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Oelsnitz im Vogtland
und an der Weißen Elster
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Als ich 1993 das erste Mal in Oelsnitz war, wurde die St. jacobi Kirche gerade
neu gestrichen, ansonsten war
alles grau in grau und wirkte sehr bedrückend. Schon einiger Zeit wollte ich
gerne wissen, was nun aus der Stadt geworden ist, und so war ich überglücklich,
als ich am 14.Oktober 2007 die Gelegenheit hatte, mit meiner besten Freundin
nach Oelsnitz zu fahren. Wir besuchten die
St. Jacobi Kirche
und den
Rathausplatz:
650 jahre Oelsnitz. Doch was bedeutet der
Sperling
über der Jahreszahl "650"? Die erste urkundliche Erwähnung der Stadt Oelsnitz
stammt aus dem Jahre 1357. Die Burg
Schloss Voigtsburg
ist jedoch wesentlich älter und wurde 1232 bis 1249 erbaut, zumindest der
älteste Teil der Burg, heute Altteil genannt.
Machen wir doch zunächst einen kleinen Staddtrundgang durch das
wunderschöne Elsterstädtchen Oelsnitz:
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Schon von weitem erkannte ich die Türme der St. Jacobi-Kirche, die jetzt
wirklich wunderschön geworden ist. Leider war sie geschlossen.
Hier an der Kirche befindet sich eine Tafel mit der Aufschrift:
"Johann Rosenmüller
Geboren 1619 in Oelsnitz
Gestorben 1684 in Wolfenbüttel
Gehört zu den einflussreichsten Wegbereitern der deutschen Kirchenkantate"
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Auf dem kleinen Platz hinter der Kirche befindet sich dieser Gedenkstein und
der schöne Blick zu einem der Kirchtürme durch die Baumkrone hindurch.
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Auch die Straßen wirken nimmer so bedrückend wie früher.
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Wir machen einen kleinen Umweg vorbei an der ehemaligen Vogtländischen
Gardinenmanufaktur - heute eine Gastwirtschaft - und ...
...einer kleinen Kapelle, von der aus man einen schönen Blick ins Tal und auf
die neue Umgehungsstraße hat - vorbei zum ...
mit dem schönen großen Marktplatz davor.
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Die Oelsnitzer Sperken
Wie kamen die Oelsnitzer nun zu ihrem Wahrzeichen?
Vor langer, langer Zeit kam einmal ein merkwürdiger Fremder nach Oelsnitz, der
Hellsehen, Wahrsagen und Zaubern konnte und allerlei Unwesen in der Stadt
trieb, wie er es zuvor schon in Plauen und anderen Städten Bayerns und Böhmens
getrieben hatte.
Nachdem er nun der Zauberei überführt worden war, sollte er verbrannt werden,
was sich schnell in der Umgebng herum sprach, so dass viele, viele Schaulustige
aus Plauen und den anderen geschädigten Orten herbei kamen, um dem Spektakel
beizuwohnen.
Aber so sehr man sich auch bemühte, das Feuer anzuzünden: wo immer man es
gerade entfacht hatte, da verlosch es auch gleich wieder. Also entschloss man
sich, den Mann zu hängen.
Unter Schreien und Verwünschungen stieg der Mann die Treppe zum Galgen hinauf
und blickte düster in die Menge, so dass es diese mit der Angst bekam und sich
nicht mehr zu rühren wagte. "Auf einmal so still, ihr Spatzen?!" höhnte der
Verurteilte, warf seinen Hut in die Menge, und schon verwandelten sich alle
Oelsnitzer Bürger in Spatzen.
Gleich darauf stieß er einen schrillen Schrei aus in Richtung der Plauener
Schaulustigen, die sich sofort in einen böigen Wind verwandelten und ordentlich
in die Spatzen bliesen, so dass einige von ihnen alsbald tot umfielen.
Die Oelsnitzer Verantwortlichen baten den Fremden um Aufhebung des Zaubers und
boten ihm dafür sein Leben an. Doch was braucht ein Zauberer solche
Verhandlungen? Er machte sich aus dem Staube, indem er sich einfach in
Luft auflöste. Also herrschte nun das totale Chaos auf dem Oelsnitzer
Galgenberg, bis ein Rabe herbei flog. Erst als dieser krächzte: "Spatzen und
Wind, ward´s und seid´s bis Kindeskind" war der Spuk vorbei, aber die
Oelsnitzer tragen ihren Namen "Oelsnitzer Sperken" bis heute.