Venus von Willendorf

Nehmt den Schleier von den Augen und seht hin!


Der Kriegsgott


Eine Geschichte von voranschreitendem Größenwahn


1. Teil: Kriegsvorbereitungen


„Lasset uns Menschen machen“, sagten die Elohim. Und so schufen sie die Menschen, und sie schufen sie nach ihrem göttlichen Bilde als Mann und als Frau. Sie segneten sie und sahen, dass es gut war. So wurde aus Abend und Morgen der sechste Tag. Die Menschen tanzten und sangen und priesen die Gottheit. Sie lebten in Frieden und Freude miteinander, liebten die Ekstase und das Feiern, und alles geschah zum Lobe der Gottheit aus Freude und Dankbarkeit über das Geschenk des Lebens, das sie von den Göttern erhalten hatten.
Doch einem kleinen und unbedeutenden Dschinn gefiel dies überhaupt nicht. Er war neidisch und eifersüchtig auf die ewige Freude und Dankbarkeit der Menschenkinder. Er sann auf Rache und träumte von der Macht in den Himmeln und auf der Erde. Dazu ging er ganz methodisch vor: um die Menschen zu besiegen brauchte er eine Armee. Und wie musste diese Armee beschaffen sein, damit sie erfolgreich sein würde? Und was sollte er tun, wenn seine Soldaten sich von den Freuden und dem Feiern anstecken lassen würden und lieber feiern statt für SEINE Ziele kämpfen und eventuell ihr Leben verlieren wollten?
Zunächst einmal brauchte er nur Männer. Auf die verhassten Frauen, deren Muttergottheiten sich als Herrscherinnen über Leben und Tod feiern ließen, konnte er getrost verzichten. Herrscher über Leben und Tod, das war von nun an ER!
Des Weiteren ist für eine erfolgreiche Armee unbedingter Gehorsam das A und das O. Lange Diskussionen über das Für und Wider einer Aktion würden alles nur unnötig verzögern und wären reine Zeitverschwendung. Also wäre es weiterhin sinnvoll, wenn diese Männer, die eh nur blind zu gehorchen hätten, möglichst dumm und unwissend blieben und ihr Schicksal vertrauensvoll in seine guten und liebenden väterlichen Hände legen würden – dann würden sie wenigstens nicht merken, was er mit ihnen vor hätte und sie würden willig zu jeder Schlachtbank gehen, die er für sie vorgesehen hatte.
„Ich denke mal, das wäre nun das Wichtigste“, sagte sich der kleine und unbedeutende Dschinn und fing an, den ersten Mann aus einer Handvoll Erde zu kneten. Dann blies er ihm seinen Odem ein – und siehe da! Der Mann lebte und atmete und lebte nun ebenfalls im Paradies der von den Elohim geschaffenen Menschen. Da kam dann auch gleich das erste Problem, das der kleine und unbedeutende Dschinn bei seinem Plan, sich Himmel und Erde Untertan zu machen, nicht bedacht hatte: der Mann sah, dass alle anderen Lebewesen zu zweit waren, je ein männliches und ein weibliches Tier, ebenso die Menschen. Und nun quengelte er, der ein starker Soldat werden und kämpfen sollte anstatt sich mit den anderen Menschen zu vergnügen, dass er auch eine Frau wollte!
Damit ihm sein Menschlein nicht gleich auf und davon zu den anderen lief, gab der kleine und unbedeutende Dschinn klein bei, versetzte den Menschen in einen tiefen Schlaf und entnahm ihm eine Rippe oder etwas Blut, daraus formte er ihm eine Menschin als seine Gehilfin und seinen Zeitvertreib, eine eigene Aufgabe hatte er für sie ja eigentlich nicht vorgesehen, aus seiner Sicht war sie vollkommen nutzlos und überflüssig, um einen Krieg zu führen.
Vielleicht erzählte er ja dem Menschen nach dem Aufwachen auch nur, dass er ihm eine Menschin aus seiner Rippe geschnitten hätte, und in Wirklichkeit hatte er eine Frau von den Menschen der Elohim geholt – machte sich doch die Finger nicht schmutzig mit dem Erschaffene einer Frau! Denn es geht die Sage, dass die erste Frau dieses Menschen es bei ihm nicht ausgehalten hätte und zu den anderen zurück gegangen wäre, woraufhin der kleine und unbedeutende Dschinn ihm eine andere Frau beschaffen musste, die dann erst da geblieben war aber auch mehr Probleme schuf als sie löste – aus Sicht des kleinen und unbedeutenden Dschinn zumindest!
Nun lebten seine beiden Menschen im selben Paradies wie die von den Elohim geschaffenen Menschen, und das führte gleich zum nächsten Problem: diese Menschen tanzten und feierten nicht nur, sie kümmerten sich auch um den Garten Eden, versorgten die Tiere und Pflanzen da und wussten einfach eine Menge über diese Tiere, diese Pflanzen und über die Gesetze des Lebens ganz allgemein. Und so fingen auch die beiden Menschen des kleinen und unbedeutenden Dschinn an, sich für das Wissen zu interessieren. Das aber durfte nun mal überhaupt nicht passieren! Denn schließlich sollten die beiden dumm und unwissend bleiben! Und nach einem Akt der Selbsterkenntnis, dem größten Problem überhaupt, warf der kleine und unbedeutende Dschinn die beiden aus dem Paradies und vertrieb sie in die karge Wüste, wo sie ihr Leben im Schweiße ihres Angesichtes fristen mussten, um dem kargen und trockenen Boden das Nötigste zum Überleben abzugewinnen.
Und dann wurde die Menschin auch noch schwanger! Musste das denn sein? Er hätte doch eine ganze Armee auf dieselbe Weise erschaffen können wie den ersten Mann! Ohne eine einzige Menschin! Jetzt also auch das noch! Also musste er dem Menschen auch noch den Sex verbieten! Und da der Mensch nun weit weg von den paradiesischen Zuständen des Garten Eden lebte und das fröhliche und lebenslustige Treiben dort nicht mehr ständig vor Augen hatte, konnte er also den nächsten Vorstoß wagen: er erklärte dem Menschen, dass alles Sexuelle und Lebenslustige Sünde wäre und er sich seine Liebe bewahren könnte, indem er die Sünde fliehen und in Keuschheit leben würde. Da ja der Mensch nun niemand anderen mehr hatte als den kleinen und unbedeutenden Dschinn und die Menschin, blieb ihm nicht viel anderes übrig als einzuwilligen. Und so begann er, die Sünde und jeden Ausdruck von Lebensfreude zu verachten und fühlte sich weit empor gehoben über die Menschen im Paradies, die in reiner Sünde lebten. Er war nun etwas Besseres als die Menschen, die im Paradies ihrer Wollust frönten und ihre niederen Triebe nicht beherrschen konnte. So entstand der Herrenmensch, der sich weit über andere Menschen erhebt. Für den kleinen und unbedeutenden Dschinn entstand ein ungeheurer Vorteil daraus, dass der Mensch nun nicht mehr feiern und bumsen wollte: er wurde aggressiv, da seine ureigensten Bedürfnisse nach Liebe und Freude nicht mehr erfüllt wurden. Und genau das brauchte der kleine und unbedeutende Dschinn: einen unglücklichen, unbefriedigten und aggressiven Menschen, dem er jeden Blödsinn erzählen konnte in Hinsicht auf Linderung seiner Leiden. Ihm konnte er alles versprechen, alles vorgaukeln, und der Mann würde willig alles tun in der Hoffnung, dass sein Leiden und sein Unbefriedigtsein dadurch verschwinden würden – und nie-nie-niemals würde diese Menschlein den Betrug erfahren, den der kleine und unbedeutende Dschinn ihm angetan hatte, nie-nie-mals würde der Mensch jemals merken, dass er von dem kleinen und unbedeutenden Dschinn nur für seine eigenen machtpolitischen Zwecke benutzt und missbraucht worden war. Der kleine und unbedeutende Dschinn war sehr, sehr zufrieden mit sich.
Und weil er so zufrieden mit sich war und der Mensch ja seinen unbedingten und blinden Gehorsam ihm gegenüber immer wieder beweisen musste, verlangte der kleine und unbedeutende Dschinn in bestimmten regelmäßigen Abständen ein Opfer des Menschen, der inzwischen gelernt hatte, auf dem kargen Boden Schafe zu halten und sich von seinen Ziegen und Schafen zu ernähren. So verlangte der kleine und unbedeutende Dschinn also regelmäßig das Brandopfer eines Lamms, das auf einem eigens dafür errichteten Altar geschehen musste.
Nun begab es sich aber, dass die Menschin zweimal gebar, zum Glück waren beides Söhne, und so verschonte sie den kleinen und unbedeutenden Dschinn zumindest davor, auch noch dieses verhasste Weibergeschlecht fortzupflanzen und zu vermehren! Die eine Überflüssige reichte ihm schon voll und ganz! Er hätte vielleicht doch nicht einfach das Menschenkonzept der Elohim verwenden sollen sondern selber ein ganz neues entwerfen sollen! Aber nun war es zu spät, jetzt musste er mit dem klar kommen, was er sich selber damit eingebrockt hatte! Und fraglich wäre es ja sowieso gewesen, ob er wirklich etwas Eigenes hätte erschaffen können. Es war ja schon schwierig genug, den Elohim das Rezept für deren Menschen zu entwenden.
Die beiden Söhne wuchsen heran, der eine hütete ebenfalls Schafe wie sein Vater, und der andere versuchte sich erfolgreich im Ackerbau. Und auch die beiden Söhne opferten von den Erträgen ihrer Arbeit. Beide waren stolz auf das, was sie geleistet und hervor gebracht hatten durch ihrer Hände Arbeit und durch ihre Mühen. Doch der kleine und unbedeutende Dschinn witterte auch hier die Chance, den Menschen auf den Krieg vorzubereiten, den er mit ihm vorhatte: er säte Zwietracht unter den Brüdern, damit sie nicht in Liebe und Freude aneinander hingen sondern den Geschmack der Feindschaft schon gleich in sich aufnahmen: er erkannte das Opfer des einen Bruders an und das des anderen nicht.
Bestürzt kam der Bruder, dessen Opfer nicht anerkannt wurde, zu ihm, um nach dem Grund zu fragen und es beim nächsten Male besser zu machen. Aber es gab ja gar keinen Grund bzw. den wahren Grund, dass er Zwietracht zwischen den Brüdern säen wollte, konnte er ihm ja schlecht sagen ohne sich selbst ein Ei zu legen. Also sagte er gar nichts. Und so wurde der Bruder neidisch und eifersüchtig auf den anderen Bruder, dessen Opfer Anerkennung gefunden hatte, und in seinem Leiden über die Ablehnung durch den kleinen und unbedeutenden Dschinn, der sich aber schon seinen Eltern gegenüber als der Souverän des Universums ausgegeben hatte, was ja nun aufgrund der Abtrennung vom Rest der Menschheit nicht mehr nachzuprüfen war, erschlug voller Gram und Wut seinen Bruder. Damit allerdings hatte der kleine und unbedeutende Dschinn nicht gerechnet, so weit sollte es nun ja doch nicht kommen, denn für seine Armee hätte er ja eigentlich beide Brüder gebraucht. Und noch schlimmer: so viel Eigenmacht stand dem Menschen nicht zu! Die alleinige Gewalt über Leben und Tod war doch ihm, dem Souverän des Weltalls, vorbehalten. Diesen frevelhaften Akt von Selbstjustiz konnte er nicht durchgehen lassen! Der überlebende Bruder, der Mörder des eigenen Bruders, musste bestraft werden und durfte nicht ungeschoren davon kommen!
So wurde also der Brudermörder für vogelfrei erklärt, aber auf seine Bitte hin macht der kleine und unbedeutende Dschinn ihm ein Zeichen, dass niemand ihn erschlagen dürfte, der ihn fände, was vermutlich von der friedliebenden Menschen im Garten eh niemals jemand getan hätte – wozu auch? Aber woher sollte der unbeherrschte zu Gewalttaten neigende Brudermörder das wissen, dass die Mehrheit der Menschen ganz anders lebte als er und sein Bruder? So war das Zeichen eigentlich eine Farce und vollkommen überflüssig, aber der Brudermörder mit dem schlechten Gewissen fühlte sich auf diese Weise geschützt vor anderen Mördern, die es zu jener Zeit außerhalb seiner Familie ja noch gar nicht gab.
Der Mensch und die Menschin blieben nicht lange alleine, ein weiterer Sohn wurde geboren, welcher viele, viele Jahre später in Ägypten als Kriegsgott verehrt wurde. Aber so weit sind wir noch lange nicht. Die Jahre gingen dahin, eine Generation löste die andere ab, und die Menschen des kleinen und unbedeutenden Dschinns, Souverän des Weltalls, wurden den Menschen der Elohim immer ähnlicher und ähnlicher in ihrer Vergnügungssucht, im Tanzen und Feiern und in den Ausschweifungen, vor denen auch die Himmlischen nicht mehr Halt machten: Himmel und Erde vermischten sich, der kleine und unbedeutende Dschinn, Souverän des Weltalls, geriet langsam in Vergessenheit, er wurde wieder neidisch und eifersüchtig auf alle Menschen und Götter im Himmel und auf der Erde und meinte, er müsse sich mal wieder in Erinnerung bringen und weiter an seinem Plan zur Unterwerfung von Himmel und Erde unter seine Alleinherrschaft weiter arbeiten.
Zunächst einmal hatte er dafür zu sorgen, dass in all dem Tohuwabohu und all der Lebensfreude die Spreu vom Weizen getrennt wurde und diejenigen aussortiert wurden, die ihm treu ergeben waren, die ihm blind und ohne dumme Fragen zu stellen gehorchen. Da fand er genau einen, der mit Frau und Söhnen und deren Frauen die nachfolgende Katastrophe überleben sollte. Dass der Mensch ohne eine Menschin zu seinem Vergnügen nicht sein wollte, das hatte der kleine und unbedeutende Dschinn ja schon verstanden, und irgendwie hatte es auch was für sich, wenn die Menschen auf diese Weise selber für Nachschub an weiteren Menschen sorgten. Mann lernt ja nie aus, und auch ein Dschinn ist ja nicht von Anfang allwissend, sondern kann auch noch im Laufe der Jahre und Jahrtausende dazu lernen.
Nun begab es sich aber, dass der auserwähle Mensch nach seiner Errettung vor der großen Katastrophe Wein anbaute, gerne mal einen Schoppen über den Durst davon trank und sich dann auch in etwas mehr oder weniger peinliche Situationen begab. So fand sein mittlerer Sohn ihn denn einmal in seiner Blöße da liegen – sturzbesoffen. Er eilte zu seinen Brüdern, teilte ihnen seine Entdeckung mit, und diese näherten sich ihnen rückwärts mit einer Decke, um seine Blöße zu bedecken ohne dieser ansichtig zu werden. Als der Auserwählte davon hörte, bedankte er sich nicht bei seinem mittleren Sohn, der ihn vor weiteren Peinlichkeiten bewahrt hatte, sondern verfluchte ihn, wie er es von dem kleinen und unbedeutenden Dschinn gelernt hatte, für seinen Frevel, dass er ihn gesehen hatte.
Wie bitte? Also nochmal langsam: der Vater lässt sich volllaufen, schläft im besoffenen Kopf splitternackt ein und verflucht seinen Sohn, der ihn zufällig in seiner Nacktheit gesehen hatte. Dies war also der auserwählte und vor der großen Katastrophe errettete Mann! Und dies war also das nachahmenswerte und gottgefällige Verhaltensmuster, das der kleine und unbedeutende Dschinn, der Gott seiner von den Elohim geklauten Menschen, als gut und richtig in der Welt installiert hatte. Das in den früheren Kulturen gültige: „Erkenne dich selbst und übernimm die volle Verantwortung für dein Handeln!“ wurde ersetzt durch: „Nicht der, der das Böse tut, ist böse, sondern der, der es erkennt und aufdeckt ist der Böse.“ Dieser neue Gott, ein kleiner und unbedeutender Dschinn hob tatsächlich die Welt aus den Angeln und verdrehte die Gesetze des Lebens in seinem Wahn vom alleinigen Souverän des Weltalls bis zur Unkenntlichkeit. Der Mensch wurde Gott! Aber so einer wie der eigentlich kleine und unbedeutende Dschinn.
