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Der Kornberg
im Fichtelgebirge

Reiseberichte mit Bildern

Der Große Kornberg bildet den nördlichsten Höhenzug des Fichtelgebirges.
Von  Marktleuthen aus erreicht man ihn zu Fuß in etwa 2 bis 3 Stunden über  Großwendern. Der schönste Weg führt jedoch von Niederlamitz (Bahnhof) dem markierten Nordweg Fichtelgebirge, Nordweg folgend über die Zigeunersteine und die Ruine Hirschstein in ca. anderthalb Stunden zum Gipfel.

Den kürzesten Fußweg hat man von der Vorsuchhütte, einer ehemaligen Gaststätte auf halber Höhe. Man erreicht sie mit dem Auto über Spielberg. Von hier ist der Gipfel mit seinem Aussichtsturm, der Schönburgwarte, in einer viertel- bis halben Stunde zu Fuß zu erwandern.
Großer Kornberg im Fichtelgebirge
Aussichtsturm Kornberg - Schönburgwarte

Der Aussichtsturm auf dem Kornberg - Die Schönburgwarte

Bereits 1849 wurde auf dem Gipfel ein Holzturm errichtet, der hauptsächlich Vermessungszwecken diente und bis 1880 stand. Ein 1885 errichteter hölzerner Aussichtsturm stürzte schon 1897 bei einem Sturm um. Daraufhin errichtete der Fichtelgebirgsverein im Jahr 1900 einen runden steinernen Turm mit fast 20 m Höhe, welchen man 1938 wegen Baufälligkeit abriss. Der Grundstein des jetzigen Turms wurde 1939 gelegt. Durch den Krieg verzögerte sich jedoch der Bau, so daß der heutige Aussichtsturm, die Schönburgwarte, erst 1954 fertiggestellt werden konnte.
Großer Kornberg - Schönburgwarte
Aussichtsturm Schönburgwarte auf dem Großen Kornberg im Fichtelgebirge
Aussichtsturm Schönburgwarte vom Fernmeldeturm aus gesehen

Der Fernmeldeturm

Etwas abseits steht ein Fernmeldeturm, der von der Bundeswehr gebaut wurde. Heute dient er zivilen Zwecken.
Großer Kornberg im Fichtelgebirge - Fernmeldeturm
Felsformation Hirschstein

Burgruine Hirschstein


Folgt man dem Nordweg Nordweg Richtung Westen, kommt man zu einer eindrucksvollen Felsformation aus Granit in Matratzenverwitterung, auf der die Ruine Hirschstein steht.

Von der ehemaligen Burg sind nur noch Mauerreste erhalten. Sie war eine der ältesten Burganlagen des Fichtelgebirges und soll bereits im Jahr 1206 einem Rüdiger und Utzo von Hirzberg (zen Herschenstein, von Hirschberg), gehört haben. Urkundlich erstmals erwähnt wird sie aber erst 1317 in der Lehensurkunde eines Graf Berthold von Henneberg. Schon im 14. Jahrhundert scheint die Burg zerstört worden zu sein. Im Dreißigjährigen Krieg dienten die alten Mauern und Gewölbe als Versteck für die Landbevölkerung vor umherziehenden und plündernden Truppen. Im 18. Jahrhundert ließen die Bayreuther Markgrafen die Gewölbe zerstören, um zu verhindern, dass sich ständig "Zigeuner und anderes lichtscheues Gesindel darin einnisten". Von einem Aussichtsfelsen nahe der Burgruine Hirschstein hat man einen schönen Blick Richtung Süden.
Burgruine Hirschstein
Ruine Hirschstein auf dem Kornberg
Ruine Hirschstein im Fichtelgebirge
Aussichtspunkt bei der Ruine Hirschstein
Aussicht Richtung Marktleuthen
Wanderweg Nordweg am Kornberg
Nordweg am Kornberg Richtung Bahnhof Niederlamitz

Die Zigeunersteine, der Wackelstein

Zigeunersteine am Großen Kornberg
Eine Viertelstunde weiter erreicht der Nordweg Nordweg die Zigeunersteine. Ein riesiger Felsbrocken liegt so, dass er sich mit einem Baumstamm als Hebel in Schwingung versetzen läßt. Er wird deshalb auch Wackelstein genannt. Von hier ist es noch eine halbe Stunde bis Niederlamitz.
Zigeunersteine am Kornberg
Wackelstein
Wackelstein am Kornberg
Wackelstein aus Granit im Fichtelgebirge
Leicht ist das "Wackeln" allerdings nicht, der Felsen soll mehr als hundert Tonnen haben. Man braucht einen längeren Baumstamm als Hebel, der hier meist auch bereit liegt, und ein kurzes Holz als Hebellager oder Angelpunkt, das man möglichst nah am großen Felsen unter den Stamm legt, um das Verhältnis zwischen kurzem und langem Hebelarm zu vergrößern. Dann lässt er sich in Schwingung versetzen.

