Arbeitskreis Heimatforschung Marktleuthen bis 2008
Copyright für alle Fotos by Sabine Gabriel
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Marktplatz mit Rathaus und
St.Nikolaus-Kirche
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Harald Stark, der Motor des AKH :)
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Der Arbeitskreis Heimatforschung (AKH) wurde am 13.11.1985 als nicht
eingetragener Verein in Marktleuthen gegründet und hat ungefähr 20 Mitglieder.
Er ist Mitglied im Dachverband Verband bayerischer Geschichtsvereine e.V.
1. Vorsitzender: Harald Stark, Plassenburg,
95326 Kulmbach, Tel. 09221/84948
2. Vorsitzende: Sabine Gabriel, Tel. 09285/961744
95168 Marktleuthen
Wir treffen uns jeden 2. Donnerstag im Monat im "Café Schoberth" um 19.30
Uhr. Interessierte und potentiell Mitarbeitende sind immer herzlich
willkommen :)
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Die Ergebnisse seiner Arbeit werden veröffentlicht in "Der Rußbuttnträger" und
der Monographien-Reihe "Beiträge zur Geschichte der Stadt Marktleuthen". Die
Hefte kann man in der Stadtbücherei einsehen und ausleihen. Ergänzend dazu hält
der Vorsitzende auch öffentliche Vorträge.
Sowohl die Halbjahreszeitschrift "Der Rußbuttnträger" als auch die
Monographien-Reihe werden finanziert von der Stadt Marktleuthen. Aufgabe des
AKH ist es, diese beiden Schriftenreihen mit Inhalt zu füllen und Interessantes
und Wissenswertes über die Geschichte Marktleuthens inklusive der
eingemeindesten Ortsteile herauszufinden und zu veröffentlichen. Außerdem geht
es dem AKH darum, historische Bauten und Denkmäler etc. zu schützen und sich
für deren Erhaltung einzusetzen.
NEU:
eigener Internetauftritt des AKH
Aktuelle Seite des AKH
Busexkursion nach Nabburg am 7. September 2008
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Die diesjährige Jahresexkursion führte die Mitglieder und Interessierten des
Arbeitskreises Heimatforschung
Marktleuthen
in die Oberpfalz. Zunächst besuchten wir die Notthafftburg
Burg Wernberg
(links oben), die heute als Luxusherberge dient. Dann ging es weiter nach
Nabburg
an der Naab (links) und von dort aus in den Nachbarort
Perschen
(rechts oben).
Nabburg ist auch von Marktleuthen von Interesse, da von hier aus unter den
Diepoldingern im 12. Jahrhundert die Besiedlung des Fichtelgebirges begann, die
erste beurkundete Burg in unserer Gegend stammt von 1163 in Wunsiedel.
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Exkursion zum alten Schwimmbad in Marktleuthen am 14. August 2008
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Im nächsten Rußbuttenträger soll ein Artikel über das alte Bad in Marktleuthen
erscheinen. Aus diesem Anlass startete der erste Vorsitzende eine Exkursion. Am
11. August inspizierten der Autor des Beitrags, Erwin Purucker, und die zweite
Vorsitzende, Sabine Gabriel, das bereits sehr zugewucherte Areal des ehemligen
Freibads und suchten nach alten Überresten.
Sabine steht auf den Grundmauern der ehemaligen Umkleidekabinen.
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Heute kann man nur noch in Brennesseln baden, aber hier war einst das
wunderschöne und in den dreißiger Jahren es vorigen Jahrhunderts hochmoderne
Schwimmbad.
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Unter der sachkundigen Führung von Erwin Purucker ging es dann am 14. August
vom Café Schoberth aus über den Weg, der an der Stelle des ehemaligen
Mühlgrabens verläuft, bis zum Kaiserbühl, dem Standort des ehemaligen, jetzt
aber
zugeschütteten Marktleuthener Schwimmbades. Schon unterwegs wurde viel von
früher erzählt und auf entsprechende Stellen in der Landschaft hingewiesen.
