Der Ökologisch-Botanische Garten in Bayreuth existiert seit 1978 als
Bestandteil der Universität Bayreuth, wo er zum einen Forschungszwecken
und zum anderen als für die Öffentlichkeit zugängliche Reise durch die Flora
der ganzen Welt dient.
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag nur im Freigelände, also ohne Gewächshäuser: 8 - 17 Uhr
Sonn- und Feiertage: Außengelände und Gewächshäuser: 10 - 16 Uhr
Samstag geschlossen
Gruppenführungen nach Vereinbarung: obg@uni-bayreuth.de
Hier warten wir auf unsere Führerin, die uns durch den ÖBG geleiten wird.
Auch vor dem eigentichen Botanischen Garten gibt es schon schöne Pflanzen in
Pflanzkübeln zu bestaunen.
Wenn man durch die Eingangstüre geht, dann gelangt man gleich zur Information
und einem kleinen Café. Auf dem rechten Foto ist die wunderschöne Blüte von
Agapanthus Africanus zu sehen, der Liebesblume, einem Liliengewächs wie auch
unsere Zweibeln, unser Porree, Schnittlauch und Knoblauch.
Auf unserem Weg nach Nordamerika kamen wir zunächst an den Pflanzenkübeln
vorbei, die den Winter über im Gewächshaus stehen und nur nach der Frostperiode
im Freien überleben können.
Dieser zarte Baum - man glaubt es kaum,
ist ein junger Küstenmammutbaum.
Rechts oben: Riesenmammutbaumkrone
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Während Europa noch ca. 40 verschiedene Baumarten hat, hat Nordamerika deren
über 450. Woher kommt das? Ds hängt mit der Eiszeit zusammen. Während die
HOchgebirge der Alpen von West nach Ost verlaufen, verläufen die amerikanischen
Rocky Mountains von Nord nach Süd. Als die Eismassen der Eiszeit nun von Norden
nach Süden immer weiter vordrangen, verdrängten sie die Bäume immer weiter nach
Süden. Als die europäischen Bäume nun an die Alpen stießen und nicht mehr
weiter nach Süden ausweichen konnten, starben alle diejenigen aus, die mit den
Eismassen nicht zurecht kammen. Also blieben nur wenige Arten übrig oder
entstanden nach der Eiszeit neu. In Nordamerika dagegen, konnten die Bäume
ungehindert nach Süden ausweichen und kehrten so nach dem Abschmelzen des Eises
wieder in ihre angestammten Gebiete im Norden zurück.
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Links oben entsteht ein neuer Bach, darunter das Blatt eines Tulpenbaumes (Foto
rechts oben)
Dieser Baum mit den typischen wie abgeschnitten wirkenden Blättern hat den
Namen von seinen tulpenförmigen Blüten.
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Der nächste Asiatische Baum nach dem Tulpenbaum ist der Gingko bilbao aus China
und Japan, der ein lebendes Fossil einer schon in grauer Vorzeit ausgestorbenen
Baumartengruppe ist und der als einziger bis heute überlebt hat. Das Besonder am
Gingko sind seine Blätter. Da er ein Nacktsamer wie die anderen Nadelbäume sit,
zählt er also trotz seiner Blätter zu den Nadelbäumen. Die Zweiteilung seiner
Blätter war schon immer ein Symbol für zwei, die gemeinsam eine Einheit, also
eins, das Eine, bilden.
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Blütenpracht neben - fast - nackten Steinen.
Hier sehen wir Serpentinit, der seinen Namen möglicherweise von der wie
Schlangenhaut schillernden Oberfläche hat.Serpentinit ist ein ganz besonderer
Stein: er ist so magnetisch, dass er jede Kompassnadel aus dem Takt bringt und
sie nimmer weiß, wo Norden ist. Hier im Fichtelgebirge kommt er auch natürlich
vor. Auf diesem kargen Boden wächst der Franeunmantel, dessen Tee bei
Wechseljahresbeschwerden helfen soll. Die kleine, unscheinbare Pflanze wird auch
Alchimella genannt, da sie bei Versuchen aus unedlem Metall Gold zu machen bei
den Alchimisten bentutzt worden sein soll.