Das erinnert mich an den griechischen Mathematiker und Physiker Archimedes von Syrakus, der gesagt haben soll: »Gebt mir einen Hebel, der lang genug ist, und einen festen Punkt im All, dann hebe ich euch die Welt aus den Angeln.« Mit dem "festen Punkt im All" wird es allerdings in der Praxis schwierig werden.

Die Skiabfahrt


Am Nordhang des Kornbergs befindet sich eine Skiabfahrt, die aufgrund der Höhenlage und der geschützten Nordseite relativ schneesicher ist.

Auf dem Sommer-Bild rechts sieht sie waagrecht aus. Gebeugte Bäume, flache Skipiste oder doch ein besoffener Fotograf?  Erklärung!
Skiabfahrt am Kornberg im Fichtelgebirge

Langlaufloipen

Gespurte Langlaufloipen erreicht man am besten von Schönwald und Rehau aus. Sie werden betreut von der  Schigilde Selb, die im Schönwalder Ortsteil Brunn eine Schihütte als Vereinsheim betreibt.

Kornberg Trail Netz, Mountainbike Basecamp und Bike-Park am Kornberg

Viele Wanderer schätzen den Kornberg im Fichtelgebirge, weil man dort noch in aller Ruhe wandern kann, ohne Touristenrummel. Zwar wurde er durch die Skiabfahrt auch touristisch erschlossen, aber der Ansturm beschränkt sich bis jetzt auf die Zeiten mit Schneelage und auch räumlich auf den Bereich des Liftes und die Skilanglaufloipen. Nun soll im Rahmen des im Bau befindlichen Radwegenetzes Fichtelgebirge der Kornberg besonders für Mountainbiker erschlossen werden. Neben dem geplanten Mountainbike Basecamp und einem Bike-Park baut man Wasserversorgung und Kanalanschluss zum unteren Ende der Skiabfahrt für einen Gaststättenbetrieb. Möglicherweise werden auch heute gesperrte Straßen dann für den öffentlichen Verkehr freigegeben, damit dieser Bereich auch von Norden her angefahren werden kann.

Natürlich sehen Wanderer und Naturliebhaber diese Pläne mit gemischten oder sogar ablehnenden Gefühlen. Die einen wollen "Den Kornberg aus seinem Dornröschenschlaf wecken und ihn für Touristen attraktiv machen" (Frankenpost 07.07.2017), andere möchten ihn als ruhige Natur- und Erholungslandschaft in der jetzigen Form erhalten. Alle Interessengruppen haben durchaus gewichtige Argumente.

Ich denke, wenn sich alle Seiten an einen Tisch setzen und die touristischen Planungen vernünftig räumlich anordnen, mit Regelungen, die auch durchgesetzt werden, ist auf dem großen Areal alles nebeneinander möglich. Auf den Wanderwegen wie dem Nordweg tummeln sich allerdings viele Mountainbiker. Das bestehende Kornberg Trail Netz ist vielen aber anscheinend nicht abenteuerlich genug. Durch eine räumliche Trennung und Ausweisung von attraktiven Mountainbikestrecken könnten sogar die Wanderwege wieder ruhiger und attraktiver werden. Durch eine räumliche Konzentration touristischer Nutzung kann man auch Naturschutz-Ruhezonen für ökologisch wertvolle Flächen schaffen. Man muss nur dafür sorgen, dass auch in der Natur nicht jeder macht, was er will. Die Durchsetzung wird aber schwierig werden. Die zur Sprache gebrachte Beschneiungsanlage für die Skiabfahrt kam mit Recht nicht. Aufgrund der eher geringen Höhenlage wäre das wohl überzogen gewesen und nicht mehr zeitgemäß. Die Hinwendung zum Sommertourismus dürfte zukunftsträchtiger sein, eine gute und konsequente Organisation und Lenkung vorausgesetzt.

Lange Zeit haben viele im nördlichen Fichtelgebirge neidisch auf den Tourismus der Bereiche um den Ochsenkopf mit Bischofsgrün, Warmensteinach und Bad Berneck geschielt. Nachdem sich das Gewicht allmählich Richtung Norden verlagert ( www.noerdliches-fichtelgebirge.de), angefangen mit Weißenstadt am See mit seiner Therme und dem Kurzentrum, sollten wir eine Polarisation mit emotional geführten Auseinandersetzungen vermeiden und viel mehr versuchen, unter Beteiligung aller Interessengruppen ein sinnvolles Miteinander zu erreichen.

Webcams finden Sie unter  www.kornberg.de

Ein wildlebender Mensch im 21. Jahrhundert:  Der Waldläufer am Kornberg im Fichtelgebirge


Bücher und Kartenmaterial übers Fichtelgebirge:
Bücher Elektronik, Foto
Musik-CDs DVDs, Blu-ray
Spielzeug Software
Freizeit, Sport Haus und Garten
Computerspiele Küchengeräte
Essen und Trinken Drogerie und Bad
Erwin's Bücherecke