Nabburg an der Naab
Im frühen Mittelalter war Nabburg eine bedeutende Handelsstadt. Wie unser
Marktleuthen
wurde Nabburg an einer Furt erbaut, hier also an einer Furt durch die Naab.
Neueste Ausgrabungen haben ergeben, dass das Gebiet auf dem Berg, wo heute die
Stadt Nabburg une eine kleines Burgareal liegen, damals eine einzige riesige
Burg war, die der Sicherung dieses Naabüergangs einer wichtigen Handelsstraße
war. Mit der Erfindung und Nutzung von Handelswagen oder -wägen verlor der
Handeslplatz nabburg wegen seiner starlken Steigung, die von den waen nur
schwer zu bewältigen war, bereits im späten Mittelalter an Bedeutung, so dass
die Burg schrumpfte und nach und nach einer Stadt Platz machte. Die Bedeutung
der Stadt Nabburg für das
Fichtelgebirge
bzw. Marktleuthen liegt darin, dass unter den Diepoldingern ab 1135 von
Nabburg aus die Besiedlung der "Regio Egere", des Egerlandes und damit auch des
Fichtelgebirges, begann, das zuvor von Slawen bewohnt wurde.
Fangen wir unseren Rundgang durch Nabburg also an mit dem Handelsplatz an der
Furt, im Stadtteil
Venedig,
dann ging's zur alten
Burg
und in die
Stadt
mit
Spitalhof und Zehentstadel,
in dem sich das Stadtmuseum befindet.
Venedig
liegt an der Naab
Der Ortsteil DIE Venedig liegt am gegenüberliegenden Ufer der Stadt und Burg
Nabburg. Wie in Marktleuthen wurde auch hier an der Furt eine Nikolauskirche
errichtet, die sowohl als Vorratslager als auch als Gotteshaus genutzt wurde.
Der Nikolaikasten, wie die Kirche auch genannt wird, wurde nach der
Säkularisation lange Zeit als Getreidespeicher verwendet, bis sie im vorigen
Jahrhundert restauriert und wieder ihrer Bestimmung als Gotteshaus übergeben
wurde.
Der Heilige Nikolaus ist der schutzpatron der Händler, und so vertrauten sie
ihre kostbaren Handelsgüter lieber diesem Heiligen an als irgendwelchen
weltlichen Bewachern. war die Kirche zu voll mit Handelswaren gestellt, so
feierte man dne Gottesdienst auf der Empore über dem umstrittenen kreuz zum
gEdenken an die im Krieg gefallenen Nabburger bzw. Venediger. Woher der Name
Venedig kommt, ist unklar, man vermutet aber, dass es mit der lage an derr
Handelsstraße nach Venedig zusammen hängen könnte.
Warum frage ich so viel nach den Ähnlichkeiten Nabburgs mit Marktleuthen und
dessen Bedeutung auch für das Fichtelgebirge? Der
Arbeitskreis Heimatforschung
von
Marktleuthen
machte eine Exkursion hierher und begann den stadtrundgang mit einem
Spaziergang durch den Zwinger der Burg, dem Burggraben bzw. dem Zwischenraum
zwischen den zwei noch vollständig erhaltenen Burg- bzw. Stadtmauern.
Vom Zwinger aus hat man einen wunderschönen Blick in die Ferne, auf dne
Stadtteil
Venedig,
die Naab und die
Eisenbahnlinie
Marktleuthen bzw.
Hof/Saale
-
Regensburg
bis weit in die Oberpfalz und
Böhmen?
Der Burchardibrunnen und einige Verwaltungsgebäude der Stadt Nabburg sind ncoh
von der ehemaligen burg erhalten.
Hier geht es wieder hinaus zum Zwinger bzw. zur Brücke darüber. Sowohl hier
oben als auch unten im Zwinger wurden Obstbäume angepflanzt - Streuobstwiesen
sind ja zur Zeit überall der große Renner.
Nun sind wir wieder am Ausganspunkt, der Brücke über den Zwinger, angekommen,
aber zuvor hatten wir noch die Stadt, die "City", besichtigt.
Wenn man den Burgbereich verlässt, befindet man sich am Obertor, das Teil der
ehemaligen Stadt- und Burgbefestigung ist.
Blick vom Platz vor der Pfarrkirche über das Naabtal.
Blick zum Pulverturm an der Stadtmauer.
|
Der "Dom", Pfarrkirche St. Johannes Baptist, also Johannes der Täufer. Dom
deshalb, weil die Kirche dem Regensburger Dom nachempfunden wrude. Bis zum
Ende des 30-jährigen krieges war nabburg beim Nachbarort
Perschen
eingepfarrt. Erst danach wurde das Verhältnis zwischen den beiden Orten
umgekehrt.
|
Blick und Eingang zum Dom von der City-Seite aus.
Rathaus mit Touristinfo und Blick durch die Häuser ins Naabtal.
Schöne Häuser in der Stadt
|
|
Maria mit dem Kinde auf einem Giebel, moderner Brunnen zwischen altem Gemäuer
und Adonis vor einem griechischen Restaurant
Durch die Rosengasse geht es zum ...
|
Spital und Blick zur Pfarrkirche, dem "Nabburger Dom"
|
Spitalhof mit Münzpräge. Bereits im 10. und 11. Jahrhundert wurden in Nabburg
Münzen geprägt mit der Aufschrift "Niupurch civihtas". Das Prägen von Münzen
entstand aus dem Prägen von Goldbatzen, deren Echtheit dadurch von Amts wegen
bestätigt wurde.
Der Zehentstadel wurde 1547 erbaut und diente als Lager für den Zehnten, den
die Bauern in Naturalien an Steuern entrichten mussten. 1840 wurde dieses
System beendet, und seit 2003 dient der restaurierte Zehentstadel als
Stadtmuseum. Rechts ist noch einmal das Spital von außerhalb des Spitalhofs zu
sehen. Im Hintergrund ist der Turm beim Obertor zu erkennen.
Weiteres zu
Nabburg