Der höchste Punkt des Weißensteins ist eine Felsformation aus Eklogit mit
einer lateinischen Inschrift:
»In hoc monte erant«.
Lt. einer Info-Tafel heißt das zu deutsch »Auf diesem Berg waren
sie«.
Karl Bosl schreibt in "Franken um 800", dass die Inschrift auf die
Inbesitznahme durch die Karolinger zurückgeht, um den Wald der Umgebung damit
als karolingischen Königsforst in ihren Besitz zu nehmen.
Ob es dafür und für die Datierung der Inschift einen
Nachweis gibt, konnte ich nicht in Erfahrung bringen.
So weit ich das als Nicht-Lateiner beurteilen kann, ist "erant" eine Beugung
von "esse" in der 3. Person Mehrzahl. Was nicht nur "sein" oder "sich befinden"
heißt, sondern auch "gehören" oder "besitzen".
Und "in" kann auch "bis zu" (örtlich) heißen.
Frei übersetzt würde ich deshalb eher vorschlagen:
»Bis zu diesem Berg gehört das Land uns«.
Es würde sich also um eine Grenze des fränkischen Herrschaftsbereiches
handeln, vielleicht sogar von Karl dem Großen, der von 768 bis 814 König des
Fränkischen Reichs war, oder einem anderen karolingischen Franken-Herrscher.
Ebenso ist es natürlich möglich, dass es sich um ein neuzeitliches
historistisches Graffito (Graffiti) handelt. Auf mich wirkt die Schrift
eigentlich zu modern, um über 1000 Jahre alt zu sein.
Falls Sie Näheres wissen, wäre ich für eine E-Mail dankbar.