Die Vogtlandbahn
Die geschichte der Vogtlandbahn begann im Jahre 1994 mit einer Ausschreibung des
Freistates Sachsen für die Bedienung des Nahverkehrs auf 2 Strecken im
Vogtland.
Den Zuschlag erhielt die Regentalbahn.
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Am 13.Oktober 1996 wurden die ersten 8 Triebwagen des in Niederflurbauweise
erstellten RegioSprinters angeschafft, der speziell für kurze Strecken
konzipiert wurde. Aufgrund der enorm hohen Anfahrbeschleunigung und sein ebenso
hohes Bremsvermögen kann er auch als Straßenbahn in der Zwickauer
Innenstadt eingesetzt werden. Die Triebwagen der 2. Serie wurden dafür eigens
mit Blinker, Warnglocke, Rücklichter und Transponder zur Signalbeeinflußung und
Weichenverstellung ausgestattet. Da die Wagen wie eine Straßenbahn zunächst
ohne Toiletten geliefert wurden, wurden später in der der Regentalbahn eigenen
Werkstatt, der Regental Fahrzeugwerkstätten-GmbH, WC's im geschlossenen System
nachträglich eingebaut. Man kann also auch in Bahnhöfen die Toiletten benutzen.
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Am 1 Januar 1998 wird der Teil der im Vogtland verkehrenden Bahnen selbständig:
Die Vogtlandbahn GmbH wird als 5. Tochterunternehmen der Regentalbahn AG
gegründet.
Am 15. März 1998 erfolgt der erste Spatenstich für einen neuen Betriebshof für
die neue Vogtlandbahnund die o.a. Werkstatt in Neumark in Sachsen, feierliche
Einweihung am 4. Juli 2000.
Ebenfalls
an diesem Tage beginnt der Ausbau der wieder neu aufzunehmenden
Straßenbahnverbindung in Zwickau. Diese Linie wird mit Zügen der Baureihe
RegioSprinter bedient. Eröffnung der Linie ist am 28. Mai 1999.
Am 24. Mai 1998 wird das Streckennetz der Vogtlandbahn um die Strecke Plauen -
Schleiz erweitert.
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Zum Fahrplanwechsel am 28.Mai 2000 - drei Tage vor Start der EXPO 2000 -
übernimmt die Vogtlandbahn-GmbH neue Leistungen im Verkehrsgebiet EgroNet der
Euregio Egrensis in der Region Vogtland (Sachsen), Ostthüringen, Oberfranken
(Bayern) und Tschechien.
1. Die Linie Zwickau - Plauen - Bad Brambach wird über Cheb (Tschechien) nach
Marktredwitz (Bayern) verlängert.
2. Der Eisenbahngrenzübergang Klingenthal / Kraslice (Tschechien) wird nach 55
Jahren reaktiviert, die RegioSprinter fahren jetzt direkt aus der Zwickauer
City bis ins tschechische Kraslice.
3. Der Verkehr auf der Linie Plauen -
Hof/Saale,
siehe Foto, wird aufgenommen.
4. Die Vogtlandbahn-GmbH übernimmt den Verkehr auf der Strecke Gera -
Zeulenroda.
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5. Aufgrund von erheblichen Infrastrukturmängeln kann vorerst ein durchgehender
Verkehr Gera - Hof/Saale im 2-Stunden-Takt noch nicht angeboten werden,
lediglich
zwei tägliche Zugpaare verkehren zwischen Gera und Hof/Saale.
6. Um die zusätzlichen Leistungen bewältigen zu können, wurden 9 neue Triebwagen
vom Typ DESIRO beschafft. Auf dem Foto links ist das der rechte Zug.
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Der Desiro wurde speziell für längere Strecken konzipiert, ein geschlossenes
Toilettensystem wurde gleich vom Hersteller, der Siemens DUEWAG, Krefeld,
mit eingebaut. Im Gegensatz zum RegioSprinter ist er voll klimatisiert und
enthält ein zusätzliches 1. Klasse Abteil. Beide Wagen werden mit Diesel
angetrieben und erreichen eine Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h.
Das EgroNet-Verkehrsprojekt ist ein dezentrales Verkehrsprojekt der EXPO2000.
Die Vogtlandbahn ist eins der 4 Verkehrsunternehmen, die sich daran beteiligen,
ein länderübergreifendes attraktes Verkehrsnetz zu installieren.
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Im Jahre 2001 wurde die Vogtlanbahn GmbH vom Freistaat Bayern (Bayerische
Eisenbahngesellschaft mbH) beauftragt, Nahverkehrsleistungen auf der Strecke
Hof/Saale -
Marktredwitz
- Weiden zu erbringen, was ab 10. Juni 2001 durch Einsatz von Zügen des Typs
Desiro geschah. Am 15. Dezember 2002 startete der Betrieb auf der Verlängerung
nach Regensburg von Weiden über Schwandorf. Seit diesem Tag gibt es also die
180 km lange umsteigefreie Bahnverbindung von Hof/Saale nach Regensburg. Auch
das übrige Liniennetz im Vogtland und nach Böhmen/Tschechien wird nach und nach
erweitert.
Die Fotos oben zeigen den Desiro links kurz vor der Einfahrt in den
Bahnhof Marktleuthen
und rechts im Bahnhof Marktredwitz.
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Seit dem Jahre 2004 gibt es die Städtepartnerschaften, die sowohl deutsche als
auch böhmische Städte für einezelne Triebwagen übernehmen können. Auf dem Wagen
erscheint das Wappen der jeweiligen Stadt unter dem Fenster des Fahrers, und im
Innern der Waggons befindet sich ein Plakat mit Informationen über die
jeweilige Stadt. Das Triebfahrzeug wird jeweils in einem feierlichen Akt auf
den Namen der jeweiligen Partnergemeinde getauft.
Bessere Fotos werden nachgelilefert :o)
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Am 15. März 2004 überreichte Otto Wiesheu der Vogtlandbahn den ÖPNV-Preis 2004
des Freistaates Bayern, wobei insbesondere das kundenorientierte Gesamtkonzept
der Vogtlandbahn gewürdigt wird.
Ab 15. November 2004 ist auch die Vogtlandbahn im Fußball-WM-2006-Fieber. Der
VT 04 (Desiro) wird komplett mit Fußballmotiven beklebt.
Ab 12. Juni 2005 existiert per Vogtland-Express die Verbindung Plauen – Leipzig
– Berlin, die ab 11. Dezember 2005 um Hof/Saale verlängert wurde, per
Fahrplanwechsel 9. Dezember 2007 aber wieder abgeschafft wurde und beim
nächsten Fahrplanwechsel wieder aufleben soll.
Ab 9. Dezember 2007 verkehrt im Rahmen der Vogtalndbahn GmbH der Allgäuexpress
- kurz Alex genannt - für die nächsten zehn Jahre auf der Strecke Hof/Furth im
Wald
München
- Oberstdorf/Lindau. Auch Prag über Pilsen/Plzen wird angefahren.
Blick aus dem Fenster der fahrenden Vogtlandbahn auf
Marktleuthen
und das Innere der Vogtlandbahn.
Auf dem linken Foto sieht man die Vogtlandbahn nahe Marktleuthen, auf dem
rechten der Desiro nach Eger/Cheb im Bahnhof Marktredwitz.
Hier gibt es viele schöne und interessante Eisenbahnbücher: