Achtsamkeit, Achten - die Bedeutung der Acht
In vielen Sprachen ist die Nacht eine Acht mit einem N davor, also:
Deutsch: acht – Nacht
Italienisch: otto – notte
Spanisch: ocho – noche
Französisch: huit – nuit
Englisch: eight – night usw.
Was könnte das bedeuten?
Im ältesten uns erhaltenen
Tarot,
dem Marseiller Tarot aus dem 15. Jahrhundert, ist die achte Karte die
Gerechtigkeit. Sie steht nicht nur für äußere Gerechtigkeit wie Rechtsprechung
und Fairness sondern auch für Ausgewogenheit und inneres Gleichgewicht. In
späteren Tarotsdecks wurde die achte Karte öfters mit der elften vertauscht.
Die elfte Karte steht für Stärke, Lebensenergie inklusive Sexualität und die
Integration der Triebe, so dass das innere Gleichgewicht auch eine Folge der
Bewusstwerdung, die ja der Integration vorausgehen muss, gedeutet werden kann.
Inneres und äußeres Gleichgewicht hängt demnach in beiden Fällen mit einem
Bewusstwerdungsprozess dessen zusammen, was nicht im Gleichgewicht ist und
deshalb in irgendeiner Weise ausgeglichen werden muss.
Da der Tag im Allgemeinen für Bewusstsein und Helligkeit, für das Licht der
Erkenntnis, steht, könnte demzufolge die Acht ein Symbol für den Tag sein. Im
Licht des Tages ist es möglich, afu alles zu achten und sich seiner selbst und
der Dinge bewusst zu sein, die klar und offen vor einem liegen. In der UN-Acht
dagegen, also der Dunkelheit, der (U)Nacht, liegen die Dinge im Dunkeln
verborgen in der Unbewusstheit. Und dies wird auch in den obigen Sprachen
deutlich, in denen das N ebenfalls für eine Negation, no oder non, steht. Der
Weg der Bewusstwerdung führt also aus der Unbewusstheit, der Dunkelheit, der
Nacht durch einen Bewusstwerdungs- und Erkenntnisprozess ijns Licht, in die
Helligkeit, in den Tag.
Nun kommt das Wort ACHT aber noch in verschiedenen anderen Wörtern vor. Hier
habe ich eine kleine Übersichtstabelle über bestimmte Nuancen dieser Achten,
wobei ja auch schon das Wort Achten selber 2 Bedeutungen hat:
Achtung – Verachtung
Beachtung – Missachtung
Achtsamkeit – Achtlosigkeit
Die höchste Tugend im Buddhismus ist die Achtsamkeit. Achtsamkeit hat etwas
damit zu tun, mit Dingen und Lebewesen achtsam umzugehen, wenn ich auf das
achte, was ich tue und warum ich es tue, ist also ein erster Schritt Richtung
Bewusstwerdung. Wenn ich achtsam mit allem und jedem umgehe, wenn ich also auf
das achte, was ich tue, dann ist es nicht mehr weit bis zur Beachtung, dann
beachte ich also das, was für mich und andere wichtig ist, dann schenke ich mir
und anderen Beachtung, ich missachte nicht mehr meine und anderer Bedürfnisse,
sondern ich halte inne und beachte sie.
Das Wort Achtung ist schon wieder doppeldeutig. Wenn jemand bei Gefahr ACHTUNG!
Schreit, dann sollte man diesen Schrei auf jeden Fall beachten, um nicht in
(Lebens?-)gefahr zu geraten. Achtung vor dem anderen und die dazu notwendige
Selbstachtung sind aber das Ergebnis des oben geschilderten
Bewusstwerdungsprozess. Achtung ist das Ergebnis aus Achtsamkeit, also dem
Achten auf eigene und anderer Bedürfnisse, und dem Beachten dieser Bedürfnisse.
Wer den Weg der Achtlosigkeit geht und nicht merkt und weiß, was er oder sie
tut, missachtet schon aus bloßer Unkenntnis eigene und anderer Bedürfnisse, und
das Ergebnis ist dann ein Verhalten, das auf Verachtung basiert bzw. Verachtung
zum Ausdruck bringt. Jemanden mit Bann und Acht zu belegen ist dann der höchste
Grad der Verachtung, da ein Mensch in Bann und Acht ja quasi noch nicht einmal
mehr existiert, in die Verbannung geschickt und so abgrundtief verachtet wird,
dass niemand ihn oder sie mehr beachten geschweige denn achten und Achtung erweisen darf.
Im Buddhismus wird Bewusstwerdung durch Meditation gelehrt und gelernt – aber
das wäre dann ein neues Thema.
Amargi
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Sabine