Mehrere Generationen später, als der verfluchte und vertrieben mittlere Sohn und dessen Nachkommen ein Land erschaffen hatten, in dem Milch und Honig flossen, landete der kleine und unbedeutende Dschinn den nächsten Coup: er versprach seinem auserwählen weil von ihm selbst geschaffenen und erogenen Volk genau dieses Land, in dem Milch und Honig fließen und bewegte es so zum Auszug aus der Gegend von jenseits des Paradieses. Natürlich musste er erst den absoluten Gehorsam des von ihm ausgesuchten Anführers der ausziehenden Gruppe testen. Dazu verlangte er, dass dieser seinen Sohn opferte, den er unter großen Schwierigkeiten überhaupt erst bekommen hatte und dem eigentlich versprochen war, durch seine Nachkommen das neue Land zu bevölkern, so dass dem Vater dieses Sohnes das alles sehr merkwürdig vorkommen musste. Aber dass der kleine und unbedeutende Dschinn ein großer Lügner war, was man aber nicht merken und sagen durfte, das wusste man damals eigentlich schon, denn mit diesem kleinen und unbedeutenden Dschinn kam schon gleich am Anfang seiner Geschichte die Lüge in die Welt, denn er behauptete doch tatsächlich, dass man am Wissen und dem Bewusstsein seiner selbst sterben würde, aber die Wissenden starben nicht, sie feierten weiter. Und die Schlange, die er dazu verfluchte, Staub zu fressen, frisst bis heute keinen Staub. Dies mal so als unbedeutende, kleine Beispiele.
Abe es ging ja jetzt um den Gehorsamstest: der kleine und unbedeutende Dschinnbefahl dem Vater, den Sohn zu opfern. Da dieser ja schon erwachsen war, musste nun der Vater auch den Sohn belügen und ihn dazu bewegen, freiwillig zu seiner eigenen Opferung mitzugehen, was ihm ja auch gut gelang, da der Sohn ja Vertrauen zum Vater hatte und es sich auch nicht häte leisten können, keins zu haben, denn das wäre ja ein Charakterfehler des Sohnes gewesen und hätte nichtws mit der Nicht-Vertrauenswürdigkeit des Vaters zu tun – wie es in manchen Gegenden der Erde ja heute noch üblich ist.
Der Sohn bemerkt das Fehlen des Opfertieres und wird angelogen. Dass er selber das Opfer sein soll, merkt er erst, als der Vater ihn auf dem Altar festbindet und ihn schlachten will. Was für ein schönes Beispiel, wozu Kadavergehorsam führt: der Vater ermordet seinen eigenen Sohn, um das Wohlwollendessen zu erhalten oder zu erringen, dessen Wohlwollen ihm über alles, also auch über sein eigenes geht! Wie schön, wenn man sein Gewissen abgeben kann an Vorschriften, mächtige Herrscher, Sachzwänge und andere Höhere Mächte, zu deren Wohle mann ja das Denken aufgeben und in wohligem Nichtwissen baden sollte!
Interessant ist bei der Geschichte ja auch, dass der Sohn geopfert werden sollte, weil es darum ging zu testen, ob der Vater bereit ist, sich von seinem kostbarsten BESITZ, dem ältesten bzw. hier sogar dem einzigen Sohn zu trennen. Der Sohn als eigenständiger Mensch mit seiner Angst und seinem möglichen Vertrauensverlust wird überhaupt nicht gesehen. Was ist das für eien schäbige kleine Ratte, die sich hier in dieser Geschichte aufspielt der LIEBE Gott zu sein?! Wie kann ein Mensch, ein Lebewesen überhaupt, BESITZ eines anderen Menschen sein?!!!??? Eine Sache, mit der mann verfügen darf, wie mann oder der, dessen Anerkennung man sucht, es will? Wieso sucht mann überhaupt die Anerkennung eines Kindermörders? Weil er Nachfahre des Brudermörders ist? Weil er von allen seinen Empfindungen getrennt wurde aufgrund des verlangten Kadavergehorsams? Aufgrund all der Ge- und Verbote, die jede Lebensfreude verhindern sollen, damit der Mensch total manipulierbar wird durch eine macht außerhalb seiner selbst?
