Kornberg Trail Netz, Mountainbike Basecamp und Bike-Park am Kornberg
Viele Wanderer schätzen den Kornberg im Fichtelgebirge, weil man dort noch in aller Ruhe wandern kann, ohne Touristenrummel. Zwar wurde er durch die Skiabfahrt auch touristisch erschlossen, aber der Ansturm beschränkt sich bis jetzt auf die Zeiten mit Schneelage und auch räumlich auf den Bereich des Liftes und die Skilanglaufloipen. Nun soll im Rahmen des im Bau befindlichen Radwegenetzes Fichtelgebirge der Kornberg besonders für Mountainbiker erschlossen werden. Neben dem geplanten Mountainbike Basecamp und einem Bike-Park baut man Wasserversorgung und Kanalanschluss zum unteren Ende der Skiabfahrt für einen Gaststättenbetrieb. Möglicherweise werden auch heute gesperrte Straßen dann für den öffentlichen Verkehr freigegeben, damit dieser Bereich auch von Norden her angefahren werden kann.
Natürlich sehen Wanderer und Naturliebhaber diese Pläne mit gemischten oder sogar ablehnenden Gefühlen. Die einen wollen "Den Kornberg aus seinem Dornröschenschlaf wecken und ihn für Touristen attraktiv machen" (Frankenpost 07.07.2017), andere möchten ihn als ruhige Natur- und Erholungslandschaft in der jetzigen Form erhalten. Alle Interessengruppen haben durchaus gewichtige Argumente.
Ich denke, wenn sich alle Seiten an einen Tisch setzen und die touristischen Planungen vernünftig räumlich anordnen, mit Regelungen, die auch durchgesetzt werden, ist auf dem großen Areal alles nebeneinander möglich. Auf den Wanderwegen wie dem Nordweg tummeln sich allerdings viele Mountainbiker. Das bestehende
Kornberg Trail Netz ist vielen aber anscheinend nicht abenteuerlich genug. Durch eine räumliche Trennung und Ausweisung von attraktiven Mountainbikestrecken könnten sogar die Wanderwege wieder ruhiger und attraktiver werden. Durch eine räumliche Konzentration touristischer Nutzung kann man auch Naturschutz-Ruhezonen für ökologisch wertvolle Flächen schaffen. Man muss nur dafür sorgen, dass auch in der Natur nicht jeder macht, was er will. Die Durchsetzung wird aber schwierig werden. Die zur Sprache gebrachte Beschneiungsanlage für die Skiabfahrt kam mit Recht nicht. Aufgrund der eher geringen Höhenlage wäre das wohl überzogen gewesen und nicht mehr zeitgemäß. Die Hinwendung zum Sommertourismus dürfte zukunftsträchtiger sein, eine gute und konsequente Organisation und Lenkung vorausgesetzt.
Lange Zeit haben viele im nördlichen Fichtelgebirge neidisch auf den Tourismus der Bereiche um den Ochsenkopf mit Bischofsgrün, Warmensteinach und Bad Berneck geschielt. Nachdem sich das Gewicht allmählich Richtung Norden verlagert (
www.noerdliches-fichtelgebirge.de), angefangen mit Weißenstadt am See mit seiner Therme und dem Kurzentrum, sollten wir eine Polarisation mit emotional geführten Auseinandersetzungen vermeiden und viel mehr versuchen, unter Beteiligung aller Interessengruppen ein sinnvolles Miteinander zu erreichen.