Kirchenlamitz
im Fichtelgebirge
Fotos und Informationen
Überschreitet man den Höhenrücken aus Richtung
Marktleuthen kommend, liegt Kirchenlamitz mit seinen drei charakteristischen Kirchtürmen im Tal des Flusses Lamitz.
Der Ort wurde schon im 7. Jahrhundert von slawischen Siedlern gegründet. Später besaß Kirchenlamitz eines der Sechs Ämter, nach denen das
Sechsämerland benannt ist.
Auf besagtem Höhenrücken verläuft eine der vielen Sprachgrenzen des Fichtelgebirges zwischen dem
Wunsiedler Bayerisch und dem
Kirchenlamitzer Fränkisch.
Hier stehen auch alte
Wegzeichen (Wartsäulen)
.
Sie sind wie das Kriegerdenkmal ganz in der Nähe oder der Brunnen auf dem Marktplatz natürlich aus
Granit .
An der Stelle der
evangelischen Stadtpfarrkirche
stand schon im 12. Jahrhundert eine hölzerne Kirche. Der heutige Bau im neugotischen Stil stammt von 1837, der Turm von 1508. Die
Friedhofskirche
wurde im Jahr 1895 eingeweiht.
Die katholische Kirche
Der
Stadtteich
mit einem angrenzenden kleinen Park liegt mitten in der Stadt.
Die ehemalige Lokalbahnstrecke Kirchenlamitz - Weißenstadt, die der "Weißenstädter Bockel" befuhr, wurde in einen
Radweg
umgewandelt, der von Einheimischen wie Gästen und von Radfahrern wie Wanderern gerne benutzt wird. Dieser Sechsämter-Radweg führt abwechslungsreich durch Wälder und über Hügel, und am Weg stehen verschiedene Info-Tafeln, Rastplätze und eine Gaststätte, die Waldschmiede.
Die Altstadt ist geprägt von Bürgerhäusern des 19. Jahrhunderts und der Lamitz, die, nachdem sie lange Jahre unterirdisch fließen mußte, im Zuge der Altstadtsanierung wieder freigelegt wurde.
Der Ortsteil
Niederlamitz
, ca. 2 km östlich, liegt ebenfalls im Lamitztal
am Fuß des Großen Kornbergs. Er geht zurück auf ein im 14. Jahrhundert
errichtetes Hammerwerk, das durch die Lamitz angetrieben und später
in eine Getreidemühle umgewandelt wurde.
Zwischen Niederlamitz und Großwendern/Marktleuthen
liegt das
Naturschutzgebiet Hirschloh,
ein ehemaliger Torfstich.
Hoch auf einem Höhenrücken, schon auf Marktleuthener Seite, liegt das Dorf
Hohenbuch.
Von hier hat man eine schöne Aussicht über das innere Fichtelgebirge. Hohenbuch liegt genau am Mittelpunkt der Welt! Seine Einwohner haben von Alters her eine für die gesamte Menschheit wichtige Aufgabe: Sie müssen täglich die Erdachse schmieren. An einem Granit-Findling im Dorf befindet sich ein Schmiernippel für diesen Zweck.
Am Radweg Kirchenlamitz - Weißenstadt liegt das Dorf
Kleinschloppen.
Auch dieses ist berühmt: In einem Mickey-Mouse-Heft war es in eine Schatzkarte von Onkel Dagobert eingezeichnet! Der Grund ist, daß die langjährige Übersetzerin der Mickey-Mouse-Hefte, Erika Fuchs, im nahen Schwarzenbach (Saale) wohnte und die amerikanischen Namen teilweise durch deutsche aus dem Fichtelgebirge ersetzte.
Bei Kleinschloppen fließt unter dem Radweg, der ehemaligen Bahnstrecke Kirchenlamitz - Weißenstadt, ein Bach durch einen 1899 gebauten Tunnel. Dieser Durchgang wurde als ganz besondere Kneipp-Anlage ausgebaut. Anfangs hat man diese Unterführung und Kneipp-Oase als Bongossi-Stollen bezeichnet, später behauptete man, er müsse nach seinem Erbauer eigentlich Peruzzi-Stollen heißen. Am besten man hält es wie Martin Luther und schaut dem Volk aufs Maul: Es ist natürlich der Eiertunnel!
Ein weiterer Ortsteil von Kirchenlamitz ist das Dorf
Raumetengrün
Ebenso das Dorf
Reicholdsgrün
Reicholdsgrün ist ein bäuerlich geprägtes Straßendorf, das heißt, die Häuser und Bauernhöfe reihen sich entlang der Straße.
Der Gegensatz dazu wäre ein Angerdorf, bei dem sich die Höfe rund um einen Mittelpunkt scharen.
Straßendorf Reicholdsgrün
Die inzwischen abgerissene Villa von
Rudolf Heß in Reicholdsgrün (Bildmitte)
Rudolf Heß
Der Stellvertreter von Adolf Hitler,
Rudolf Heß, verbrachte hier einen Teil seiner Kindheit. Seine Familie besaß eine Villa, die im Jahr 1998 abgerissen wurde. Die Familie seines Vaters stammte aus Wunsiedel, wo Rudolf Heß nach seinem Suizid im Kriegsverbrechergefängnis Berlin-Spandau begraben wurde. Das Grab ist inzwischen ebenfalls aufgelöst. Reicholdsgrüns Hausberg ist der Buchberg.
Wie der Name schon sagt, ist der
Buchberg
von dichtem Buchenwald bewachsen
Am Fuß des Buchberges liegt das Dorf
Fichtenhammer
am Lehstenbach.
Auch eine richtige Furt gibt es hier noch.
Bücher übers Fichtelgebirge
▸ Fichtelgebirge
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▸Marktleuthen
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▸Kirchenlamitz, Burgruine Epprechtstein
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▸Weißenstadt, Weißenstädter See
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▸Wunsiedel, Luisenburg-Festspiele
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▸Thierstein, Burgruine
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▸Röslau
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▸Bischofsgrün
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▸Bad Berneck
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▸Bad Alexandersbad
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▸Arzberg, Mittelalterfest
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▸Marktredwitz, Landesgartenschau
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▸Warmensteinach
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▸Fichtelsee, Fichtelberg
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▸Mehlmeisel, Wildpark, Klausenlift
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▸Prinzenfelsen, Girgelhöhle, Silberhaus
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▸Schönwald, Grenzdörfer zu Tschechien
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▸Rehau und verschollenes Dorf Mähring
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▸Selb in Oberfranken
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