Erster Halt am alten Bad war auf der Wiese an der Eger in Höhe der
Schwimmbecken, wo man heute nur noch in Brennesseln über Brennesseln baden
könnte. Die ehemaoigen Schwimmbecken sind vollkommen zugewuchert mit Bäumen,
Gestrüpp und Brennesseln. Also ging es gleich weiter nach oben zum höchsten
Punkt über dem Egertal, wo wir am 11. August nach den Grundmauern der
Umkleidekabinen gesucht hatten. Hier zeigte und erläuterte Erwin Purucker die
vergrößerten Kopien von Fotos, die er für den Bericht im nächsten
Rußbuttenträger von Marktleuthenern erhalten hatte.
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Die alten Bilder wurden mit viel Interesse betrachtet, und die älteren
Herrschaften hatten dazu noch einige Erinnerungen beizutragen. Erwin Schmidt
(ganz links mit Fotomappe), der Maler vieler schöner Ansichten Marktleuthens,
fertigte inzwischen eine Zeichnung des alten Bades für den kommenden Artikel,
so dass jeder, der das in den 30er Jahren des letzten Jahrhunderts erbaute und
1947 aufgelassene wunderschönen Freibad nicht mehr erlebt hat, eine Vorstellung
davon bekommen kann.
Erwin Purucker und Harald Stark im Gespräch mit Hans Gräf von der Presse.
Daneben die Grundmauern der Umkleidekabinen.
Weiter ging es bis zum Ende der kleinen Anhöhe oberhalb der ehemaligen
Schwimmbecken. Hier wurde anhand der Fotos verglichen, wo diese denn wohl
entstanden sein könnten. Es stellte sich u.a. heraus, dass das leere
Schwimmbecken vor der Auffüllung mit Müll u.a. als Tennisplatz genutzt worden
war.
In der Mitte auf der kleinen Anhöhe stehen noch heute eine Bank und ein Tisch,
noch heute wird dieser Platz für lauschige Lagerfeuer genutzt.
H. Döbereiner erzählte uns hier von seinen Erinnerungen als kleiner Bou. Auf
die Frage nach der Höhe des Eintrittsgeldes wusste er keine Antwort, da er und
seine Freunde damals immer den kostenlosen Weg durch die Eger am Zaun entlang
ins Freibad nahmen.
H. Döbereiner und Inge, zwei Erzähler aus alten Zeiten
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Heimatbuchautorin Fanni Schricker
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Erwin und Harald, die beiden Organisatoren des Abends, der seinen Ausklang fand
bei Hilde Wolf im Café Schoberth. Leider war Zeitzeuge und Maler Erwin Schmidt
nicht mehr mit dabei.
Gemütlicher Ausklang mit vielen Erzählungen und weiteren Tagesordnungspunkten
im Café Schoberth.
~ Weitere Informationen und die alten Fotos inkl. Zeichnung von Erwin
Schmidtim nächsten Rußbuttenträger ~
Diaortrag: Orchideen im Fichtelgebirge
von Florian Fraas am 10. Juli 2008
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Vorgetragen wrude dieser wunderschöne Diavortrag über "Heimische Orchideen" von
Florian Fraas, dem Orchideenfotograf und -kenner, und Harald Stark.
Florian Fraas:
"Nur wenige wissen, dass es wildwachsende Orchideen nicht nur in den Tropen,
sondern auch vor unserer Haustür gibt. Auch wenn die bei uns vorkommenden
Pflanzen häufig nicht so groß wie die tropischen Schwestern sind, so stehen sie
ihnen in ihrer Schönheit und Faszination in nichts nach. Weltweit schätzt man
die Orchideenfamilie auf ca. 20 000 Arten, ca. 65 davon kommen bei uns in
Deutschland vor, von denen ca. 40 auch in Nordbayern wachsen. Alle bei uns
vorkommenden Orchideen sind Erdorchideen und besiedeln verschiedenste Biotope.
