Der Name Fichtelgebirge
Dass der Name
Fichtelgebirge von den heute vorherrschenden Fichten in unseren Wäldern kommt, ist eher unwahrscheinlich, da die vorherrschenden Baumarten von Alters her eher Buchen und Kiefern waren. Fichten gab es wohl eher spärlich in den Kammlagen der Gebirgsketten. Die Namensgebung des Fichtelgebirges scheint vom Ochsenkopf auszugehen, der im Mittelalter
Viechtelberg, Viechtlperg oder
Vythenberg genannt wurde, was auch auf Bergwerksnamen wie St. Veit (Vitus, einen der Vierzehn Nothelfer) zurückgehen kann.
Nachdem schon im Spätmittelalter der größte Teil des ursprünglichen Waldes, vermutlich ein Buchen-Tannen-Fichten-Mischwald, in den Bergwerken und bei der Erzverarbeitung in Hochöfen, Hammerwerken und Schmieden verbraucht war, zeigen alte Abbildungen das Fichtelgebirge im Vergleich zu heute relativ kahl.
Vielfach fand man in der Gegend
Pechsteine, mit denen Baumharz gewonnen wurde.
Pechbrenner und
Pechsieder gewannen das Harz, das zum Beispiel zum Auspichen (Abdichten) von Holzfässern verwendet wurde. Zur Verwendung als Wagenschmiere, Leder- und Schuhschmiere, wurde das Pech teilweise mit Kienruß vermischt. Rechts der
Rußbuttenträger an der Egerbrücke in Marktleuthen. Diese handelten mit dem von
Kienrußbrennern gewonnenen Ruß. Durch Destillation stellten die Pechsieder aus dem Baumharz auch Terpentinöl her, das als Lösungsmittel Verwendung fand. Bei dem Prozess bleibt Kolophonium zurück, das als Flussmittel in der Metallverarbeitung, zur Rostentfernung, als Bogenharz und als Zusatz in Lacken und Farben ebenfalls verwendet wurde.
Die großflächige Aufforstung mit Fichten fand erst im 19. Jahrhundert statt.