Und was machen wir heute? Wie frei sind wir in unserer freiheitlichen Gesellschaftsordnung wirklich? Auf wessen Anerkennung sind wir angewiesen? Wem müssen wir uns unterwerfen, um nicht zu verhungern etc.? Wem unterwerfen wir uns freiwillig, damit er oder sie Ruhe gibt und keinen Stress macht und wir der notwendigen Auseinandersetzung aus dem Wege gehen können? Wie oft belügen wir unsere Lieben, um unsere Ruhe zu haben? Wen opfern wir aus lauter Bequemlichkeit, um unsere Ruhe zu haben und unsere Loyalität unter Beweis zu stellen? Wessen Anerkennung ist uns wichtig? Wie oft verraten wir uns selber, um unsere Ruhe zu haben oder unsere Loyalität zu beweisen? Und wo bleiben unsere Selbstachtung und die den anderen gegenüber, wenn wir immer wieder lieber den untersten Weg gehen und keine Probleme machen? Ist es das alles wirklich wert?



PS: Das alles KÖNNTE die Geschichte des Beginns der Genesis sein, des Ersten Buches Mose, also der Geschcihet von Adam und Eva, der Geschiche von Kain und Abel, von Noah und seinem Sohn Ham, dem Stammvater der Kanaaniten auf dem Gebiet des heutigen Israel, und der Geschichte von Abraham und der Opferung seines einzigen "legalen" Sohnes Isaak - wie gesagt: KÖNNTE! Alle Ähnlichkeiten mit o.a. Personen sind rein zufällig, und unser "liebe Gott" voller Liebe, Güte und Barmherzigkeit, der Schöpfer allen Lebens, bleibt natürlich vollkommen unangetastet davon und hat rein gar nichts mit dem oben beschriebenen schäbigen, kleinen Demiurgen zu tun, der sein auserwähltes Volk ganz gezielt dazu benutzt und ausbildet, Krieg zu führen und alles Lebendige und Wohltuende zu vernichten durch Gehirn ausschalten, absoluten Gehorsam und absolute Deprivation von allem Kebendigen, Wohltuenden und allem, was mit Lebensfreude zu tun hat, denn nur der total Deprivierte ist ein guter Soldat, da sein Adrenalinspiegel aufgrund mangelnder Lebensfreude und permanenter öatenter Wut entsprechend hoch ist, so dass er wütend, neidisch und eifersüchtig genug ist, alles Leben, Lebendige und Freudvolle zu vernichetn, an dem er selber nciht teil haben duarf, und gleichzeitig fühlt er sich stark und überlegen, weil er sich über die allgemeinen und normalen menschlichen Freuden und Bedürfnisse weit erhoben und sie nciht nötig hat.

Aber beim Lesen der Bibel war ich schon sehr geschockt und musste das alles in einer eigenen Geschichte verabeiten, die doch sehr die verlogenen und lebensfeindlichen Wurzeln unserer Kultur deutlich machen. Denn so ÄHNLICH wird es ja leider in der Bibel auch beschrieben und muss da ja immer so ausgelegt und interpretiert werden, dass es zum guten Bild des lieben Gottes passt - bei einer erfundenen Geschichte wie meiner kann man einfach die nackten Tatsachen auf sich wirken lassen, und es fällt ja auch beim Lesen der Bibel auf, dass Menschen ständig wegen Nacktheit verflucht werden, also dafür, dass sie den nackten Tatsachen ins Auge sehen statt sie mit einer gefälligen Lüge zu umhüllen, zu verdecken und andere damit einzulullen.

Amargi
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