Wichtig sind für diese Orchideen vor allem entsprechende Bodenpilze, die die
Wurzeln der Pflanzen mit Nährstoffen versorgen. Hat die Orchidee nicht ihren
benötigten Pilzpartner im Boden, geht sie ein. Aus diesem Grund macht es auch
keinerlei Sinn, wildwachsende Orchideen auszugraben und ihn den eigenen Garten
zu verfrachten. Außerdem sind alle bei uns in Deutschland vorkommenden Arten
streng unter Naturschutz, da Orchideen bei uns vom Aussterben bedroht sind und
daher leider nur noch sehr selten zu finden sind. Kennt man jedoch deren
Standortansprüche, kann man mit etwas Glück doch mal die ein oder andere
Pflanze entdecken. Sucht man im Kalk-Buchenwald, kann man dort die
Vogel-Nestwurz – eine Orchidee ohne jegliches Blattgrün -, das Weiße
Waldvögelein oder die Breitblättrige Stendelwurz entdecken. Im lichten
Kiefernwald wächst das Rote Waldvögelein, die Waldhyazinthe, die Rotbraune
Stendelwurz – die nach Vanille duftet – und die Königin unserer heimischen
Orchideen, der Frauenschuh. Die wunderschönen Pantoffelartigen Blüten dienen
der Pflanze als Kesselfalle für Insekten. Doch werden diese Insekten natürlich
nicht verspeist, sondern nur durch einen ganz bestimmten Ausgang aus der Falle
wieder „entlassen“. Das Insekt streift den Pollen der Pflanze beim
Herausklettern über sich und dient dadurch als Bestäuber der Pflanze. Gerade
bei der Bestäubung sind Orchideen äußerst einfallsreich. Am spektakulärsten
arbeiten wohl die Ragwurz-Arten. Ihre blühten imitieren Insektenweibchen, so
dass liebestolle Männchen sich auf die Blüten setzten, um das vermeintliche
„Weibchen“ zu begatten. Bei diesem Begattungsversuch streift sich das Insekt
die Pollen der Blüte über sich und dient damit als Bestäuber. Besonders auf
Kalk-Magerrasen kommen die sehr seltene Hummel-, Bienen-, Spinnen-, und
Fliegenragwurz vor. Diese Magerrasen beherbergen auch noch weitere
Orchideenarten wie die Mücken-Händelwurz, das Helm-Knabenkraut oder das
Purpur-Knabenkraut. Auch magere Wiesen, die aufgrund der intensiven
Landwirtschaft heutzutage leider fast verschwunden sind, sind ein natürlicher
Lebensraum für zahlreiche Orchideenarten. Gerade Knabenkräuter wie das
Brand-Knabenkraut, das Männliche Knabenkraut oder aber auch das recht
unscheinbare Große Zweiblatt kommen dort vor. Auch Feuchtwiesen sind die Heimat
mehrerer Arten wie der Sumpf-Stendelwurz, dem Fuchs-Knabenkraut oder dem
Breitblättrigen Knabenkraut. Orchideen sind äußerst empfindlich gegenüber
Umweltveränderungen und so genügt schon einmal Düngen, um die gesamte
Population zu vernichten. Aus diesen Gründen gebührt diesen faszinierenden und
wunderschönen Pflanzen unser ganzer Schutz, damit sie auch noch von unserer
Nachwelt bestaunt werden können. Der Name Knabenkraut stammt übrigens von der
Legende, dass zerriebene Knabenkrautknollen ein potenzstärkendes Mittel sein
sollen – da die Knollen wie zwei Hoden aussehen (Orchis ist griechisch und
bedeutete Hoden). Jedoch wurde dies nie erwiesen und gehört wohl eher in die
Welt der Fabeln."
Frauenschuh
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Breitblättriges Knabenkraut
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Hinter jedem erfolgreichen Mann steht eine starke Frau:
die Mütter Fraas und Stark :)
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Gäste des Diavortrag "Heimische" Orchideen im Café Schoberth
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Treffen am 8. Mai 2008
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A. Bauriedel mit einem Hufeisen aus dem 15. Jahrhundert, wegen ihrer Größe - es
ist besonders klein - auch als Schwedeneisen bekannt. Angeblich waren diese
Hufeisen von den schwedischen Pferden aus dem 30-jährigen Krieg, aber der fand
ja erst 1618 bis 1648 statt. Diese kleinen Hufeisen müssen auch nicht unbedingt
von Pferden stammen, sondern könnten ebensogut aus der Landwirtschaft stammen.
Die Felder wurden nicht nur mit Pferden sondern auch mit Ochsen bearbeitet, die
zum Teil beschlagen waren. Das Hufeisen stammt aus Habnith, wo auch die
Handelsstraße nach
Marktleuthen
verlief, könnte also auch ein Kutsch- oder Reitpferd auf dieser Straße
verloren haben.