Die Steppe blüht.
Hier wächst eine Mistel auf dem Baum. Die Mistel ist ein Halbschmarotzer, die
sich auf Bäumen ansiedelt, ihren wirt aber am leben lässt. Halb deshalb, weil
sie grüne BLÄtter hat und deshalb selber die Photosynthese durchführen kann.
Der Samen haftet zunächst an den Zweigen an und treibt dann senkrechte Wurzeln
hinein, mit denen sie sich an den Kreislauf des Wirtsbaumes anschließt.
Totholz bleibt aus ökologischen Gründen liegen, da das verfaulende Holz
Nährboden für eine Vielzahl von Kleinstlebewesen ist und durch Verrottung auch
zum Düngen des Bodens beiträgt, was ohne diese Insekten und anderen kleinen
Lebewesen, die den toten Baum zersetzen, nicht möglich wäre. Rechts eine
giftige Sumpfdotterblume, die zu den Hahnenfußgewächsen gehört. Sie braucht
feuchten Boden, und so blüht sie im Frühling und manchmal im Herbst noch einmal
an Quellen, Bächen und auf feuchten Wiesen.
Hier blüht die Heide, und gegenüber ist der Teich, das Herzstück des
botanischen Gartens.
Von hier aus ging es dann weiter zu den Gewächshäusern.
Hier befinden wir uns in den Anden Südamerikas mit ihren ganz speziellen
Lebensbedinungen: es ist genau einen halben Tag lang hell und einen halben Tag
lang dunkel. Die Temperaturen schwanken von über Null bis weit in den
Minusbereich. Vor der Kälte schützen sich die Pflanzen durch die gut zu
erkennenden abgestörbenen Blätter, die deswegen nicht ovn der Pflanze nicht
abfallen.
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Weiter geht es in die Mangrovenwälder.
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Sie dienen dem Küstenschutz an der
Pazifikküste Asiens und sind die Kinderstube vieler Fischarten. Leider werden
sie immer öfter für Krabbenfarmen abgeholzt, die innerhalb weniger Jahre die
Umgebung so vergiften und zerstören, dass die Krabbhenfarmer umziehen und ein
weiteres Stück Mangrovenwald abholen müssen, um ihre Farm weiter betreiben zu
können. An den zerstörten Stellen lässt sich eben wegen der Vergiftungen dort
kein neuer Mangrovenwald anpflanzen. Dies hat bereits Auswirkungen auf die
Fischfangquoten im Pazifik, die drastisch zurück gegangen sind, da es immer
weniger Möglichkeiten gibt, den Nachwuchs groß zu ziehen.
Auf dem recfhten bild lässt gut eine Mangrovenwurzel erkennen. Die Mangroven
haben riesige Wurzeln, die zum Teil weit nach oben in Luft wachsen, wo sie auch
bei Flut noch aus dem Wasser ragen: Atemwurzeln.
Auch im nächsten Gewächshaus schlug uns feuchtwarme Luft entgegen, und wir
wurden gleich von einer wunderschönen Orchidee empfangen. Hinter der roten
Goethea cauliflora, einem nach
Goethe
benannten brasilianischen
Malvengewächs, das zu Goethes Zeiten in Brasilien entdeckt wurde, rankt sich
eine Vanillepflanze den Baumstamm hoch.
Hier in Brasilien wachsen auch die Bananen, Obwohl die Bananpflanz hoch wie ein
baum ist, sit sie ein staude um damit nicht so stabil wie ein Baum. Die Banan
blüht nur einmal in ihrem ganzen leben, und dann kann man sie "fällen", um die
Früchte zu ernten.
Auch solche Leckereien wie Kakao und Kaffee (ohne Foto) wachsen in Brasilien.
Weiter geht es über die Kanarischen Inseln mit der Kanarischen Glockenblume in
die Trockenheit der Wüsten.
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