Jahreszeit ihre besonderen Reize.
Aussichtskanzel auf dem Waldstein, die Schüssel
Nach einem kurzen Spaziergang von der Ausflugsgaststätte taucht auf dem höchsten Felsen eine Aussichtskanzel, die Schüssel, auf. Sie steht auf der höchsten Felsformation, also dem Waldstein-Gipfel, auf 877 m über NN. Eine etwas abenteuerlich anmutende Steintreppe führt hinauf. Stöckelschuhe sind hier unangebracht!
Aussicht auf Weißenstadt
Von oben hat man eine gute Aussicht in alle Richtungen. Hier auf das Fichtelgebirge mit dem Weißenstädter See und Weißenstadt. Auf dem ersten Bild sind im Hintergrund von links nach rechts die Luisenburg, die
Kösseine und die
Hohe Mätze gut zu erkennen.
Burgruine Rotes Schloss,
die Westburg
Gleich nahe der Gaststätte findet man die erste Burgruine, die ihren Namen
Rotes Schloss wegen ihres ehemals roten Ziegeldaches erhielt. Sie wurde um 1703 wegen des drohenden Spanischen Erbfolgekrieges auf einer bestehenden Felsformation erbaut.
Zuvor stand an dieser Stelle schon eine um 1350 errichtete Burganlage, die im Juli 1523 von einem Heer des Schwäbischen Bundes zerstört wurde. Dies geschah im Zuge einer Strafexpedition gegen den Ritter Thomas von Absberg, den die Herren von Sparneck unterstützt hatten. Sie flüchteten von der Burg und überließen sie kampflos dem übermächtigen Feind.
Das Gelände um den Teufelstisch gehörte einst zur Vorburg. Durch eine steinerne Pforte in dicken Mauern und über Treppen gelangt man von unten ins Innere der Hauptburg.
Etwas erhöht liegen die Überreste des ehemaligen Bergfrieds.
Zwei Burgruinen findet man hier auf dem Waldstein, neben dem Roten Schloss noch die
Die Ostburg
war die ältere von beiden und lag am Fuß des Schüsselfelsens. Erbaut wurde sie von den Herren von Sparneck zwischen 1050 und 1150. Schon im 14. und 15. Jahrhundert wurde sie nicht mehr genutzt und verfiel. Heute ist von ihr fast nichts mehr zu sehen. Diese noch stehende Mauer gehört zu einer später errichteten Kapelle zu deren Bau wahrscheinlich Steine der alten Burg verwendet wurden. Bei Ausgrabungen fand man hier einige Gräber mit gut erhaltenen Skeletten.
Der Bärenfang
Westlich des Gipfels steht der Bärenfang. Mit einem Köder wurden Bären angelockt und durch einen Mechanismus Falltüren an beiden Enden ausgelöst.
Für den Wald beginnt in dieser Höhe schon die "Kampfzone", wovon zahlreiche verkrüppelte Fichten zeugen.
Die Saalequelle
Am Nordwesthang des Waldsteins entspringt einer der Hauptflüsse des Fichtelgebirges, die
Sächsische Saale. Da sie gar nicht durch Sachsen fließt, wurde sie früher auch
Thüringische Saale oder
Vogtländische Saale genannt. Der Beiname ist erforderlich, um sie von der Fränkischen Saale zu unterscheiden, die in Unterfranken in den Main fließt. Auf ihrem Weg durch die Bundesländer Bayern, Thüringen und Sachsen-Anhalt durchfließt "unsere" Saale
Schwarzenbach, Hof,
Blankenstein, Jena, Naumburg,
Goseck, Leuna, Merseburg und
Halle. Bei Barby im Salzlandkreis mündet sie schließlich in die Elbe.
Die Saale entspringt aus einem alten Bergwerksstollen, der nicht mehr zugänglich ist. Nicht weit davon, im Münchberger Stadtwald, befand sich früher ein Bergwerk, in dem Gelbkreide abgebaut wurde. Diese besteht aus Brauneisen (Limonit), Tonmineralen, Quarz und Kalk und kann zu Mineralfarben weiterverarbeitet werden. Der Revierförster Jacob Heinrich Richter aus Zell am Waldstein, betrieb hier im 18. Jahrhundert das Bergwerk Hülfe Gottes auf diese Erdfarben, mit denen schöne Ockerfärbungen erzeugt werden konnten. In Marktleuthen befindet sich ein Farbwerk, in dem solche Mineralfarben hergestellt werden.
1794 begutachtete
Alexander von Humboldt das Vorkommen und nannte die Mineralien
Zeller Kreide. Erst vor kurzem wies der Historiker
Adrian Roßner mit einer Videokamera nach, dass die Saalequelle tatsächlich aus einem historischen Bergwerksstollen fließt. Im Münchberger Stadtwald findet man noch die Reste eines ehemaligen Prospektionsstollens.
Der Arnsteinfelsen
Am Westhang des Großen Waldsteins, in Richtung der Marktgemeinde Zell, liegt romantisch im Wald versteckt eine Felsformation mit Besteigungsanlage als Aussichtspunkt, der Arnsteinfelsen.
Aussicht vom Arnsteinfelsen Richtung Sparneck (Nordwesten)
Zell im Fichtelgebirge
mit der evangelischen St. Gallus Kirche
Waldsteinnebel
von Adrian Roßner
Waldsteinnebel - Ein Kriminalroman aus dem Fichtelgebirge
Ein junger Lehrer, der aus Hamburg ins Fichtelgebirge kommt, wird hier mit sonderbaren Bräuchen und dem Dorf-Klatsch der "Ureinwohner" konfrontiert. Im 150 Jahre alten Tagebuch eines damals jungen Mädchens entdeckt er ein grausames Geheimnis, das ihn mit einer neuen Freundin über die
Sagen und Mythen der Region auf die Spur eines Verbrechens führt, das ihn auch heute noch in Gefahr bringt.
Bücher übers Fichtelgebirge
▸ Fichtelgebirge
|
▸Marktleuthen |
▸Kirchenlamitz, Burgruine Epprechtstein |
▸Weißenstadt, Weißenstädter See |
▸Wunsiedel, Luisenburg-Festspiele |
▸Thierstein, Burgruine |
▸Röslau |
▸Bischofsgrün |
▸Bad Berneck |
▸Bad Alexandersbad |
▸Arzberg, Mittelalterfest |
▸Marktredwitz, Landesgartenschau |
▸Warmensteinach |
▸Fichtelsee, Fichtelberg |
▸Mehlmeisel, Wildpark, Klausenlift |
▸Prinzenfelsen, Girgelhöhle, Silberhaus |
▸Schönwald, Grenzdörfer zu Tschechien |
▸Rehau und verschollenes Dorf Mähring |
▸Selb in Oberfranken |