Unser Rauschen Hans ist tot
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Gerade komme ich von seiner Beerdigung (30. Januar 2008) und bin ganz
überwältigt, was dieser bis ins hohe Alter von 84 Jahren rührige und engagierte
Mann in seinem Leben alles geleistet und auf die Beine gestellt hat. Ich kenne
ihn nur als den liebenswerten alten Herrn mit einem riesigen Wissen über
Geschichte und Geschichten Marktleuthens und bedaure, ihn nicht schon in seinen
früheren Jahren gekannt zu haben.
In der letzten Sitzung des Arbeitskreises vom 10. Januar haben wir unsern
Rauschen Hans schon vermisst, und nun wird sein Platz für immer leer bleiben.
Wir alle werden ihn, sein umfangreiches Wissen und seine bedächtige Art zu
sprechen sehr vermissen und immer in unseren Herzen sein Andenken bewahren.
Sabine Gabriel, 2. Vorsitzende
Treffen am Donnerstag, den 8. November 2007
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Das Treffen behandelte kurz die Ereignisse seit dem letzten Treffen, die
Vorstellung der neuen Ausgabe des Rußbuttnträgers und des Zauberbuches "Zauber,
Riten und Rezeote" von Dr. Wolfgang Ernst im Marktleuthener Rathaus sowie
Schriftverkehr wegen Denkmalschutz.
Als Redaktionsschluss für Ausgabe Nr. 45 des Rußbuttnträgers wurde
vorgeschlagen der 13. März 2008. Beiträge aus und über Mrktleuthen sind - wie
immer - herzlich willkomen.
Ab 20 Uhr bestand die Möglichkeit, eine Veranstaltung des BUND Naturschutz zum
Thema
"Ausbau B303 bzw. Fichtelgebirgsautobahn"
in der ersten Etage des Café Schoberth zu besuchen, was der größte Teil der
Anwesenden auch nutzte.
Erhalten wir die Heimat auch für die Zukunft! :)
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Vorstellung der neuen Ausgabe des
Rußbuttenträgers am 8. November 2007
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Um 16.00 Uhr trafen sich der erste Vorsitzende des Arbeitskreises
Heimatforschung, Harald Stark, und dessen zweite Vorsitzende, Sabine Gabriel,
mit unserem Bürgermeister Helmut Ritter, Pfarrer Mabaka und Herrn Graef von der
Frankenpost, um die neue Ausgabe des Rußbuttnträgers der Öffentlichkeit
vorzustellen. Unser Bürgermeister hatte sich trotz dringender Termine extra
eine halbe Stunde Zeit dafür genommen.
Warum gerade hier? Nachdem die beiden Vorsitzenden auf dem Dachboden des
katholischen Pfarrhauses herum geturnt waren und der Vorsitzende in weiteren
Archiven fündig geworden war, stellte er im ersten Teil der Geschichte der
katholischen Pfarre Marktleuthen den
Betsaal
vor. Weitere Teile dieser
spannenden Suche werden folgen.
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Vortrag Neudorf am 11. Oktober 2007
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Als Harald Stark am Donnerstag, den 11. Oktober zu seinem Vortrag über die
Ortsgeschichte von Neudorf in den Neudorfer Ulmenhain einlud, da kamen nicht
nur die Marktleuthenerm die immer da sind, sondern auch viele Neudorfer, die
mehr über ihre Geschichte erfahren wollten.
Harald Stark zeigte uns eine Powerpoint-Präsentation zu jedem der wenigen
Neudorfer Häuser mit deren Geschichte. Der Ulmenhain war schon immer etwas
Besonderes. Während alle anderen Häuser Bauernhöfe waren, war der Ulmenhain die
Schäferhütte, bevor er zur Gaststätte wurde. In der Jugend einiger der
anwesenden Gäste gab es über der Gaststube noch einen Tanzsaal, in dem sich
heute Privaträume befinden.
Wenn denn nun Neudorf Neudorf heißt, wo war denn dann das Altdorf, also das
alte Dorf. Harald Stark zeigte uns einen Plan, dass Indizien dafür sprechen,
dass Altdorf ein ehemaliger Zinnaubbauort nahe Dürrnberg gewesen muss, dessen
Bewohner nach dem Ende Zinnabbaus weiter talabwärts ins fruchtbarere Egertal
umgesiedelt sind. Auf dem Plan ist noch die Anlage des alten Dorfes zu
erkennen, das heute eine Wüstung ist. Der name des nahen Zinnbachs spricht auf
jeden Fall dafür, dass hier früher Zinn abgebaut wurde.
Gebannt lauschen alle dem Vortrag von Harald Stark. Hinterher wird noch in
alten Erinnerungen gekramt und vieles erzählt Ein Kuriosum sollte noch vermekt
werden: 1941/2 gab es Pläne, die Eger zwischen Reicholdsgrün Neudorf
aufzustauen, um damit das Elbewasser für die Schifffahrt zu regulieren. Wer
nciht weiß, warum die Eger das Elbewasser regulieren sollte, klicke bitte
hier: (Eger von der Quelle bis zur Mündung)
Anschließend gab es noch ein ganz besonderes Schmankerl: der junge Mann auf
dem rechten Foto ganz links brachte seine gesammelten und liebevoll
archivierten historischen Postkarten zum Angucken mit.
Noch eine Frage zum Schluss: warum wird eigentlich die Finkenmühle nicht
erwähnt? Die Antowrt und Fotos zu Neudorf finden Sie
hier.
Tagesausflug nach Jena am 1. September 2007
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Vor zweihundert Jahren wurde Europa von Ereignissen erschüttert, die die
gesamte bisherige Weltordnung auf den Kopf stellten. Die Eroberungsfeldzüge
Napoleon führten nicht nur zur Abdankung Abdankung des Kaisers Franz II. und
damit zum Ende des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation im Jahr 1806.
Sie veränderten auch die politische Landkarte so nachhaltig, dass die Folgen
teilweise bis heute spürbar sind. Dies gilt in besonderem Maße in Franken, da
die bis dahin eigenständigen geistlichen Fürstentümer, wie etwa das Hochstift
Bamberg, oder die Reichsstädte schon 1803 an Bayern gefallen waren. Der
östliche Teil Oberfrankens mit den Gegenden um Hof, Wunsiedel, Bayreuth und
Kulmbach war seit 1792 preußische Provinz. Die Weichen für das künftige
Schicksal dieser Region wurden 1806 bestellt, als Napoleon das Gebiet zwischen
Bamberg und Wunsiedel als Aufmarsch- und Sammelgebiet seiner Truppen für seinen
Feldzug gegen Preußen wählte. Die entscheidende Niederlage fügte Napoleon den
Preußen in der Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt am 14. Oktober 1806 zu.
Die bis dahin preußischen Gebiete in Oberfranken blieben bis 1810 unter
französischer Herrschaft, bis sie Napoleon 1810 an das Königreich Bayern abtrat.
Nach mehrjähriger Pause hat der Arbeitskreis für Heimatforschung Marktleuthen
in diesem Jahr wieder eine Busfahrt organisiert. Das Ziel war das
historische Schlachtfeld bei Jena,
wo sich vor etwas mehr als zweihundert Jahren die
Weichen für das weitere Schicksal unserer Region gestellt wurden. Doch keine
Angst: Wir sind dabei nicht nur über Feldfluren gewandert, auf denen damals
tausende Soldaten ihr Leben ließen, sondern haben auch eine Kirche sowie
ein
Wasserschloss
näher in Augenschein genommen. Die Busfahrt begann am 1.
September um 7.00 Uhr auf dem Marktleuthener Marktplatz (vor dem Café
Schoberth). 45 Interessenten sind mitgefahren. Im Fahrpreis von 25 Euro waren
sämtliche Eintrittspreise enthalten.
~*~
Am 12. April 2007 gab es im Café Schoberth am Marktplatz einen sehr gut
besuchten Vortrag zum Thema "Egerland - Sechsämterland, Burgen als Wegmarken
einer historischen Entwicklung".
Gasthof zur Post, ehemals Marktleuthens erste Adresse:
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Ein Schandfleck weniger?
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Diesen Abriss verhinderte - leider(?) - niemand.
Lange Zeit hing ein Schild neben der Haustür, dass der große Dichter Johann
Wolfgang von Goethe, der mehrmals das Fichtelgebirge besucht hat, hier im am
30. Juni 1785 abgestiegen sein und zu Mittag gespeist haben soll. Belegt ist,
DASS er an dem Tag in Marktleuthen gegessen hat, aber nicht, WO das gewesen
ist. Da der Gasthof zur Post erst einige Jahre später gebaut wurde, kann es
hier auf keinen Fall gewesen sein, der Goldene Löwe aber seinen Beaknnten aus
Hof gehörte, wo er auf seinen Reisen in die böhmischen Bäder immer im Hirschen
übernachtete, wird er vermutlich also eher dort als hier Halt gemacht haben.
Weitere Fotos siehe auch
Marktleuthen.
Die historische Einrichtung der Gaststube wurde dem Fichtelgebirgsmuseum in
Wunsiedel übergeben, wo sie aus Platzmangel leider nicht besichtigt werden
kann. Hätte man aus dem Gebäude eine Zweigstelle des Fichtelgebirgsmuseums
machen können?
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Dem AKH obliegt die Pflege des Bestandes des Marktleuthener Stadtarchivs, das
sich im Rathaus befindet und eine große Sammlung alter Fotos und Postkarten
enthält.
Außerdem wurde ein Häuserbuch angelegt, in dem bis jetzt die Besitzer der alten
Hausnummern 1 bis 150, die den historischen Ortskern ausmachen, von 1697 bis
1850 zu finden sind. Dieses soll noch ergänzt werden durch die Einträge des
Archivs der evangelisch-lutherischen Kirche. Leider sind dort nicht mehr alle
Kirchenbücher erhalten. Vieles lässt sich jedoch bis zum Jahre 1709 zurück
verfolgen.
Anfragen von Genealogen und von Menschen, die einfach nur ihre Wurzeln
wiederfinden möchten, werden gerne entgegen genommen und so weit wie möglich
beantwortet. Leider gibt es zur Zeit (2007) keine Kirchenbücher, da diese zur
Mikroverfilmung weggegeben worden sind.
Ein besonderes Highlight der Arbeit des AKH war ....
... die Auszeichnung von Harald Stark ...
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...u.a. stellvertretend für den gesamten AKH ...
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... für über 15 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit im Bereich Heimatforschung.
Auslöser
für die Verleihung zum jetzigen Zeitpunkt dürfte wohl die erfolgreiche
Notthafft-Ausstellung
im Egerlandmuseum, Marktredwitz, gewesen sein, die gerade zuende gegangen ist.
Man beachte auch das Bild, vor dem Harald Stark und Landrat Seisser zu sehen
sind: es ist eine Darstellung des Sechsämterlandes auf Porzellankacheln, ein
Geschenk der Porzellanfachschule Selb an die Stadt Wunsiedel für ihr neues
Rathaus.
Hier noch ein paar Fotos von der Verleihung der Urkunde und des Ordens:
Orden
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Urkunde
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Zur Urkunde gehört noch ein Blatt, das u.a. Vorschriften enthält, wie und wo
dieser Orden zu tragen ist: Männer tragen ihn am Revers und Frauen eine
Handbreit unter der linken Schulter ... also: kein zu tiefes Docolleté oder
Piercing? *g*
Bürgermeister Ritter und ehemaliger Standesbeamte Greiner
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Ehemaliger Stadtrat Rausch und Genießerein - äh - Buchautorin Fanny Schricker
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Ehrengast und Gastgeber am Kopf der schön geschmückten Tafel
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Verabschiedung, sitzend: Frau Stark, die Mutter des Ehrengastes, rechts
daneben: ehem. Verwaltungsleiter Gräf
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Da alle Gäste von der vergänglichen Pracht des wunderschönen Blumenschmucks so
angetan waren, hier noch ein kleiner Versuch, wenigstens etwas davon für die
Ewigkeit(?) zu retten. Alle Pflanzen - bis auf die gekauften Gerbera - wurden
der heimischen Natur entnommen.
Gerbera
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Stilleben mit Gerbera und Colafläschchen
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Heimatforschung im Fichtelgebirge,
dem granitenen Hufeisen im Herzen Europas
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Offizielle Homepage des Arbeitskreis Heimatforschung:
hier klicken, bitte.
Und hier gibt es alles, was man zum Thema Genealogie (Ahnenforschung) braucht: